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Der Ball rollt wieder. Am Samstag startet die Rückrunde auf Landesebene. Dann warten auch wieder viele prickelnde Derbys auf die Vereine aus Potsdam und Umgebung. Hier duellieren sich Tobias Krüger von Fortuna Babelsberg (l.) und Potsdamer-Kickers-Akteur Thabit Hassan Haqi.

© Benjamin Feller

Landesfußball in der Region Potsdam: Winter adé

Die Pause zur Saisonhalbzeit im Landesfußball nimmt ein Ende. Elf Mannschaften aus Potsdam und Umgebung starten in die Rückrunde. Ein Überblick zu ihrer jeweiligen Lage, den bisherigen Problemen und Erfolgsfaktoren sowie zu den Zielen.

Von

BRANDENBURGLIGA

Werderaner FC Viktoria - In höchster Abstiegsgefahr
Als Tabellenletzter - und damit akut abstiegsgefärdet - geht der Werderaner FC Viktoria in die Rückrunde der Brandenburgliga. Und das mit einem neuen Trainer, der ein alter Bekannter auf der Insel der Blütenstadt ist. Mehr dazu lesen Sie hier.

LANDESLIGA NORD

RSV Eintracht 1949 - Direkter Wiederaufstieg möglich
Dass Entscheidungen im Fußball mitunter schwer verständlich sind, hat der RSV Eintracht 1949 kurz vor Weihnachten bewiesen: Trotz starker Hinrunde nach dem Abstieg in die Landesliga Nord wurde Trainer Frank Schwager zum Saisonende gekündigt. Coach und Mannschaft waren überrascht, ändern an der Einstellung wird das nichts: Schwager fühlt sich weiterhin sportlich in der Pflicht. Zurecht: Nur fünf Punkte Rückstand zum Spitzenreiter Bernau lassen den Wiederaufstieg möglich erscheinen.

SV Babelsberg 03 II - Bei Lieferanten wirklich punkten
Nach gutem Saisonstart war Thomas Schulz mit dem Rest der Hinrunde nicht ganz zufrieden. „Sechs oder sieben Punkte mehr hätten das Leistungsbild besser wiedergegeben“, so der Trainer der Landesliga-Nord-Equipe des SV Babelsberg 03. Nun gilt es für den Tabellenachten „aufzupassen, dass wir nicht unten reinrutschen“, mahnt Schulz. „Gegen Teams, die Punkte liefern, müssen wir auch Zähler einfahren.“ Er befindet aber: „Läuft es solide, müssen wir uns um den Klassenerhalt nicht sorgen.“

SG Michendorf - Baustellen vorne, hinten und mittig
Ralf Baierl schnauft. „Baustellen haben wir zur Genüge“, sagt der Mann, der mit Dieter Ceranski den Nord-Landesligisten SG Michendorf trainiert. Defensive Konzentrationsschwächen, mangelnde Chancenverwertung, fahriger Spielaufbau seien die größten Probleme, an denen gearbeitet werden müsse, wenn es mit dem Klassenerhalt klappen soll. Aktuell ist die SGM Viertletzter. Aber Baierl ist hoffnungsfroh: „Die Eindrücke in der Rückrundenvorbereitung waren positiv.“

FSV Babelsberg 74 - Stabil sein und schnell umschalten
Bereits zum Hinrundenende in der Landesliga Nord hatte sich der FSV Babelsberg 74 „systemtechnisch verändert“, sagt der sportliche Leiter Andy Lange. Mehr Wert auf defensive Stabilität und schnelles Offensivumschalten werde beim Tabellendrittletzten gelegt. „Das hatte schon ganz gut funktioniert, aber die Ergebnisse stimmten noch nicht – dies soll sich ändern.“ Im Nachholspiel gegen Prenzlau vorige Woche war mit dem 1:1 zumindest ein erster kleiner Teilerfolg im Kampf um den Klassenerhalt zu verbuchen.

LANDESKLASSE WEST

Fortuna Babelsberg - Bereit zur Aufholjagd
Die Fieberkurve von Fortuna Babelsberg hat den richtigen Verlauf genommen. Nach schwachem Saisonstart überwinterten die Stern-Kicker auf Platz vier der Landesklasse West. Sieben Punkte hinter Tabellenführer Wittstock, bei einem Spiel weniger. Angesichts der verkündeten Aufstiegsambitionen, die mit prominenten Zugängen im Sommer unterstrichen wurden, kann es für das Team von Coach Sebastian Michalske von Anbeginn der Rückrunde nur darum gehen, den Abstand zur Spitze zu verkürzen.

Teltower FV - Edgar läuft nicht mehr für Ingo auf
Hinter der prominentesten Personalie des Winters beim Teltower FV steht eine fast 35 Jahre lange und erfolgreiche Fußballkarriere: Torjäger Edgar Hecht stellt mit 48 Jahren die Töppen endgültig in den Schrank. Bruder Ingo Hecht, Trainer des TFV, haderte zu Saisonbeginn mit dem verordneten Wechsel in die Landesklasse West, doch als Tabellensechster mit nur drei Niederlagen hat sich die Mannschaft gleich etabliert. Doch ist das noch nicht der Maßstab für den gewohnt kritischen und ehrgeizigen Coach.

ESV Lok Potsdam - Lok verstärkt die Defensive
Mit 25 Punkten aus 14 Spielen ist Lok-Potsdam-Trainer Mike Weißfuß mit der bisherigen Saisonleistung in der Landesklasse West zufrieden. Die derzeit siebtplatzierte Lok möchte aber höher hinaus – Rang vier oder fünf ist das Ziel. Dafür wurde sich in der Winterpause mit zwei neuen Defensivspielern verstärkt. Offensiv sieht Weißfuß seine Mannschaft gut aufgestellt. „Aber wir können nicht nur Spektakel liefern und immer vier, fünf Tore schießen, um zu gewinnen“, sagt er.

Potsdamer Kickers - Abwehr weiterhin das Prunkstück
Ihre große Stärke haben sich die Potsdamer Kickers auch nach dem Aufstieg in die Landesklasse West bewahrt. Das Prunkstück des Teams von Trainer Stephan Ranz ist weiterhin die Abwehr, die schon das Fundament für die Rückkehr auf die Landesfußballbühne war. Mit nur 15 Gegentreffern in 15 Partien stellen die Kickers den derzeit zweitbesten Defensivverbund der Liga. Damit sei er zufrieden, erklärt Ranz, aber im Angriff sei für den „jenseits von Gut und Böse“ liegenden Achten noch mehr drin.

ESV Lok Seddin - Kritisches Zwischenfazit
Das Potenzial ist da, die Punkte indes nicht. So das Zwischenfazit von Trainer Uwe Majewski für Lok Seddin zur Saison-Halbzeit in der Landesklasse West. 22 Zähler hatte sich das Team aus den ersten 15 Spielen vorgenommen – 16 stehen auf dem Konto. Platz elf, „unteres Mittelfeld“, benennt Majewski die brenzlige Lage. „Wir machen zu viele Fehler und im Umkehrspiel sind wir zu langsam“, hat der Coach auf der Mängelliste notiert. Über die Trainingseinstellung seiner Spieler kann er sich indes nicht beklagen. „Die ist top“, sagt Majewski.

SG Bornim - Auf einer Achterbahnfahrt
Schwindelerprobt dürften die jungen Spieler der SG Bornim sein: Die Hinrunde in der Landesklasse West hatte etwas einer Achterbahnfahrt – die mit einer Talfahrt auf Platz zwölf zur Winterpause endete. Bornims Trainer Lars Philipp war nach Abschluss der Hinrunde dennoch nicht unzufrieden. „Das ist aufgrund der Abgänge und der Verletzungen okay“, sagt er, fordert aber: „Wir wollen nichts mit dem Abstieg zu tun bekommen.“ Mit fünf Neuzugängen geht die SGB diese Mission nun an.

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