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Guillermo Hernandez war einst selber Zuspieler - nun übernimmt er die Rolle auch beim Training des SCP.

© Gerhard Pohl

Heimsieg gegen Erfurt: SC Potsdam steht dicht vor einer Bestmarke

Den Brandenburger Bundesliga-Volleyballerinnen ist kaum noch zu nehmen, dass sie erstmalig Dritter der Hauptrunde werden. Auf dem Weg Richtung Playoffs muss der SCP-Trainer selbst mitspielen - und der Verein plant eine besondere Aktion. 

Von Tobias Gutsche

Potsdam - Heimvorteil im ersten Playoff-Viertelfinalspiel: gesichert. Neue Vereinsbestmarke: so gut wie sicher. Durch ihren 3:0 (25:16, 25:23, 25:17)-Sieg am Mittwoch gegen Schwarz-Weiß Erfurt haben die Bundesliga-Volleyballerinnen des SC Potsdam drei Spieltage vor Hauptrundenschluss zum dritten Mal in ihrer Geschichte eine Top-4-Platzierung perfekt gemacht. Und angesichts von acht Punkten Vorsprung auf Verfolger Rote Raben Vilsbiburg bei nur noch neun zu vergebenen Punkten, steht das Team auch ganz dicht davor, erstmalig Dritter der Hauptrunde zu werden. 

„Egal, was kommt, leicht ist in den Playoffs nie etwas“

„Wenn wir das schaffen, würde es unsere positive Entwicklung der vergangenen Jahren noch mal untermauern“, sagte SCP-Sportdirektor Toni Rieger. Bereits am Dienstag kann dieser Meilenstein endgültig gesetzt werden. Dafür muss die Mannschaft von Cheftrainer Guillermo Hernandez nur nicht 0:3 oder 1:3 in Vilsbiburg verlieren. Als Drittplatzierter hätte der Brandenburger Club dann in der Viertelfinalserie gegen den Sechsten Heimrecht bei Spiel eins und beim möglichen dritten Duell. Kontrahent könnte Aachen, Dresden, Vilsbiburg, Straubing oder Münster sein. „Egal, was kommt, leicht ist in den Playoffs nie etwas“, so Rieger.

Gegen den zuletzt stärker werdenden Tabellenvorletzten Erfurt zeigten die Potsdamerinnen eine insgesamt „solide“ Leistung, wie Hernandez einordnete. Einige Schwächephasen erlaubte sich sein Team, doch letztlich brachte es den klaren Erfolg souverän ins Ziel. Wesentlichen Anteil daran hatte Denise Imoudu, die nach der Verletzung vom Stammzuspielerin Valerie Nichol (Fingerbruch) zum zweiten Mal diese Saison in der Startformation stand. „Ein bisschen zittrig waren meine Hände zum Anfang schon“, räumte Imoudu ein. Aber im Vergleich zum 3:1 vom Wochenende in Suhl habe sie sich „bereits viel sicherer gefühlt“. Es brauche etwas Zeit für die personelle Umstellung, „doch die Fortschritte sind erkennbar“, sagte Manager Rieger.

SCP möchte Schwerins "Gelber Wand" etwas entgegensetzen

Neben Nichol ist derzeit auch Kapitänin Antonia Stautz (Muskelfaserriss) noch nicht wieder einsatzbereit. Womöglich kann sie nächste Woche in Vilsbiburg wieder mitwirken. „Durch diese zwei Ausfälle haben wir gerade nicht die besten Bedingungen im Training“, so Hernandez. Vor allem das Fehlen einer Zuspielerin sei problematisch. Um im Training unverändert Spielsituationen zu proben, übernimmt momentan der spanische Coach selbst die Ballverteilerrolle. „Ich habe die Position in meiner Karriere zwei Jahre lang selber gespielt“, berichtete er. „Es ist natürlich nicht optimal, denn besser wäre es, wenn ich von Außen alles im Blick hätte. Aber so können wir das Training weiter auf gutem Level halten.“ 

Ein beachtliches Level erreichte am Mittwoch auch die Zuschauerzahl. 1052 Besucher kamen in die MBS-Arena – für ein Abendspiel unter der Woche, zumal gegen ein Kellerkind der Liga, außergewöhnlich gut. Noch weitaus voller wird es am 7. März, wenn Spitzenreiter Schwerin zum letzten SCP-Heimspiel der Hauptrunde am Luftschiffhafen gastiert. Für dieses Match plant der Gastgeber eine besondere Aktion. Nachdem Schwerin zuletzt mit bis zu 300 einheitlich gekleideten Fans eine „Gelbe Wand“ bei Partien in Potsdam bildete, plant der SCP nun eine eigene T-Shirt-Kampagne. Rot soll Gelb auf den Rängen schlagen. Und bestenfalls auch auf dem Feld. 

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