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Landesfußball in der Region Potsdam: Mit Kick

30 Spieltage sind schon wieder vorbei, die Saison 2016/17 auf Fußball-Landesebene ist Geschichte. Wie dabei die elf Teams aus Potsdam und Umgebung abschnitten - sowie welche zwölfte Mannschaft in der nächsten Spielzeit hinzukommt.

Von Tobias Gutsche

BRANDENBURLIGA

Werderaner FC - Abstieg abgewendet
Als Tabellenletzter in die Rückrunde gestartet, holte der Werderaner FC unter dem neu in der Winterpause gekommenen Trainer Sven Thoß die nötigen Zähler für den Klassenerhalt in der Brandenburgliga. Der WFC kletterte von Rang 16 auf elf. „Die Gründe für den Erfolg waren die gute Trainingsintensität und dass wir uns als Mannschaft gefunden hatten“, erklärt Thoß, der parallel noch die A-Junioren des SV Babelsberg 03 betreute. Nächste Saison konzentriert er sich dann voll auf Werder.

LANDESLIGA NORD

RSV Eintracht 1949 - Auf Schwager folgt Hinze
Nach dem Brandenburgliga-Abstieg in der Vorsaison hat sich der RSV Eintracht 1949 eine Etage tiefer, in der Landesliga Nord, gut stabilisiert. Auf Platz drei wurde das Team von Frank Schwager geführt, dessen Engagement in Stahnsdorf nun aber endet. Neuer Coach wird Patrick Hinze, der zuletzt als Co-Trainer bei Oberligist Hertha 03 Zehlendorf arbeitete und davor die U19 des RSV Eintracht trainierte. Die Philosophie, junge Eigengewächse spielen zu lassen, soll fortgeführt werden.

SV Babelsberg 03 II - Eine "solide" Saison
Mehr Punkte, aber schlechtere Platzierung: Der SV Babelsberg 03, der vorige Saison 39 Zähler holte und damit Sechster wurde, hat in der nun abgelaufenen Spielzeit trotz der verbesserten Ausbeute von 41 Punkten nur Rang neun der Landesliga Nord belegt. Dies sei ein „solides Ergebnis“, bilanzierte Rainer Nitzsche, der Teamleiter bei der U23-Truppe des Babelsberger Regionalligavereins ist, nicht unzufrieden. Aber: „Aus einigen Spielen hätte noch mehr mitgenommen werden können.“

FSV Babelsberg 74 - Sich wieder behauptet
Auch weiterhin wird der FSV Babelsberg 74 in der zweithöchsten märkischen Spielklasse kicken. Die Saison 2016/17 schlossen die Babelsberger auf Tabellenplatz 14 von 16 der Landesliga Nord ab und schafften damit den Klassenerhalt. „Wir sind ein Verein, der mit kleinen Mitteln arbeitet“, sagt der sportliche Leiter Andy Lange: „Von daher ist es für uns sensationell, noch ein Jahr in der Landesliga dranhängen zu dürfen.“ Vier Spielzeiten lang haben sich die 74er bnunmehr ereits auf diesem Level behauptet.

SG Michendorf - Nach fünf Jahren geht es runter
Die SG Michendorf hat es erwischt. Nach fünf Jahren muss der Club den Gang runter in die Landesklasse antreten. Als Tabellenvorletzter der Landesliga Nord ereilte die Michendorfer der Abstieg, der auch nicht durch einen Trainerwechsel während der Rückrunde verhindert werden konnte – Felix Bigalke war auf das Duo Dieter Ceranski/Ralf Baierl gefolgt. „Das Team bleibt für die neue Saison fast komplett zusammen. Wir möchten dann um den Landesliga-Aufstieg mitspielen“, blickt Bigalke voraus.

LANDESKLASSE WEST

Babelsberger "Vize-Fortunen"
Als notorischer Zweitplatzierter wurde Bayer Leverkusen einst spöttisch zu Bayer „Vizekusen“ umbenannt. In der Landesklasse West gibt es nun die „Vize-Fortunen“, denn das dritte Jahr in Folge belegte Fortuna Babelsberg Rang zwei. „Das ist grundsätzlich nichts Schlechtes. Es zeigt, dass wir uns auf hohem Niveau stabilisiert haben“, sagt Trainer Sebastian Michalske. Nächste Saison werde ein neuer Aufstiegsversuch gestartet. Und dieses Jahr ist doch noch ein Titel drin: Fortuna steht im Kreispokalfinale. 

ESV Lok Potsdam - Defensive muss stabiler werden
Seit dem Aufstieg 2014 in die Landesklasse West hat sich Lok Potsdam stetig in der Endabrechnung verbessert. Rang elf, neun und zuletzt fünf stehen zu Buche. „Es ist sogar noch eine Steigerung möglich“, sagt Trainer Mike Weißfuß, „dazu müssen wir aber in der Abwehrarbeit besser werden.“ Immerhin kassierte die Lok-Mannschaft 60 Gegentore in 30 Partien der zurückliegenden Saison – einer der schlechtesten Werte der Liga. Mit 81 geschossenen Toren stellte man dagegen die drittbeste Offensive.

Teltower FV - Schön, aber nicht konsequent
Ingo Hecht bezeichnet sich als „Freund des gepflegten Fußballs“ und stellt entsprechend an seine Mannschaft des Teltower FV einen „ästhetischen Anspruch“. In der abgelaufenen Saison der Landesklasse West habe der TFV das allerdings zuweilen übertrieben, meint Coach Hecht: „Da haben wir dann traumhaft schön gespielt, aber nicht konsequent die Tore erzielt.“ Resultat dessen: einige Niederlagen trotz Überlegenheit und letztlich nur Platz sechs. „Wir haben Potenzial für mehr“, sagt er. „Viel mehr.“  

Potsdamer Kickers - Nie in Abstiegssorge
Eine ruhige Spielzeit als Aufsteiger hatten die Potsdamer Kickers in der Landesklasse West. Die gesamte Saison über fanden sie sich nie auf einem Abstiegsplatz wieder, hatten früh den Klassenerhalt sicher und beendeten ihre erste Spielzeit nach Rückkehr auf die Landesebene als Tabellenneunter. „Wir haben einen starken Start und Schlussspurt gezeigt. Zwischendurch war teilweise etwas die Luft raus, da es nur noch um die goldene Ananas ging. Wir sind mit der Saison zufrieden“, so Co-Trainer Michael Pasche. 

ESV Lok Seddin - Über Berge und durch Täler
Wie schon in der Vorsaison musste sich Lok Seddin in der Landesklasse West mit Rang elf zufrieden geben. Durch eine 0:3-Niederlage im letzten Saisonspiel gegen die Potsdamer Kickers wurde eine bessere Platzierung verschenkt. „Uns fehlte die Saison über einfach die Konstanz. Es gestaltete sich wie eine Berg- und Talfahrt. Daran müssen wir in Zukunft arbeiten, wenn wir einen einstelligen Tabellenplatz erzielen wollen“, so Seddin-Trainer Uwe Majewski. Mit 40 Zählern auf dem Konto wurde zumindest das Punkteziel erreicht. 

SG Bornim - Regiewechsel am Spielfeldrand
Große personelle Probleme begleiteten die SG Bornim durch die komplette Saison der Landesklasse West. „Das hat geschlaucht“, sagt Coach Lars Philipp, der mit dem Team Zwölfter wurde. Zur neuen Saison gibt er seinen Posten ab. Die Regie am Spielfeldrand übernehmen dann Mathias Alex, Ex-Bornim-Kicker und zuletzt Co-Trainer bei Fortuna Babelsberg, sowie Janko Müller. Zweitgenannter war schon bisher Assistent von Philipp, der künftig den Nachwuchsbereich der SGB stärken soll. 

AUFSTEIGER AUS DER KREISOBERLIGA

SG Grün-Weiß Golm - Vom Rande Potsdams auf die Landesbühne
Die Anzahl der Mannschaften aus Potsdam und Umgebung, die auf Landesebene Fußball spielen, nimmt weiter zu. Nächste Saison werden es zwölf Teams sein. Denn: Die SG Grün-Weiß Golm hat sich den Titel in der Kreisoberliga gesichert und steigt daher als Vertreter des Fußballkreises Havelland in die Landesklasse auf. Mit zwei Punkten Abstand setzten sich die von Heino Schüler trainierten Rand-Potsdamer im Endklassement vor dem RSV Eintracht 1949 II durch. 

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