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Sport: „Maren wird immer wichtiger“

Norwegerin Mjelde verlässt Turbine Potsdam im Sommer trotz Kapitänsbinde

Beim Kopparbergs/Göteborg FC aus der schwedischen Nationalliga freut man sich auf die norwegische Nationalspielerin Maren Mjelde, die nach Saisonende von Turbine Potsdam zurück nach Skandinavien wechseln wird. Die 24-jährige Defensivspielerin wird ihren im Sommer auslaufenden Vertrag nicht verlängern. Mjelde, die nach dem Aus in der Championsleague heiß ist, mit Turbine Meister zu werden, nennt dafür vorwiegend private Gründe, sie wolle wieder näher an ihrer Heimat spielen.

In einem Interview mit der norwegischen Zeitung Bergens Tidende sprach Mjelde, bei der Europameisterschaft im vergangenen Sommer im Allstar-Team, jedoch auch von Schwierigkeiten mit Turbines Spielsystem in der Dreierkette. Sie könne nicht auf einer identischen Mittelfeldposition auflaufen, wie sie derzeit in der norwegischen Nationalelf, sagt sie. „Wahrscheinlich werde ich in Göteborg im Mittelfeld spielen, das sehe ich sehr positiv. Mein Ziel ist, bei der WM 2015 in Kanada im Mittelfeld aufzulaufen“, so die ehrgeizige Fußballerin. Ihre Kritik an Turbine: Sie habe nicht das Gefühl, Ratschläge über individuelle Verbesserungsmöglichkeiten zu bekommen. Gleichwohl hat Bernd Schröder nach der Kreuzbandverletzung von Stephanie Draws die Kapitänsbinde an Mjelde gegeben.

Am Mittwochabend hat der Vize-Europameister die nächsten Qualifikationspunkte in Tonsberg mit einem 2:0 Pflichtsieg gegen Portugal geholt. Neben Mjelde, mit 73 Länderspielen ein alter Hase im Team, war auch Ada Hegerberg mit mehreren guten Torchancen dabei. 20 Spiele stehen für sie gutgeschrieben. „Ada hat ein sehr starkes Spiel gemacht und ist sehr wichtig für mich im Angriff“, lobte Trainer Even Pellerud nach dem Abpfiff. Mjelde indes gab den entscheidenden Pass auf Elise Thorsnes, der in der 47.Minute zum 1:0 führte. „Maren war eine der besten, hat speziell eine sehr starke zweite Halbzeit gespielt. Sie liest das Spiel hervorragend, ist technisch stark und taktisch flexibel. Ein sehr präzises Passspiel.“ Norwegens Coach freut sich besonders über Mjeldes Flexibilität. „Für mich ist Maren eine Spielerin, die immer wichtiger für unser Team wird. Ich setzte sie derzeit im defensiven Bereich des Mittelfeldes sehr erfolgreich ein, weil sie sehr starke Aufbauqualitäten hat. Da sehe ich ihre Zukunft. Sie ist aber auch in der Abwehr auf den verschiedenen Positionen sehr gut zu gebrauchen."

Verlustpunktfrei in der Gruppe 5 stehen die Chancen bestens, das Gesamtklassement vor den Niederlanden zu gewinnen. "Wir sind stark genug und sollten bei der WM dabei sein. Seit Even Pellerud uns trainiert, sind wir stärker denn je. Er hat frischen Wind und neuen Ehrgeiz gebracht", meint Mjelde, die aus einer Fußballerfamilie ist stammt, in der Vater, Mutter und Bruder Fußballer sind.

Rainer Hennies

Rainer Hennies

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