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Gigant. Werders Torwart Martin Pfefferkorn glänzte bei der Partie gegen Ludwigsfelde.

© Sylvia Göres

HV Grün-Weiß Werder: Gemeinsame Sache

Erstmalig spielen sowohl die Männer als auch Frauen des HV Grün-Weiß Werder in der Handball-Oberliga Ostsee-Spree. Beide Teams sind diese Saison neue Mitglieder jener vierthöchsten deutschen Spielklasse und finden sich dort zunehmend besser zurecht.

Von Tobias Gutsche

Zunächst fieberten die Männer unten am Spielfeldrand mit ihrer Damenmannschaft mit, später feierten dann die Ladys oben auf der Tribüne ihre Herrentruppe: Beim HV Grün-Weiß Werder wird gemeinsame Sache gemacht. Erstmalig spielen gleich beide Werderaner Spitzenteams in der Handball-Oberliga Ostsee-Spree und tragen für gewöhnlich ihre Heimpartien als Doppelevent aus. Wie am Samstag, als auch noch doppelt gejubelt werden durfte. Die grün-weißen Frauen legten im Derby gegen die HSG Ahrensdorf/Schenkenhorst einen 23:21 (10:7)-Erfolg vor, ehe die Herren ihr Brandenburg-Duell mit dem Ludwigsfelder HC auf gleichfalls starke Weise 34:26 (18:13) gewannen.

"Aufbruchstimmung im weiblichen Bereich"

Während die männlichen Kollegen sich gerade erwärmten, stand Stefanie Klomm bereits erschöpft vor dem Kabinentrakt der Sporthalle am Ernst-Haeckel-Gymnasium und lobte. „Zwischen uns Frauen und den Männern herrscht ein tolles Verhältnis. Wir unterstützen uns gegenseitig“, erzählte die Kapitänin. „Aber das ist eben Grün-Weiß Werder, ein besonderer Verein. Hier herrscht viel Leidenschaft und Herzblut in allen Bereichen.“

Zum Beispiel auf der Platte. Wer für Werder Handball spielt, hat scheinbar besonders großen Kampfgeist in den Genen verankert. „Wir können ackern wie wenige andere“, sagte Frauen-Trainer Steffen Scherping. „Das ist die Philosophie und Basis, auf die wir hier aufbauen.“ Und damit ließ sich schon einiges errichten, denn der Verein zählt längst zu den Top-Adressen im märkischen Handball. Der Oberliga-Aufstieg der Damen hat diese Position weiter gestärkt. „Das hat bei uns auch eine Aufbruchsstimmung im weiblichen Bereich nach sich gezogen“, meinte Scherping. „Wir haben großen Zulauf im Nachwuchs und bei den Erwachsenen.“

Beide Teams bislang im Tabellenmittelfeld

Die „grüne Gang“, wie sich die erste Frauen-Equipe nennt, betreibt nun bei ihrer Viertligapremiere weiterhin Werbung. Als Aufsteiger bedeuten 9:9 Punkte und Rang sieben eine gute Bilanz. „Unser Potenzial ist aber noch größer, wir können mehr“, betonte Stefanie Glomm. „Aber wir müssen uns eben auch erst einmal auf dem neuen Level zurechtfinden.“

Nicht anders ist es bei Werders Männern. Auch wenn sie von oben, der dritten Liga, hinab gekommen sind. „Wir wussten, dass es schwer wird und alle gerade gegen uns hochmotiviert sind“, erklärte Coach Silvio Krause. „Wir brauchten unsere Zeit, um anzukommen.“ Rang sechs bei 11:9 Punkten belegt seine Mannschaft nach dem vorgestrigen Auftritt gegen die bis dato drittplatzierten Ludwigsfelder, den Krause als großen Fortschritt wertete: „Das Team hat kapiert, welches Leistungsvermögen es wirklich hat, wenn kollektiv gekämpft wird.“ Belohnt wurde das – wie schon beim vorhergegangenen Damenspiel – mit beeindruckend lautstarker Unterstützung von den Fans. Auch sie sind wichtiger Teil der Leidenschaft und des Herzbluts bei Grün-Weiß Werder. 

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