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Das Hinspiel zwischen dem SVB und Wacker im September endete 2:2 

© Sebastian Gabsch PNN

Lichter bei Wacker Nordhausen gehen nicht aus: Ligakontrahent des SV Babelsberg 03 will trotz Insolvenz weiterspielen

Ende Januar soll der SVB seinen Pflichtspielauftakt 2020 in Nordhausen bestreiten. Obwohl Wacker pleite ist, plant der Verein, die Saison ordentlich zu Ende zu bringen. In Vorbereitung auf die Rückrunde steht derweil der erste Test für die Nulldreier an.

Von Tobias Gutsche

Potsdam - Die Austragung der Partie war lange unklar. Doch nun scheint es, dass Fußball-Regionalligist SV Babelsberg 03 sein erstes Pflichtspiel im Jahr 2020 tatsächlich am 25. Januar gegen den FSV Wacker Nordhausen bestreiten kann. Nachdem Wackers Spielbetriebsgesellschaft Anfang Dezember Insolvenz angemeldet hatte, soll die Fortführung des Spielbetriebs in der laufenden Saison für das Viertligateam und die eine Klasse tiefer antretende zweite Mannschaft trotz großer finanzieller Schwierigkeiten sichergestellt sein. Der Zwangsabstieg wäre damit verhindert. „Wir haben unterm Dach des Vereins ein Finanzierungsmodell gefunden, mit dem wir die Regionalliga- und Oberliga-Saison zu Ende spielen können“, sagte Club-Vizepräsident Hans-Joachim Junker der „Thüringer Allgemeinen“.

Ursprünglich sollte bei den Nordhäusern bereits am Montag Trainingsauftakt sein. Weil allerdings noch zu große Fragezeichen vorhanden waren, welche Spieler bleiben, wurde der Start auf Mittwoch verschoben. Zehn Akteure aus dem bisherigen Regionalliga-Aufgebot standen dann gemeinsam mit der Oberligatruppe auf dem Platz. „Es ist gut, dass es jetzt los geht. Denn wir spielen nun um nichts anderes als den Klassenerhalt“, sagte Trainer und Sportchef Tino Berbig.

Nordhausen nun wie Babelsberg im Abstiegskampf

Getrieben vom Traum, den Thüringer Verein in die 3. Liga zu führen, sollen bei Wacker Nordhausen mehr als neun Millionen Euro Schulden angehäuft worden sein. Aufgrund der Insolvenz zog der Nordostdeutsche Fußballverband dem FSV neun Punkte ab, was laut Statuen die übliche Strafe ist. Katharina Dahme, Aufsichtsratsvorsitzende des Tabellenvorletzten aus Babelsberg, hatte dieses Vorgehen kritisiert. Die Sanktion sei unverhältnismäßig gering, sagte Dahme. „Sie lädt quasi dazu ein, über seine Verhältnisse zu leben.“ So könne ein Verein trotz Unfairness bei den Finanzen in der Liga bleiben. Beispiel aus der Vorsaison: FC Viktoria 1889 Berlin, der insolvent ging, die Zähler abgezogen bekam und letztlich immer noch genug davon auf dem Konto hatte, um den Viertliga-Klassenerhalt zu schaffen.

Ob das Nordhausen auch so gelingt, ist fraglich. Durch die Strafe rutscht der Club von Tabellenplatz sechs auf zwölf ab. Mit nun 21 Punkten hat Wacker nur zwei Zähler Vorsprung auf den 14. Platz, der am Saisonende definitiv den Ligaverbleib sichert. Babelsberg hat elf Punkte.

Drei Testspiele gegen Berliner Oberligisten

Unterdessen ist der SVB mit seinem neuen Chefcoach Predrag Uzelac aus seinem viertägigen Trainingslager auf dem Rabenberg in Sachsen zurückgekehrt. Am Samstag findet das erste Testspiel statt: um 13 Uhr auf dem Kunstrasenplatz am Karl-Liebknecht-Stadion gegen Tasmania Berlin. Weiterhin sind als Tests an gleicher Stelle die Duelle mit den ebenfalls in der Oberliga spielenden Teams von Blau-Weiß Berlin (18. Januar) und Tennis Borussia Berlin (21. Januar) geplant.

Und danach steht das Match gegen Nordhausen im Plan. Ein unsicherer Faktor bleibt aber: das Wetter. Schon oft mussten Heimpartien der Südharzer im Winter abgesagt werden, weil der Platz dort unbespielbar war. So geschah es auch Mitte Dezember, als der SVB eigentlich bei Wacker antreten sollte. Der 25. Januar ist der Nachholtermin.

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