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Nullnummer. Im Heimspiel gegen Kickers Offenbach – hier Süleyman Koc (links) im Kopfballduell mit Maximilian Ahlschwede – kam der SVB nicht über ein Unentschieden hinaus.

© Jan Kuppert

Sport: Glanzloser Punktgewinn

Der SV Babelsberg 03 trennte sich von Kickers Offenbach nur 0:0

Die Schlussphase war nichts für schwache Nerven. Irgendwie typisch für die derzeitige Situation des SV Babelsberg 03. Im Heimspiel gegen Kickers Offenbach fehlte den Nulldreiern am Samstag nicht viel und die Mannschaft hätte mit einem Sieg die Abstiegsplätze der 3. Liga verlassen. Gleichzeitig durften alle Babelsberger froh sein, durch das 0:0 doch noch einen Punkt gewonnen zu haben. Es lief bereits die Nachspielzeit, als Kapitän Daniel Reiche und der kurz zuvor eingewechselte Stefan Vogler im Babelsberger Strafraum aneinander gerieten. Vogler fiel, doch Schiedsrichter Martin Thomsen aus Kleve am Niederrhein ließ wohl Gnade vor Recht walten – und pfiff die Partie kurzerhand ab. „Reiche trifft unseren Stürmer schon. Aber da traut sich der Schiri nicht, für uns einen Elfer zu geben“, sagte der gebürtige Potsdamer Marc Stein, der einst bei Lok Seddin das Fußball-Abc erlernte.

Sei's drum: Einen Sieg hatten weder die Offenbacher noch die Babelsberger verdient. Entsprechend ordneten beide Trainer das Unentschieden auch als „leistungsgerecht“ ein. „Wir hatten in einem Spiel mit viel Kampf und Krampf auch Glück“, gab Kickers-Coach Rico Schmitt zu, während 03-Trainer Christian Benbennek sagte, „dass drei Punkte ganz, ganz wichtig gewesen wären, aber auch dieser Punkt für uns eine Menge wert ist“. Sechs Heimspiele und drei Auswärtsspiele bleiben den Babelsbergern noch, den Klassenerhalt aus eigener Kraft zu schaffen. „Wir haben es selbst in der Hand“, so der Trainer. Bereits am Mittwoch im Nachholspiel gegen den VfB Stuttgart II können die Filmstädter die Abstiegsplätze verlassen.

Im Vergleich zum österlichen 1:2 in Saarbrücken standen bei Babelsberg gegen Offenbach gleich fünf Neue in der Startelf. Frederic Löhe kehrte nach seiner Rotsperre erwartungsgemäß ins Tor zurück, während Touré, Groß, Kaplan und Müller den Vorzug vor Berzel, Essig, Kragl und Heil erhielten. Der neuformierten Elf gelang vor lediglich 2174 Zuschauern aber lange nichts, weil sie überaus nervös agierte und vornehmlich damit beschäftigt war, die Offenbacher nicht zum Torabschluss kommen zu lassen. Letzteres klappte prima – immerhin. Den ersten, gleichfalls harmlosen Schuss aufs 03-Tor gab's erst nach 30 Minuten. Derweil brauchte Torwart Löhe während der 90 Minuten nur ein einziges Mal ernsthaft einzugreifen, als er reaktionsschnell einen abgefälschten Distanzschuss von Jan Washausen über die Latte lenkte (69.).

Da auch Babelsberg in der Offensive wenig gelang, blieb die Partie lange ohne Höhepunkte, was auch den schwierigen Platzverhältnissen geschuldet war. Aber frei nach dem Motto „Das Beste kommt zum Schluss“ legten die Hausherren auch dank der Einwechslungen von Oliver Kragl und Aaron Berzel noch einmal zu. Doch Offenbachs Torwart-Oldie Robert Wulnikowski (35) war es, der den 20-Meter-Knaller von Berzel und den anschließenden Flugkopfball von Markus Müller in der 88. Minute glänzend parierte. „Wichtig ist, dass wir heute etwas mitgenommen hatte“, sagte Christian Groß, der zu den aktivsten Babelsbergern zählte.

SVB: Löhe; Kühne, Hebib, Reiche, Touré; Groß, Evljuskin; Kaplan (57. Berzel), Kreuels (89. Opper), Koc (70. Kragl); Müller.

Offenbach: Wulnikowski; Ahlschwede, Stadel, Kleineheismann, Stein; Washausen, Feldhahn; Schwarz, Fetsch (88. Vogler), Reinhardt; Rathgeber (59. Bäcker).

Ulli Meyer

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