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Von Prinz Charles persönlich geehrt. Englands Rekordspielerin Rachel Yankey spielt an ihrem 33. Geburtstag gegen Turbine Potsdam und will sich selbst einen Sieg schenken.

© imago/AFLOSPORT

Sport: Furchtlose Ritter

Der FFC Turbine Potsdam trifft am Donnerstag in der Champions League auf Arsenal London

Wenn Bernd Schröder voraussagt, dass es „ein hartes Brot“ werde, übt sich der Trainer des FFC Turbine Potsdam diesmal ganz sicherlich nicht im Understatement. Nach dem hart erkämpften 3:0-Sieg am Sonntag in der Frauenfußball-Bundesliga über den USV Jena steht bereits am Donnerstag ein ganz anderes Kaliber an. Im Meadow Park, im Norden Londons im Borehamwood gelegen, wartet Arsenal London im Hinspiel des Achtelfinales der Women’s Champions League auf die Potsdamerinnen. „Das Beste, was der englische Frauenfußball zu bieten hat“, wie Schröder unterstreicht.

Und in der Tat: In den Reihen des UEFA-Cup-Siegers finden sich gleich mehrere Nationalspielerinnen. Wie etwa Kelly Smith. „Arsenal bedeutet die Pflicht, Trophäen zu gewinnen“, schreibt die Stürmerin, die bereits auf 120 Länderspiele verweisen kann und kürzlich ihre 296 Seiten starke Autobiographie veröffentlichte, auf der Homepage des Vereins. „Wir sind von einer Siegermentalität geprägt. Die Leute, die spielen, kennen ihren Job und werden getrieben von heißhungriger Konkurrenz auf der Bank.“

Oder die hünenhafte Torhüterin Emma Byrne (1,83 m). Sie blickt auf 91 Länderspiele zurück, ist Irlands Kapitänin und nebenbei Model. „Verlieren ist nicht akzeptabel“, sagt sie. Die zweite Irin, Ciara Grant, 105 Länderspiele, kickt seit 14 Jahren bei Arsenal, Wales-Kapitän Jayne Ludlow seit zwölf Jahren. Schottland ist aktuell durch Jennifer Beattie und Kim Little vertreten. Katie Chapman aus dem eingespieltem Urgestein neben Alex Scott, Faye White oder Steph Houghton, sagt: „Wir wollen die Champions League holen, trotz Potsdam als Gegner. Wir spielen, um zu gewinnen.“

Vier Arsenal-Spielerinnen sind Members of the British Empire. Den Ritterschlag, Stufe 1, erteilte im Buckingham Palace Prinz Charles persönlich. Englands Rekordspielerin Rachel Yankey gehört mit 121 Einsätzen dazu. Am Tag des Spiels gegen Turbine Potsdam feiert die gefährliche Angreiferin ihren 33.Geburtstag. Und mit einem Sieg will sie sich natürlich das schönste Geschenk machen.

„Die Engländerinnen haben eine ähnliche Spielweise wie zuletzt Jena“, meint Bernd Schröder. „Die sind dicht dran und bevorzugen den harten Körperkontakt. Das liegt uns nicht so. Unsere Stärke liegt eher im spielerischen Bereich.“

Nach wie vor muss der Turbine-Coach auch in diesem Spiel auf Stürmerin Genoveva Anonma verzichten, die mit der Nationalmannschaft Äquatorialguineas am Afrika-Cup teilnimmt. „Sie ist nicht zu ersetzen“, sagt Schröder. Mit seiner Mannschaft macht er sich am Mittwochmorgen auf den Weg, einen Tag später geht es nach dem Spiel gleich wieder zurück nach Deutschland. Denn am Sonntag wartet mit dem Heimspiel gegen die SG Essen-Schönebeck bereits die nächste Herausforderung auf die Potsdamerinnen.

Anpfiff ist am Donnerstag um 15 Uhr.

Rainer Hennies, Henner Mallwitz

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