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Sport: Medaillensatz für Potsdamer Jung-Olympioniken

Diskuswerfer Clemens Prüfer und Fünfkämpferin Anna Matthes in Nanjing auf dem Treppchen

Die drei Potsdamer Athleten, die an den Olympischen Jugendspielen in Nanjing teilnahmen, werden mit einem kompletten Medaillensatz die Heimreise antreten. Nachdem Triathletin Kristian Ranwig (Triahtlon Potsdam) wie berichtet die Goldmedaille im Staffel-Wettbewerb holte, gewannen am Samstag Diskuswerfer Clemens Prüfer (SC Potsdam) Silber und die Moderne Fünfkämpferin Anna Matthes (OSC) Bronze.

„Es ist genial, ich bin so glücklich. Ich habe ein Jahr darauf gewartet. Jetzt habe ich von oben bis unten Gänsehaut“, sagte Matthes, die vor einigen Wochen noch mit Platz 10 bis 15 geliebäugelt hatte, nach dem Wettkampf vor über 2000 lautstarken Zuschauern. Als Vierte war sie nach den beiden Fechtwettkämpfen – statt des Reitens mussten die Athletinnen zweimal zum Degen greifen – und dem Schwimmen mit einem Rückstand von 21 Sekunden auf die führende Kanadierin Kali Frances Sayers in den abschließenden Combined-Wettbewerb gegangen.

„Anna ist ein Wettkampftyp, eine echte Kämpferin“, hatte Trainer Bernd Uhlig schon vor dem Startschuss gesagt. Das bewies die 16-Jährige auf den vier je 800 Meter langen Laufschleifen mit vier Schießeinlagen eindrucksvoll. Die Zuschauer konnten die Athletinnen dabei auf Schritt und Tritt verfolgen. Nur der Chinesin Xiuting Zhong und der Britin Francesca Summers musste sich Matthes geschlagen geben, allerdings auf den letzten Metern auch noch den Angriff der Litauerin Aurelija Tamasauskaite abwehren, die ihr von hinten bedrohlich nahe gekommen war. „Vor dem letzten Schießen hat mir die Hand gezittert. Danach habe ich mir gesagt: ,jetzt musst Du nur noch laufen, laufen, laufen.’ Und auf der letzten Geraden war ich mir sicher: Das reicht“, erzählte Matthes.

Obwohl sie im Ziel kurz gestützt werden musste, war der jungen Deutschen die Kraft noch nicht ausgegangen. Im zügigen Dauerlauftempo ging es kurz darauf noch einmal quer übers Areal, um die passende Jacke für die Siegerehrung zu holen. „Sonst hätte ich die von meinem Trainer anziehen müssen, die ist mir viel zu groß.“

Nur wenige Meter entfernt schaffte es Clemens Prüfer aufs Podest. Bei schwül-warmen 29 Grad warf er seinen Diskus im vierten Versuch auf 63,52 Meter und holte damit Silber. Kurzzeitig hatte Prüfer vor der beeindruckenden Kulisse von 18 000 Zuschauern im Olympiastadion sogar die Führung übernommen, ehe der Chinese Yulong Cheng mit einer persönlichen Bestweite von 64,14 Metern konterte. „Der Wettkampf hat nicht gut angefangen, die ersten beiden Versuche waren ungültig, das habe ich mir anders vorgestellt. Aber über Silber kann man sich nicht beschweren“, sagte Prüfer. „Die Siegerehrung habe ich einfach nur genossen, obwohl ich natürlich gern die deutsche Hymne gehört hätte.“ ihö/dosb

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