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HV Grün-Weiß Werder: Die Wucht der Stiere

Drittes Drittligaspiel für die Handballer des HV Grün-Weiß Werder, dritte Heimniederlage. Diesmal kassierten sie eine schellende Klatsche gegen Schwerin. Aber: Die bisherigen Gegner zählen zu den stärkeren Teams der Liga - darüber sind sich die Werderaner im Klaren und sehen ihre Chance auf Erfolg in anderen Partien.

Von Tobias Gutsche

Auch im dritten Saisonspiel der 3. Handball-Liga Nord gab es für den HV Grün-Weiß Werder eine Heimniederlage. Und diese Schlappe vom vergangenen Samstag setzte dem Aufsteiger nun auch mächtig zu, wie nach Spielschluss in den bitter enttäuschten Gesichtern abzulesen war. Im Vergleich zu den zwei vorhergehenden Matches, aus denen die Werderaner noch viel Positives hatten ziehen können, weil sie phasenweise gut gespielt hatten, blieben sie diesmal von Anfang bis Ende chancenlos. Mit 15:33 (5:15) unterlag Grün-Weiß den Mecklenburger Stieren Schwerin. 

„Im Endresultat ist es wie zweimal zuvor – verloren, 0:2 Punkte Aber die Art und Weise ist eine andere. 18 Tore Differenz ist schon fett und ein bisschen arg“, sagte Werders Co-Trainer Max Ziegler. Von dieser schellenden Klatsche, erklärte Rückraumspieler Dominik Nehls, gilt es sich nun zu erholen. „Wir müssen zusehen, dass die Partie zu keinem mentalen Knacks bei uns führt. Dafür müssen wir als Team zusammenstehen und die Laune oben halten, uns weiter antreiben.“

Seit Oktober 2014 zuhause ungeschlagen, nun drei Pleiten in Folge 

Für den Club aus der Blütenstadt, dessen Mannschaft aktuell als einzige der Liga noch ohne Punktgewinn und somit als Tabellenletzter dasteht, sind derartige Negativsituationen recht ungewohnt. Vor allem in der heimischen Halle am Ernst-Haeckel-Gymnasium. Dort waren die Grün-Weißen seit Oktober 2014 ungeschlagen, ehe sie nun gleich drei Pleiten nacheinander kassierten. Allerdings – und das muss zur Relativierung betont werden – waren es allesamt Gegner, die eher dem höheren Regal der Drittklassigkeit zugeordnet werden können. Nach der Bundesliga-Reserve der SG Flensburg-Handewitt und dem VfL Potsdam gastierte vorgestern Schwerin beim Liga-Neuling. „Das“, urteilte Dominik Nehls, „sind drei Brocken.“

Der größte davon waren die Mecklenburger, die mit einer Reihe von internationalen Spielern ausgestattet sind und zum Favoritenkreis der Nordstaffel zählen. Gegen die technisch und taktisch versierten sowie athletischen, muskelbepackten Gäste – der Beiname „Stiere“ ist da tatsächlich Programm – kam Werder nicht an. Defensiv hatten die Hausherren große Probleme mit der Wucht des Kontrahenten und offensiv wurde zu mutlos agiert, viel nur rund um den Kreis gependelt, kaum Tiefe in die Angriffe gebracht. Und wenn dann doch mal die Möglichkeit zum Abschluss vorhanden war, dann blieben die Würfe oft mangelhaft. Sogar sieben Siebenmeter wurden vergeben. 

Nehls: "Gegner, die wir knacken können, kommen erst noch"

„Wir waren in allen Belangen schwach“, resümierte Fünffachtorschütze Nehls, der aber noch am Samstagabend genau den Geist versprühte, den sein Team in der momentanen Lage braucht: „Das Spiel von heute wird ordentlich analysiert und dann an unseren Schwächen gearbeitet. Wir wissen, dass die ganzen Gegner, die wir knacken können, erst noch kommen.“ Aber der Mann vom Liga-Underdog wisse ebenso, dass Werder sie nur knacken kann, wenn selbst höchstes Niveau erreicht wird.

Werder: Lessig, Göres, Petsch – Lemaitre (1), Frank (3), Schugardt, Drescher (2), Huntz, Bruck (1), Nehls (5), Boede, Schönebeck (1), Schütz (2) 

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