zum Hauptinhalt
Kampf. Lok Potsdam holte einen Punkt gegen Grün-Weiß Golm.

© Matthias Schütt

ESV Lok Potsdam in der Fußball-Landesklasse West: Gefährlicher Absturz

Die Fußballer des ESV Lok Potsdam hatten sich in den vergangenen Jahren zu einem Top-Team der Landesklasse West entwickelt. Nun kämpfen sie um den Klassenerhalt und müssen dafür als Achtligist sogar die dritte Liga im Blick haben.

Potsdam - Rang elf, neun, fünf und zuletzt drei: Die Fußball-Landesklassemannschaft des ESV Lok Potsdam hat sich in den vergangenen Jahren in der Weststaffel stetig gesteigert. Diese Saison jedoch findet sich das Team nach einer schwachen ersten Saisonhälfte mitten im Abstiegskampf wieder. Als Gründe nannten die Lok-Verantwortlichen die Abgänge von Mike Weißfuß Junior und Marten Strehl, die vorige Saison immerhin rund ein Drittel der Tore geschossen hatten, aber auch „eine gewisse Selbstzufriedenheit nach den vergangenen Spielzeiten sowie mangelnde Trainingsbeteiligung“.

Umso wichtiger in der aktuellen Situation war am Samstag der gewonnene Punkt beim Auswärtsspiel gegen Grün-Weiß Golm. 1:1 (1:1) stand es nach 90 Minuten am Rande Potsdams. „Die Mannschaft hat nach schwachen ersten 30 Minuten eine super Leistung gezeigt und kämpferisch alles gegeben“, sagte Lok-Coach Ronny Werner, der seit dem Winter an der Seitenlinie steht und das Amt von Mike Weißfuß übernahm. „Diesen Punkt nehmen wir gerne mit.“ Denn dadurch verbesserte sich die Lok auf Rang 13. Das ist in jedem Fall ein Nichtabstiegsplatz in einer komplizierten Auf- und Abstiegsregelung des brandenburgischen Fußballverbandes.

Zwischen sieben und elf Teams müssen aus Landesklassen absteigen

Diese kann schon mit Abstiegen von Ostklubs aus der Dritten Liga beginnen und so in einzelnen Fällen sogar Auswirkungen bis hinunter in die achte Spielklasse haben, wo sich neben Golm und Lok Potsdam noch sechs weitere Mannschaften aus der märkischen Landeshauptstadt und deren Umland befinden. „Mit solchen Rechenspielen befassen wir uns aktuell nicht, da wir das ja nicht beeinflussen können. Wir wollen weiter Punkt für Punkt holen und unsere Hausaufgaben machen“, sagte Holger Thoms, Fußball-Abteilungsleiter bei Lok. In der Auf- und Abstiegsregelung des Fußballlandes Brandenburg ist geregelt, dass auch in der Saison 2019/20 mit vier Landesklassestaffeln und insgesamt 64 Teams gespielt werden soll. Je nach der Zahl der Absteiger aus der nächsthöheren Spielklasse, der Landesliga, kann es am Ende zwischen sieben und elf Mannschaften aus allen vier Landesklassegruppen geben, die den Gang in den Kreisfußball antreten müssen. Doch in allen regulären Fällen würde der 13. Platz jeder Staffel zum Klassenerhalt reichen. Das ist nun das Saisonziel beim Team von der Berliner Straße, das nach Aussage des Ex-Trainers Mike Weißfuß zu Saisonbeginn noch „einen Platz auf dem Treppchen“ anstrebte.

Nach dem Remis in Golm überholte die Lok-Truppe in der Tabelle Konkurrent SV Rot-Weiß Gülitz und hat nun bei einem Spiel weniger auf dem Konto zehn Punkte Rückstand auf den Tabellenzwölften Lok Seddin – sowie fünf Zähler Vorsprung auf den Tabellenvorletzten aus Lindow. „Wir müssen einfach konzentriert weiterarbeiten“, meinte Lok-Trainer Werner, der vor allem mit dem Gegentreffer zum 0:1 haderte: „Bei dem Freistoß kann man vielleicht auch zwei Spieler für die Mauer nehmen.“ Doch Lok-Keeper Daniel Wolfram entschied sich für ein Ein-Mann-Mäuerchen. Golms Top-Torjäger Jeff Salpeter nutzte die Chance, schoss aus spitzem Winkel in Richtung kurzer Ecke und traf nach 23 Spielminuten zur Führung.

Auch Golm spielt nicht auf dem Niveau der Vorsaison

In der Folgezeit erholten sich die Gäste vom Rückstand und mit dem ersten schnell gespielten Angriff glich Marian Elsner kurz vor der Halbzeitpause aus. Nach Wiederanpfiff sahen die rund 60 Zuschauer auf dem Golmer Sportplatz ein munteres Spiel mit Möglichkeiten zu Toren auf beiden Seiten. Doch die Keeper zeigten glänzende Paraden und verhinderten einen weiteren Treffer. „Am Ende ist es eine faire Punkteteilung“, resümierte Grün-Weiß-Akteur Conrad Mantei.

Sein Team bleibt weiter auf Tabellenplatz neun. Im Vorjahr wurde der damalige Aufsteiger Zweiter. Einen weitaus größeren Absturz vom Podium der Landesklasse West erlebte allerdings Lok Potsdam. Die Landung des ESV soll nicht knallhart in der Kreisoberliga erfolgen.

Matthias Schütt

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false