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Finals im Brandenburger Fußball-Landespokal: Kampf nicht nur um den Cup

Im Brandenburger Fußball-Landespokal werden die Finals der Frauen und Männer ausgetragen. Die beiden Titelverteidiger kämpfen um mehr als eine Trophäe: Der FSV Babelsberg 74 gerichtlich um einen möglichen Aufstieg und der FC Energie Cottbus um das Überleben.

Potsdam - Zur Neuauflage des vorjährigen Landespokalfinales der Fußballerinnen kommt es am Samstag zwischen dem FSV Babelsberg 74 und dem FSV Forst Borgsdorf (Beginn: 14 Uhr, Sportplatz Rudolf-Breitscheid-Straße). Die Gastgeberinnen sind nicht nur frischgebackener Meister der Landesliga der Frauen, sondern auch Pokalverteidiger. 

NOFV verwehrt den 74-Frauen den Weg Richtung Regionalliga

Zumindest aus dem Verlauf der Meisterschaftsrunde in der Landesliga ergibt sich für die Babelsbergerinnen die Favoritenrolle für das Pokalendspiel: 74 wurde unangefochten Champion, Borgsdorf beendete die Saison auf Platz sechs. „Es wäre vermessen, die Favoritenrolle nicht anzunehmen, nachdem wir ungeschlagen durch die Saison gegangen sind“, sagt 74-Coach Ivo Ziemann. Gleichwohl nehme seine Mannschaft das Finale als K.o.-Spiel sehr ernst.

An ganz anderer Front kämpft der FSV 74 um den verdienten Lohn seiner starken Saison: Der Nordostdeutsche Fußballverband (NOFV) verweigert dem Landesliga-Meister den Aufstieg in die Regionalliga beziehungsweise die dafür notwendige Relegation. Der Verband begründet dies mit dem Fehlen einer Kleinfeld- (D-Jugend) und einer weiteren Großfeldmannschaft (B-Jugend) in der zurückliegenden Spielzeit. Für die kommende Saison ist der FSV 74 mit diesen Nachwuchsteams aufgestellt, sodass „es für uns unverständlich ist, dass diese Entwicklung vom Verband nicht bewertet und gewürdigt wird“, so Ziemann. Der Verein hat gegen die Ablehnung des NOFV Widerspruch eingelegt, der am Donnerstagabend verhandelt wird. „Ich hoffe, dass wir in der Relegation um den Regionalligaaufstieg spielen können, denn für die Landesliga haben wir einen viel zu starken Kader“, sagt Ziemann. Es sei fraglich, ob das Team zusammenbleibe, wenn es mit dem Aufstieg nichts wird.

Cottbuser Finalgegner Rathenow bleibt wohl doch in der Regionalliga

Im Landespokalfinale der Männer kommt es zur Partie zweier Absteiger. Drittliga-Absteiger FC Energie Cottbus gastiert am Samstag beim FSV Optik Rathenow (Beginn: 14.15 Uhr, Stadion Vogelgesang). Die Westhavelländer sind als Vorletzter aus der Regionalliga Nordost de facto abgestiegen, werden aber voraussichtlich in der kommenden Saison weiterhin in der vierten Liga spielen dürfen. Denn wegen wirtschaftlicher und struktureller Probleme verkündete der FC Oberlausitz Neugersdorf seinen Rückzug aus der Regionalliga. 

Die Optik-Elf von Trainer Ingo Kahlisch geht also mit dem zusätzlichen Motivationsschub, auch weiterhin viertklassig zu bleiben, ins Finale. Für die Cottbuser wiederum ist die erfolgreiche Cup-Verteidigung und der damit verbundene Einzug in die erste Runde des DFB-Pokals nahezu überlebenswichtig. Finanziell gehen bei den Lausitzern nach dem Drittliga-Abstieg die Lichter aus, der Verein wirbt dieser Tage händeringend um die Unterstützung von Sponsoren und Fans. Der Einzug in den DFB-Pokal würde etwa 140.000 Euro bringen, was jedoch bei weitem nicht reicht, um die wirtschaftlichen Herausforderungen zu meistern. 

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