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Derbyzeit. Vor allem in der Landesklasse West bekommen Fußballfans in Potsdam und Umgebung zahlreiche Lokalduelle geboten. Hier befinden sich Steve Mario Berck von der SG Bornim (l.) und Lok Potsdams Jan Heinrich im Zweikampf.

© Benjamin Feller

Fußball in Potsdam und Umgebung: Abpfiff auf allen Plätzen

Die diesjährige Landesfußball-Saison ist beendet. Zehn Mannschaften aus Potsdam und dem direkten Umland kickten in der Brandenburgliga, Landesliga beziehungsweise Landesklasse - nächste Saison werden es elf sein. Eine Bilanz zum Abschluss der Spielzeit.

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BRANDENBURGLIGA

Werderaner FC - Zu Hause mit Siegen gegeizt
42 Punkte plus x hatte André Kather als Saisonziel ausgegeben. Sein erstes Jahr als Trainer beim Werderaner FC endete nun mit lediglich 35 Punkten und dem zehnten Tabellenrang in der Brandenburgliga. Vor allem seinem Heimpublikum blieb der WFC einiges schuldig. Nur drei Siege konnten die Anhänger bejubeln, kein anderes Team der Liga geizte mehr mit Erfolgen auf eigenem Platz. Mit Tim Wolter und Felix Thoß wechseln zwei etablierte Werder-Spieler zu Fortuna Babelsberg.

RSV Eintracht 1949 - Ende des Abenteuers
Nach zwei Jahren ist für den RSV Eintracht 1949 das Abenteuer Brandenburgliga erst einmal beendet. Die Truppe aus Teltow/Kleinmachnow/Stahnsdorf steigt als Schlusslicht ab, 13 Punkte fehlten zur Rettung. „Wir hoffen, dass unsere vielen jungen Spieler jetzt nicht den Kopf hängen lassen, sondern die Landesliga annehmen. Ich sehe das Potenzial, dort oben mitzuspielen“, sagt Abteilungsleiter René Harwart, der auf eine weitere Zusammenarbeit mit Coach Frank Schwager setzt.

LANDESLIGA NORD

SV Babelsberg 03 II - Mit Konstanz durch die Saison
„Wir waren einfach konstant“, begründet Trainer Thomas Schulz den zuvor nicht zu erwartenden sechsten Platz des SV Babelsberg 03 II in der Landesliga Nord. Die Kontinuität in der Hin- und auch in der Rückrunde gelang nicht allen Liga-Teams, wovon die SVB-Reserve profitierte. „Im Vergleich zum Vorjahr waren wir gut eingespielt und sind in allen Mannschaftsteilen sicherer geworden“, reflektiert Schulz. Daher sei das Saisonergebnis auch verdient. Vier bis fünf wichtige Spieler wird er allerdings verlieren.

SG Michendorf - Zum Ende auf Hochtouren
Was für ein Schlussspurt der SG Michendorf: Mit fünf Siegen und einem Remis aus den letzten sechs Saisonspielen hat sich die lange Zeit vom Abstieg bedrohte SGM in der Landesliga Nord vom vorletzten auf den zwölften Tabellenplatz empor gearbeitet. „Dennoch dürfen wir jetzt nicht alles schönreden. Es war ein schwieriges Jahr für uns“, mahnt Ralf Baierl, der das Team mit Dieter Ceranski trainiert: „Bei uns hat erst zum Ende hin, als die Bude schon gebrannt hat, die kämpferische Einstellung gestimmt.“

FSV Babelsberg 74 - Klassenerhalt dank Rückzügen
Den FSV Babelsberg 74 hätte es eigentlich erwischt. Als drittpunktschwächstes Team der beiden Landesligastaffeln wären die Babelsberger abgestiegen, doch weil sich zwei Kontrahenten freiwillig zurückziehen, halten der FSV (Vorletzter Landesliga Nord) und auch Falkenthal (Letzter Nord) die Klasse. Nur Rüdersdorf (Letzter Süd) muss runter. „Wir nehmen das gerne so an und wollen nächstes Jahr unsere Landesligatauglichkeit beweisen“, sagt Andy Lange, Sportlicher Leiter der 74er.

LANDESKLASSE WEST

Fortuna Babelsberg - Erst holprig, dann klasse
Wie im Vorjahr: Platz zwei für Fortuna Babelsberg in der Landesklasse West. Diesmal war aber frühzeitig die Aufstiegschance vertan. Zufrieden ist Coach Sebastian Michalske dennoch. „Zu Beginn war es nicht einfach, den in letzter Sekunde verpassten Aufstieg aus den Köpfen zu bekommen“, gibt er zu. Der Saisonstart war holprig, auch zwischenmenschlich gab es einiges zu bereinigen, hinzu kamen Verletzungen. In der Rückrunde zeigte aber eine Serie von zwölf Spielen ohne Niederlage die Fortuna-Klasse.

SG Bornim - Aus dem Keller auf Platz vier
Es war keine einfache Aufgabe, als Lars Philipp Anfang Oktober das Trainerzepter übernahm: Mit einem Punkt aus sechs Spielen leuchtete bei der SG Bornim die rote Laterne der Landesklasse West. Der einstige Oberliga-Spieler und bis dato Übungsleiter der SGB-Reserve richtete die Mannschaft wieder auf. Platz vier am Ende war Lohn und zeigt das Potenzial, das Philipp künftig weiterentwickeln will. „Wir haben viele 18- bis 20-jährige Jungs, mit denen wir arbeiten wollen“, sagt der Coach.

Lok Potsdam - Robuster und kaltschnäuziger
„Schade, dass die Saison schon vorbei ist“, sagt Mike Weißfuß, Trainer von Lok Potsdam. Schließlich habe seine Mannschaft im Verlaufe des Spieljahres immer besser ihr Potenzial abgerufen und dadurch die Erfolgsquote gesteigert. „Vor allem weil wir robuster in den Zweikämpfen und kaltschnäuziger vor dem Tor geworden sind“, urteilt Weißfuß über die Potsdamer Lok-Elf, die in der Tabelle der Landesklasse West auf Rang neun landete. Vor einem Jahr stand als Aufsteiger der elfte Platz zu Buche.

Lok Seddin - Als Aufsteiger gut behauptet
Souverän hat Aufsteiger Lok Seddin als Tabellenelfter den Verbleib in der Landesklasse West geschafft. „Damit“, sagt Uwe Majewski, der die Seddiner zusammen mit Thomas Giese trainiert, „sind wir auch grundsätzlich zufrieden. Aber mit etwas mehr Konstanz wäre auch mehr möglich gewesen.“ Bei der Rückkehr auf die Landesfußballbühne musste zudem eine unschöne Erfahrung gemacht werden, erklärt er: „Die Intensität ist um einiges höher als auf Kreisebene, wodurch es bei uns viele schwere Verletzungen gab. Das kannten wir so nicht.“

LANDESKLASSE OST

Teltower FV - Verletzungen rauben Qualität
Nach Platz drei im Vorjahr bei der Premiere in der Landesklasse Ost nun der sechste Rang für den Teltower FV. Trainer Ingo Hecht spricht von einem „unbefriedigenden Abschneiden“, gibt aber zu bedenken: „Wir hatten außergewöhnlich viele schwere Verletzungen im Team, was uns Qualität genommen hat.“ Dass kein einziger Sieg gegen die fünf vor dem TFV platzierten Mannschaften eingefahren wurde, sei bezeichnend, findet Hecht: „Das zeigt, dass wir letztlich zurecht da stehen, wo wir nun stehen.“

Aufsteiger aus der Kreisoberliga Havelland

Potsdamer Kickers - Durch gute Defensive zurück auf Landesebene
In der Spielzeit 2016/17 wird eine weitere Mannschaft aus der hiesigen Region auf Landesebene antreten: die Potsdamer Kickers. Sie holten den Titel in der Kreisoberliga Havelland und kehren nun – zwei Jahre nach dem Abstieg – wieder zurück in die Landesklasse. „Ich hätte es vor der Saison nicht für möglich gehalten, dass wir aufsteigen. Andere Teams hatte ich stärker als uns eingeschätzt“, sagt Trainer Stephan Ranz. Dass letztlich Platz eins heraussprang, erklärt er so: „Wir waren als beste Defensive der Liga am stabilsten. Und wir haben in den Top-Spielen überzeugt.“

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