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Antonia Stautz spielt seit 2016 für den SC Potsdam und ist inzwischen Kapitänin.

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Interview I SCP-Kapitänin Antonia Stautz: „Wir müssen zurück zu unserem Spiel finden“

Frauenvolleyball-Bundesligist SC Potsdam kassierte zuletzt zwei überraschende Niederlagen. Im Interview spricht Teamführerin Antonia Stautz über die Rückschläge, das bevorstehende Top-Spiel und den Kampf um einen Bestwert. 

Von Tobias Gutsche

Über weite Strecken der bisherigen Bundesligasaison waren die Volleyballerinnen des SC Potsdam auf der Erfolgswelle. Zuletzt strauchelten sie aber mit zwei überraschenden Niederlagen gegen Teams aus der unteren Tabellenhälfte – zunächst hieß es 2:3 bei Nawaro Straubing und am Sonntag dann 1:3 daheim gegen den VC Wiesbaden. Am Samstag folgt nun für den Tabellendritten aus Brandenburg das Spitzenspiel auswärts gegen Titelverteidiger MTV Stuttgart, der momentan auf Rang zwei liegt.

Frau Stautz, warum lief es in den vorigen zwei Spielen für ihr Team nicht mehr rund?

Eine richtige Erklärung haben wir selbst noch nicht gefunden. Wir müssen aber auf jeden Fall festhalten, dass beide Gegner ihr wohl bestes Spiel der Saison gemacht haben – und wir haben unsere beiden schlechtesten Leistungen gezeigt. Das macht für uns noch mal deutlich, dass wir in der Liga niemals nachlassen dürfen, weil das sonst gleich bestraft wird.

War es also eine Frage der Einstellung?

Das würde ich nicht sagen. Kämpferisch haben wir alles versucht, aber technisch konnten wir nur wenig umsetzen. Zuvor waren wir sehr stabil, konnten in allen Elementen überzeugen. Dann waren da jetzt diese beiden Spiele, in denen wir weder bei Annahme, Zuspiel, Block noch Angriff das abrufen konnten, was wir können. Einzig Laura Emonts war ein Lichtblick gegen Wiesbaden – sie hatte die verletzte Brittany Abercrombie super ersetzt hatte. Aber unsere Wackler als Team kamen nicht erst in den vergangenen beiden Spielen. Obwohl wir zum Auftakt im neuen Jahr mit 3:0 gegen Dresden gewonnen hatten, war unsere Leistung da auch schon nicht top.

Die dreieinhalbwöchige Spielpause über Weihnachten und den Jahreswechsel hat demnach zu einem Bruch geführt?

Wir haben sicherlich unseren Rhythmus verloren. Aber das darf niemand als Ausrede nehmen, denn alle anderen Mannschaften hatten auch diese Pause.

Wie geht die Mannschaft mit den Rückschlägen um?

Die Stimmung untereinander ist weiterhin gut. Und weil wir alle sehr selbstkritisch sind und wissen, dass wir es besser können, ist unser Kampfgeist geweckt. Es geht darum, diese entscheidenden Prozent an Konzentration und Entschlossenheit wieder auf das Feld zu bringen.

Das nächste Spiel gegen Stuttgart läuft unter dem Label Top-Partie. Gehen Sie auch mit diesem Gefühl rein in das Duell?

Die Tabelle wollen wir nicht überinterpretieren. Natürlich ist es schön, dass wir mit da oben an der Spitze stehen. Aber nach unseren beiden Niederlagen brauchen wir uns mit keinem anderen beschäftigen. Wir müssen stattdessen nur uns selbst im Fokus haben, zurück zu unserem Spiel finden. Stuttgart ist ganz klarer Favorit. Aus der Außenseiterrolle heraus wollen wir aber so aufspielen, dass wir uns wieder stabilisieren.

Wenn Ihr Team Platz drei bis zum Hauptrundenende verteidigt, wäre das ein neuer Bestwert in der Vereinsgeschichte. Rufen Sie das auch offiziell als Ziel aus?

Klar! Wir stehen ja nicht ohne Grund auf dem dritten Platz, sondern weil wir die Qualität dafür bewiesen haben. In der Hinrunde konnten wir uns ein gutes Polster auf die Verfolger erarbeiten. Und genau das wollen wir auch behaupten – vor allem, wenn es dann demnächst zu den Duellen mit den direkten Kontrahenten kommt.

ZUR PERSON: Antonia Stautz (27) ist Kapitänin des Frauenvolleyball-Bundesligisten SC Potsdam. Die aus Niedersachsen stammende Annahme-Außen-Spielerin schlägt seit 2016 für den SCP auf.

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