zum Hauptinhalt
Unter anderem ist Frauenvolleyball-Bundesligist SC Potsdam schwer von der Coronakrise getroffen. 

© imago/Beautiful Sports

Landessportbund Brandenburg: 65 märkische Vereine melden Notlage

Auch die kleinen Sportvereine und die Proficlubs in Brandenburg leiden unter den Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie. Der Landessportbund will schnell helfen - auch finanziell. Das Ausmaß der Krise wird aber erst später deutlich zu Tage treten.

Berlin - Der Landessportbund Brandenburg (LSB) will den durch die Coronakrise besonders schwer in Not geratenen Vereinen schnell helfen. Bisher haben sich allerdings nur 65 Vereine direkt beim LSB um finanzielle Unterstützung beworben. Die Anträge seien aus den verschiedensten Sportarten und Landesgebieten eingegangen, sagte LSB-Vorstandschef Andreas Gerlach. Zunächst soll der Bedarf ermittelt werden, um dann die Vereine schnell zu entlasten. „Wichtig ist zu sehen, woher kann man Mittel bekommen“, sagte Gerlach: „Und wichtig ist, den Vereinen zu helfen, die in existenzbedrohende Situationen gekommen sind.“

Berlin hat Sport-Hilfsfonds über sechs Millionen Euro eingerichtet

Gemeinnützige Sportvereine, die auch unternehmerisch tätig sind und aufgrund der Coronapandemie in einen Liquiditätsengpass geraten sind, können einen Antrag auf Soforthilfe bei der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) stellen. Für Festangestellte können die Vereine Kurzarbeit beantragen. „Bei dem, was übrig bleibt, hoffen wir, in 14 Tagen Gelder auszahlen zu können“, erklärte der LSB-Chef. Der Landessportbund steht in Gesprächen mit dem Brandenburger Ministerium für Bildung, Jugend und Sport.
Gespräche laufen auch mit den Brandenburger Proficlubs wie Fußball-Viertligist Energie Cottbus, den Volleyball-Bundesligisten SC Potsdam (Frauen) und Netzhoppers KW-Bestensee (Männer) sowie einigen Zweitbundesligisten. „Aber auch hier sollen zunächst alle Möglichkeiten geprüft werden, die außerhalb einer Sonderförderung für den Sport möglich sind“, übermittelte der LSB.

Der Vorstandsvorsitzende des Landesportbundes Brandenburg Andreas Gerlach. 
Der Vorstandsvorsitzende des Landesportbundes Brandenburg Andreas Gerlach. 

© Bernd Settnik/dpa

Der Landessportbund hatte auf seiner Homepage entsprechende Anträge hochgeladen, über die Formblätter können die Vereine Unterstützungsbedarf anmelden. „Über die Größenordnung kann ich noch nichts sagen. Wir haben jetzt sechs Wochen Stillstand. Die Auswirkungen werden wir erst nach einem längeren Zeitraum genauer kennen“, sagte Gerlach. „Es geht am Ende immer um fehlende Gelder aus Veranstaltungen und Aktivitäten der Vereine, wobei es eine große Vielfalt gibt“, sagte der Geschäftsführer. Ohnehin seien die Zahlen mit anderen Bundesländern wie etwa Berlin, wo der LSB einen Hilfsfonds von rund sechs Millionen Euro für nötig hält, nicht zu vergleichen.

Sportstättennutzung per Ausnahmegenehmigung möglich

Auch bei der Nutzung von Sportanlagen für den Amateursport gibt es in der Coronakrise in den Bundesländern unterschiedliche Festlegungen. In Berlin könnten ab 4. Mai die Anlagen schrittweise weiter öffnen. „Bei uns gibt jetzt schon die Möglichkeiten, auf vereinseigenen Sportstätten Individualsport zu betreiben mit Ausnahmegenehmigung des zuständigen Gesundheitsamtes“, bemerkte Brandenburgs LSB-Chef dazu. Das würde durchaus auch genutzt beispielsweise beim Reiten, beim Wassersport und beim Tennis, wobei die Aktivitäten auch höchstens zwei Personen zusammen eingeschränkt sind.

Ob es weitere Lockerungen gibt, kann Gerlach nicht sagen: „Wir haben engen Kontakt zum Sportministerium und prüfen, welche Möglichkeiten es gibt. Wir werden uns aber nicht über allgemeingültige Regeln hinwegsetzen. Es muss alles eingehalten werden, damit auch mögliche Infektionsketten nachverfolgt werden können.“ (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false