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Sport: Läufer vermissten Blaulicht Preußen-Meilen-Chef navigierte durch die Stadt

Es ist für Läufer ein besonderer Service und ein tolles Gefühl, wenn ein Polizei-Motorrad mit Blaulicht an der Spitze des Läuferfeldes fährt und den Weg freimacht. Seit Jahren prägt dieses Bild auch die Preußische Meile, die am vergangenen Freitag ihre 22.

Es ist für Läufer ein besonderer Service und ein tolles Gefühl, wenn ein Polizei-Motorrad mit Blaulicht an der Spitze des Läuferfeldes fährt und den Weg freimacht. Seit Jahren prägt dieses Bild auch die Preußische Meile, die am vergangenen Freitag ihre 22. Auflage feierte. In diesem Jahr mussten Veranstalter und Läufer allerdings auf die Blaulicht-Eskorte verzichten.

„Es war alles abgesprochen, auch am Vortag hatte ich von der Polizeiinspektion die Zusicherung, dass alles klappt“, sagt Michael Rudolph, Organisationschef des Laufes vom Potsdamer Laufclub. Doch als am Veranstaltungstag 20 Minuten vor dem ersten Startschuss noch immer keine Polizei-Eskorte da war, wurde er nervös: Wer soll die Läuferkolonnen über die Strecke und vor allem durch die Brandenburger Straße als belebte Fußgängerzone navigieren?

Die Info, dass die zum Einsatz vorgesehenen zwei Motorrad-Polizisten kurzfristig einen anderen Einsatz absichern mussten, hatte den Veranstalter nicht erreicht. Zwar schickte die Polizei zwei weitere Beamte mit Funkstreifenwagen, doch sicherten diese zusätzlich die zahlreichen Straßensperrungen ab. So funktionierte Rudolph kurzerhand sein eigenes Auto zum Führungsfahrzeug um und machte mit seinem Ford – die Warnblinkanlage im Dauerbetrieb – die Strecke frei. „Ein einmaliges Erlebnis, dass ich nicht noch einmal haben will“, sagt er. Denn neben Zuschauern, die den Läufern fleißig applaudierten, sah sich Rudolph mit „reichlich Ignoranz und Überheblichkeit“ von Passanten konfrontiert. Während seiner zehn Eskort-Runden – so viele Läufe gab es am Freitag – sei er zum Teil heftig beschimpft worden. „Daher hoffe ich, dass es im nächsten Jahr wieder die Autorität durch Blaulicht gibt“, so Rudolph.

Grundsätzlich steht dem aus Sicht der Polizei nichts im Wege. Für die Preußischen Meile musste der PLC bei der städtischen Straßenverkehrsbehörde für die Nutzung des Straßenraums ein Sondernutzungsrecht beantragen, das die Stadt mit verschiedenen Auflagen gewährt hat. Dazu gehörte auch, dass der Veranstalter eigenverantwortlich und mit Hilfe der Polizei für die Sicherheit im Straßenverkehr sorgen muss. Zu diesem Zweck hat die Polizei eine ausreichende Anzahl von Beamten zur Verfügung gestellt. „Die Wahl der Einsatzmittel und die Anzahl der eingesetzten Beamten richten sich nach der jeweiligen Lagebeurteilung und den abzusichernden Aufgaben“, sagte Polizeisprecherin Diane Jende auf PNN-Anfrage. Ein Anrecht auf spezielle Einsatzmittel wie Motorrad-Begleitung habe der Veranstalter jedoch nicht. Kosten entstehen dem PLC durch den Polizeieinsatz nicht, „da hier ein überwiegend öffentliches Interesse an der störungsfreien und verkehrssicheren Durchführung der Veranstaltung vorliegt“, so Jende. pek

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