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Abschied. Patrick Walter bestritt am Samstag sein letztes Spiel für die erste Michendorfer Männermannschaft.

©  Tobias Gutsche

Fußball in Potsdam und Umgebung: Verbleib in der Landesliga

Diese Saison schwebten die Mannschaften des FSV Babelsberg 74 und der SG Michendorf in höchster Abstiegsnot. Nun sind sie aber gerettet und können für ein weiteres Jahr in der zweithöchsten brandenburgischen Fußballliga planen.

Von Tobias Gutsche

Es hätte für den FSV Babelsberg 74 ein Zittern bis zum Schlussakkord werden können. Der Tabellenvorletzte der Fußball-Landesliga Nord verlor am vergangenen Samstag mit 1:2 (1:1) bei den Falkenthaler Füchsen, dem Letzten des Klassements. Dadurch würden die Babelsberger eigentlich akut abstiegsgefährdet in den finalen Spieltag am kommenden Samstag gehen. Doch dem ist nicht so. Weil der BSC Rathenow und Schönwalder SV 53 den freiwilligen Rückzug aus der Landesliga vollziehen, wie vergangene Woche bekannt wurde, muss nur noch ein weiteres Team den Gang nach unten antreten. Und das ist der MSV Rüdersdorf als bereits feststehender Punktschwächster der beiden Staffeln.

Entsprechend groß ist nun die Erleichterung beim FSV in Babelsberg, der aufgrund der zwei Abmeldungen aller Sorgen ledig ist. „Wir nehmen mit, was wir kriegen. Ein viertes Jahr in der zweithöchsten Liga Brandenburgs zu sein, ist toll für uns“, sagte Andy Lange, Sportlicher Leiter der 74-Mannschaft. Diese sei insbesondere aufgrund personeller Probleme in die missliche Situation im Tabellenkeller geraten, befindet er: „Wir haben viele Spieler in unserem ohnehin kleinen Kader, die berufsbedingt oft beim Training und bei den Spielen fehlen. Das ist ein Problem.“ Vor allem in der zweiten Hälfte der diesjährigen Saison wurde das deutlich. Nach einer ordentlichen Hinrunde, die mit 17 Punkten auf Platz elf abgeschlossen worden war, folgte eine miserable Rückserie: Nur sieben Zähler, keiner holte in der Nordstaffel weniger.

Starker Saisonendspurt der SG Michendorf

Fast über das komplette Spieljahr lief es derweil bei der SG Michendorf überhaupt nicht rund. In die Winterpause ging sie als Landesliga-Drittletzter und kassierte auch danach weiter Niederlagen in Serie. „Wir waren zwischenzeitlich schon abgeschrieben“, erinnert sich Ralf Baierl, der die SGM seit November gemeinsam mit seinem langjährigen Wegbegleiter Dieter Ceranski trainiert: „Doch wir haben bewiesen, dass wir in diese Liga gehören.“ Mit einem starken Erfolgslauf über die vergangenen Wochen hinweg. Zunächst holte Michendorf satte zehn Punkte aus vier Spielen – und legte nun am zurückliegenden Samstag gleich den nächsten Dreier nach. 3:0 (2:0) hieß es vorgestern auf heimischem Platz gegen den FC Schwedt 02. Und damit ist sogar unabhängig von den Rathenower und Schönwalder Rückzügen der Klassenerhalt gesichert. Ralf Baierl musste am Samstag nach dem Abpfiff der Partie gegen Schwedt nicht lange überlegen, um die Antwort auf die Frage zu liefern, wie die beachtliche Wandlung seiner Elf im Endspurt der Saison zu erklären sei. „Ganz einfach“, sagte er, „die Jungs haben dann endlich kapiert, was Abstiegskampf bedeutet – eben zu kämpfen.“

Einer, der diese notwendige Einsatzbereitschaft und Leidenschaft auf den Rasen brachte, ist Patrick Walter. Der 33-Jährige spielt nahezu sein halbes Leben bei der SG Michendorf. Vor 16 Jahren trat er dem Verein bei, hielt ihm dann stets die Treue und absolvierte nun gegen Schwedt sein letztes Spiel für die erste SGM-Männermannschaft. „Diesmal ist mein Abschied auch endgültig“, erzählte der Innenverteidiger, der sich bereits vor einigen Jahren aus dem obersten Team zurückgezogen hatte. Starke Hüftprobleme machten ihm damals zu schaffen. „Aber ich habe das ganz gut in den Griff bekommen, sodass ich noch ein bisschen weiter kicken konnte.“ In dieser Saison lief er aber zunächst nur noch für die Michendorfer Reserve-Truppe im Kreis-Spielbetrieb auf, doch die prekäre tabellarische Lage und einige personelle Engpässe bei der „Ersten“ veranlassten ihn dazu, im Verlauf der Rückrunde wieder auf Landesebene die Töppen zu schnüren.

Vier Teams aus Potsdam und Umgebung sind nächste Saison Landesligisten

Dass dieses Kapitel ein gutes Ende genommen hat, mache für ihn persönlich den Abgang natürlich angenehm, sagte Patrick Walter, begab sich allerdings im selben Atemzug gleich wieder in die an ihm so geschätzte Rolle als Teamplayer: „Das Wichtigste ist doch aber, dass die SGM in der Landesliga bleibt.“ Wo sie in der kommenden Spielzeit mit drei weiteren Klubs aus Potsdam und dem direkten Umland vertreten sein wird. Neben dem SV Babelsberg 03 II, der eine solide Saison im Tabellenmittelfeld bestreitet, und dem in höchster Not geretteten FSV Babelsberg 74 ist dann auch der RSV Eintracht 1949 mit dabei. Die Mannschaft aus Teltow/Kleinmachnow/Stahnsdorf stößt als Absteiger aus der Brandenburgliga hinzu. 

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