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Kommentar zum Fanverhalten des SV Babelsberg: Rückgrat

Monatelang hatte der SV Babelsberg einen weltweit bewunderten Kampf gegen Intoleranz und Rechtsradikalismus im Fußball geführt. Nun zeigt er Rückrat - eine gute Geste, findet PNN-Redakteur Tobias Gutsche.

Von Tobias Gutsche

Potsdam - Für die Vereinsführung des SV Babelsberg 03 war es wie ein Schlag ins Gesicht. Monatelang hatte sie einen weltweit bewunderten Kampf gegen Intoleranz und Rechtsradikalismus im Fußball geführt, Missstände in Fanlagern anderer Clubs angemahnt. Und dann torpedieren Rowdies innerhalb der eigenen Anhängerschaft mit respektloser Pyrotechnikrandale die Mission des SVB für sportliche, aber auch gesellschaftliche Fairness. Nun zeigen zahlreiche Nulldrei-Fangruppen aber Rückgrat. Die Fans distanzieren sich vom Krawalltum, wollen einen Ehrenkodex erarbeiten und ihrem Verein helfen, die zu erwartende hohe Strafe durch das Verbandsgericht zu stemmen.

Das ist eine starke Reaktion. Aber ebenso zwingend notwendig, wenn einem der SVB wirklich am Herzen liegt. Denn der um wirtschaftliche Stabilität ringende Club hat eigentlich keinerlei Spielraum für das Begleichen von Geldbußen wegen seiner Anhänger. Insofern muss bei den Nulldrei-Fans auch ein Reifeprozess einsetzen: Der aktuelle Versuch, das ramponierte Image aufzupolieren und die kriselnde Verbindung zur Vorstandsebene wieder zu verbessern, braucht Nachhaltigkeit. Die gute Geste darf nicht schon bald in Knall und Rauch aufgehen.

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Lesen Sie weiter: Die Anhängerschaft des SV Babelsberg 03 hat nach der Pyrotechnikrandale beim Fußball-Landespokalfinale gegen Energie Cottbus eine klare Position bezogen

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