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HV Grün-Weiß Werder: Mentale Herkulesaufgabe

Der Aufsteiger HV Grün-Weiß Werder startet mit einer Auswärtspartie in die Drittliga-Rückrunde. Bei der Mission Klassenerhalt gibt es für die Werderaner nur eine Maxime: Sie müssen ans Limit gehen. Nicht nur physisch, sondern vor allem auch psychisch.

Bei den Handballern von Grün-Weiß Werder ist das neue Jahr weniger mit Wünschen als mit einem Faktencheck gestartet – zumindest was die Situation in der 3. Liga Nord betrifft. „Wir müssen anfangen zu punkten“, formuliert Co-Trainer Max Ziegler die Aufgabe unmissverständlich. Mit vier Punkten Rückstand auf einen Nicht-Abstiegsplatz ist der Liga-Neuling aktuell Tabellenvorletzter. Die gegenwärtige Rechnung ist einfach: „Es müssen zwei Siege mehr her als in der Hinrunde“, so Ziegler. In der bisherigen grün-weißen Drittliga-Bilanz stehen ein Sieg, drei Unentschieden und elf Niederlagen.

Vor allem die Heimniederlage gegen das aktuelle Schlusslicht SV Beckdorf hat dabei wehgetan. „Diese zwei Punkte mehr wollten wir auf dem Konto haben“, verrät Ziegler, wie die Überlegungen mit Trainer Silvio Krause zu Saisonbeginn aussahen. Dass dann zum Ende der Hinrunde Altjührden und Braunschweig als unmittelbare Konkurrenten um den Klassenerhalt auch noch gegen die favorisierten Teams aus Hamburg und Oranienburg Punkte einfuhren, hat die Stimmung in der Blütenstadt nicht verbessert. Doch am sportlichen Ziel hat sich nichts geändert: „Natürlich wollen wir in der Liga bleiben“, bekräftigt Ziegler.

Auch im Abstiegsfall soll Kern des Teams gehalten werden

Dass dies ein schwieriges Unterfangen ist, war von Beginn an klar. „Wir müssen dafür körperlich und mental jedes Spiel zu 100 Prozent an unser Limit gehen“, sagt er. Wie andere Mannschaften mal nur 95 Prozent abzuliefern, könne sich Werder nicht leisten. Für das Trainerteam bedeute das, den Druck auf die Mannschaft nicht zu groß werden zu lassen, sodass die Spieler verkrampfen. „Natürlich wird die mentale Situation nicht einfacher, wenn Erfolge ausbleiben“, ist sich Ziegler bewusst. Umso wichtiger ist ein gelungener Start in die Rückrunde, der mit zwei Auswärtsspielen markiert ist: Am morgigen Samstag heißt der Gegner SG Flensburg Handewitt II, der Tabellenelfte (Beginn: 19 Uhr). Am Freitag darauf gibt es dann das Lokalduell gegen den VfL Potsdam in der MBS-Arena (19.30 Uhr). Ziegler ist überzeugt: „Wenn wir zu 100 Prozent unsere Fähigkeiten abrufen, haben wir in jedem Spiel eine Chance.“ Vor allem im Heimspiel gegen den einstigen Champions-League-Sieger HSV Hamburg hat Werder gezeigt, dass man vermeintliche Favoriten nervös machen kann, wenn ihnen lange Paroli geboten wird.

Schon jetzt bezeichnet er die Drittliga-Saison als „wertvolle und tolle Erfahrung“. So sehr es eine Fortsetzung geben soll, so gründlich bereitet sich der Verein auf das Szenario vor, in der kommenden Saison wieder in der Oberliga zu spielen. „Wir sind bemüht, den Kern der Mannschaft zu halten und dabei auf einem guten Weg“, sagt Max Ziegler. 

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