Innovativer SUP-Verleih in der Region Potsdam: Brett und Paddel aus dem Schließfach
Wer im Potsdamer Umland Stand-Up-Paddling betreiben möchte, kann ein neues System nutzen. Das Material lässt sich via Internet buchen und direkt am Wasser aus einer Verleihstation entnehmen. Hinter der Idee steckt ein Potsdamer, der Deutschlands SUP-Chefstratege ist.
Potsdam - Ein Auto per Carsharing simpel buchen und sofort damit losfahren – für Fahrräder ist das gleiche Prinzip etabliert. Und nun wird auch ein vollautomatisches Vermietsystem für Stand-Up-Paddling (SUP) angeboten. Dahinter steht das Unternehmen „kolula SUP“, das mit seiner Idee das Versprechen gibt: „Es ist die einfachste Art, auf ausgewählten Seen und Flüssen in der Region Potsdam sowie in Berlin und Bitterfeld aufs Wasser zu kommen.“ Dafür muss nur im Internetportal des Anbieters eine Wunschzeit für die Vermietung gebucht werden und dann das Brett mit Paddel an der ausgewählten Verleihstation vor Ort entnommen werden. Die Öffnung des Schließfaches erfolgt über das Handy per Klick auf einen E-Mail-Bestätigungslink.
Vier Standorte für die Verleihstationen gibt es bereits. Neben einer im sachsen-anhaltinischen Bitterfeld sind es außerdem: Campingplatz Himmelreich (Caputh am Schwielowsee), Sanddorn-Garten (Petzow am Glindower See) sowie die Insel Lindwerder in der Havel (Berlin). Weitere Standorte sollen noch folgen. Der Preis für eine Stunde auf dem Wasser beträgt pro Person 14,99 Euro.
Gründer von „kolula SUP“ sind der Potsdamer Steven Bredow und Lars Ermisch aus München. Beide haben eine enge, leidenschaftliche Verbindung zum Wassersport. Während Ermisch langjährige Erfahrungen im Sportmanagement großer Marken der Surfszene sammelte, war Bredow einst Kanu-Rennsportler beim KC Potsdam im OSC. Er wurde Junioren-Vizeweltmeister. Nach seiner Kanukarriere wechselte er auf das SUP-Brett, fuhr zu nationalen sowie internationalen Erfolgen und eröffnete seinerzeit die erste SUP-Schule Potsdams. Der 33-Jährige engagiert sich auch als SUP-Fachwart im Landes-Kanu-Verband Brandenburg und ist seit März auch Ressortleiter für Stand-Up-Paddling im Deutschen Kanu-Verband.
SUP gilt als am schnellsten wachsende Wassersportart der Welt. Um die vielversprechende Perspektive im Leistungssport hat sich bereits ein sportjuristischer Streit zwischen den Weltverbänden der Kanuten und Surfer bezüglich der Zuständigkeit entsponnen. Doch die meisten „SUP-ler“ verfolgen beim stehenden Paddeln auf einem Board nicht den Wettkampfgedanken. Sie genießen die Entspannung in der Natur oder nutzen die Touren als schweißtreibendes Ganzkörpertraining. Mit den Vermietstationen soll nun der Markt erweitert werden. Der Kauf des Equipments ist nicht nötig. Anstehen und warten beim Verleih auch nicht mehr.