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Will drei Punkte erkämpfen. Anton Makarenko (l.) – hier noch im SVB-Dress im Duell mit Sandhausens Frank Löning – kommt heute mit dem Chemnitzer FC an den Babelsberger Park.

© Jan Kuppert

Sport: Mann mit Potenzial

Anton Makarenko kommt mit dem Chemnitzer FC an seine einstige Wirkungsstätte zurück

Wenn heute um 14 Uhr der Anpfiff im Karl-Liebknecht-Stadion ertönt, freut sich ein Spieler besonders auf das Match. Der SV Babelsberg 03 empfängt den Chemnitzer FC zum Punktspiel in der Dritten Liga, die Platzkommission hat gestern den Platz als bespielbar eingeschätzt und Anton Makarenko ist dabei. Der 24-Jährige hatte den Verein wegen der damals schwierigen Situation Richtung Chemnitz verlassen, und kehrt nun mit dem Team um Trainer Gerhard Schädlich an seine einstige Wirkungsstätte zurück. Die Babelsberger Fans bedauerten damals seinen Weggang, und auch Makarenko wäre unter anderen Umständen sicherlich gern geblieben. „Ich hatte hier eine tolle Zeit, die ich niemals vergessen werde“, sagt er heute.

Aber der Wechsel hatte für den gebürtigen Ukrainer auch etwas Gutes: Die jahrelange Fernbeziehung mit seiner Freundin Lena hat nun ein Ende. Kürzlich bezogen beide ihre erste gemeinsame Wohnung und sind sehr glücklich. „Das ist eine wirklich sehr schöne Sache für uns beide“, sagt Anton Makarenko.

Während es in seiner Beziehung bestens läuft, muss er im sportlichen Bereich noch einige Reserven eingestehen. Der Mann habe Potenzial, attestiert ihm sein Trainer, doch das habe er noch nicht ganz ausgeschöpft. „Aber“, so Schädlich, „er ist auf einem guten Weg.“

Im letzten Spiel für den SVB erlitt Makarenko eine Kopfverletzung, unter der er auch noch in den ersten Wochen und Monaten in Sachsen litt. „So konnte ich die Saisonvorbereitung nicht komplett mitbestreiten und fiel auch in den ersten Spielen aus“, erzählt er. „Dann kamen auch noch Leistenprobleme hinzu, sodass ich noch immer einigen Nachholbedarf habe und darum kämpfe, an meine eigentliche Form heranzukommen.“ Seit einigen Spielen kann er seine Mannschaft nun schon wieder im Mittelfeld unterstützen und will natürlich bei seinem einstigen Verein voll an seine Leistungsgrenze gehen.

Den Kontakt zu den Nulldreiern hat der Neu-Chemnitzer indes nie abreißen lassen. Mit Spielern wie Sergej Evljuskin, Zlatko Hebib und Süleyman Koc telefoniert er oft – gerade in den vergangenen Tagen vor dem „Ostderby“. Dann wird über die alten Zeiten erzählt und über seinen Neuanfang in Chemnitz. Dort ist Makarenko inzwischen angekommen. Nun gut, Chemnitz sei nicht Potsdam, erzählt er. Das Wasser, die Wälder und die Parks – all das habe er in Brandenburgs Landeshauptstadt sehr zu schätzen gewusst. Das fehlt in Westsachsen, aber er sei sehr gut aufgenommen worden. „Mit dem Dialekt hatte ich aber anfangs so meine Probleme“, berichtet der Mittelfeldakteur. „Wenn ich überhaupt nichts verstehe, bitte ich die Leute, hochdeutsch zu reden. Das fällt denen zwar manchmal etwas schwer, aber sie geben sich immer Mühe. Ich habe mich inzwischen daran gewöhnt.“

Zurückkommen an den Babelsberger Park will er dennoch nicht. Noch läuft sein Vertrag beim Chemnitzer FC anderthalb Jahre. „Ich habe mich damals ja bewusst für diesen Verein entschieden, weil ich eine Herausforderung gesucht habe. Ich wollte für einen Verein auflaufen, der nicht immer nur gegen den Abstieg spielt, sondern auch aufsteigen will. Chemnitz hat das Potenzial dazu, auch wenn es derzeit noch nicht optimal läuft. Aber es ist ein sehr ambitionierter Verein, der immer die Chance hat, ganz vorn mitzuspielen.“

Das Spiel seines ehemaligen Vereins hat Makarenko indes gut studiert. Beim 1:1 gegen Erfurt war er sogar live dabei. Viele Unterschiede zur Spielweise unter Dietmar Demuth hat er nicht ausgemacht. „Die Mannschaft läuft und kämpft viel – wie damals auch“, schätzt er ein. „Die Jungs wollen mit aller Kraft die Null halten und kein Tor kassieren. Ich weiß, dass es nicht einfach für uns wird. Aber ich werde alles geben, um drei Punkte mitzunehmen.“

Henner Mallwitz

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