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Sport: Immer bergauf am Uludag

Diana Lehmann und Stefan Hubert aus Potsdam treten am Sonntag bei der Berglauf-EM an

Immer höher über Stock und Stein – für Diana Lehmann vom Potsdamer Laufclub gilt es am morgigen Sonntag bei den Berglauf-Europameisterschaften im Skigebiet um den 2542 Meter hohen Uludag südlich der türkischen Millionenstadt Bursa. Lange war der Start der 34-Jährigen fraglich, denn die Potsdamerin plagte sich mit Wadenbeschwerden herum. „Mein letzter Test hat mir aber gezeigt, dass ich die Berge wieder hochrennen kann. Deshalb trete ich nun an“, erzählte Diana Lehmann, ehe sie am Freitag in die Türkei flog.

Sowohl einzeln als auch im Team mit Nora Coenen (LG Wettenberg) und Kerstin Straub (SSC Hanau-Rodenbach) wird sie es schwer haben, in Medaillennähe zu gelangen. „Wir sind als Mannschaft nicht so stark, um Ländern wie Italien, Russland, Frankreich und der Schweiz Paroli bieten zu können“, meinte Lehmann. „Und ich selbst bin eigentlich eine Läuferin für die längeren Strecken.“ Im vergangenen Jahr war die studierte Sportwissenschaftlerin, die an der Potsdamer Uni im Bereich Regulative Physiologie und Prävention tätig ist, erstmals im Nationaltrikot durch die Berge gelaufen. Damals gewann sie gemeinsam mit Kerstin Straub und der Potsdamerin Anja Carlsohn bei der 7. Langstrecken-WM in Manitou Springs im US-Bundesstaat Colorado Team-Silber – auf der Marathondistanz, auf der sie in der Einzelwertung in 2:59:11 Stunden 13. und damit zweitbeste Deutsche hinter Carlsohn (2:54:33) war.

Für die EM 2011 qualifizierte sich Diana Lehmann Ende Mai beim 27. Gamperney-Berglauf im schweizerischen Grabs, wo sie über 8,8 Kilometer als beste Deutsche in 57:47,44 Minuten auf Rang fünf kam. Jetzt bei Bursa werden die Frauen 9,0 Kilometer laufen und dabei 895 Höhenmeter überwinden. „Dann muss ich sehen, wie ich den momentanen Umständen entsprechend durchkomme“, so die Potsdamerin, die in der Vergangenheit in ihrer Heimatstadt bereits beim rbb-Drittelmarathon und der Preußischen Meile sowie in diesem Jahr beim ersten Potsdamer Schlösserlauf über 10 Kilometer gewonnen hatte. Im kommenden Jahr will Diana Lehmann wieder zur Langstrecken- WM der Bergläufer, die dann im Rahmen des Jungfrau-Marathons im schweizerischen Interlaken ausgetragen wird.

Im Vergleich zur Läuferin des PLC ist Stefan Hubert noch ein Berglauf-Greenhorn. Der 25-Jährige, der für den SV seiner Heimatstadt Sömmerda startet, lebt in Potsdam und arbeitet an der Potsdamer Uni in einem Zimmer mit Diana Lehmann. „Das ist mein erster internationaler Einsatz für Deutschland. Daher will ich erstmal versuchen, eine gute Leistung für unsere Mannschaftswertung zu erreichen“, erklärte der gebürtige Thüringer vor dem Abflug in die Türkei. Dort will Hubert über 12,2 Kilometer gemeinsam mit Timo Zeiler (MTG Mannheim), Josef Beha (FC Unterkirnach) und Korbinian Schönberger (LLC Marathon Regensburg) um einen einstelligen Mannschaftsrang laufen.

„Ich bin kein Berglauf-Spezialist, obwohl ich schon mehrmals beim Rennsteiglauf gestartet bin, und habe auch noch nicht so viele Rennen in den Beinen wie die anderen. Deshalb will ich erst einmal sozusagen mitschwimmen und versuchen, an den anderen drei Deutschen dranzubleiben“, sagte Hubert, der Ende Mai gemeinsam mit Diana Lehmann in Grabs trainierte und sich bei den Österreichischen Meisterschaften an der 2058 Meter hohen Kanzelwand im Kleinwalsertal mit Platz neun für die EM qualifizierte.

Eine starke Leistung bot der Wahl-Potsdamer auch Anfang Mai in Prag, wo er bei seinem Marathon-Debüt als 23. zweitbester Deutscher war. Mit seinen 2:24:09 Stunden steht er nun auf Rang vier der aktuellen deutschen Bestenliste 2011.

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