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Sport: Eis-Auftritt vorm Spitzenspiel

Joe und Jesse Deister wollen mit dem RSV in die 1. Basketball-Regionalliga und weiter für Eintracht spielen

Auf dem Hallenboden fühlen sie sich eindeutig sicherer, doch als Jesse und Joe Deister gestern im Potsdamer Krongut aufs Eis gingen, machten sie auch dort keine schlechte Figur. Für eine Fernsehsendung des RBB über das einstige Mustergut der Hohenzollern begaben sich die beiden US-Boys des RSV Eintracht Stahnsdorf/Teltow/Kleinmachnow kurzzeitig auf Schlittschuhen auf Korbjagd. Und machten zugleich Werbung für das Spitzenspiel ihres Teams am Sonnabend daheim gegen Verfolger SSV Einheit Galaxy Weißenfels (18.30 Uhr, Teltower Sporthalle John-Schehr-Straße).

„Das hat mal wieder Spaß gemacht“, meinte gestern Jesse (26), der ältere der beiden Brüder, die vor der Saison aus Los Angeles zum Basketball-Regionalligisten kamen. „Wir hatten lange keine Schlittschuhe mehr an“, verriet Joe (22) und erzählte: „Wir sind in Kansas groß geworden, da hatten wir hinter dem Haus einen See, auf dem wir im Winter immer Eishockey spielten – bis ich mir dabei mit zwölf den linken Knöchel brach.“ Fortan durfte er nicht mehr aufs Eis – ebenso wenig wie Jesse, nachdem der sich auf dem See den rechten Arm gebrochen hatte

Unterm Basketballkorb aber gingen die beiden Sunnyboys ihren Weg, und aus der RSV-Truppe sind sie inzwischen nicht mehr weg zu denken. „Die beiden helfen uns sehr und werden hoffentlich auch am Sonnabend entscheidend dazu beitragen, Weißenfels zu schlagen“, sagt Eintracht- Trainer Vladimir Pastushenko, dessen Mannschaft in der 2. Regionalliga Ost die Tabelle mit 26:0 Punkten vor Galaxy (22:4) anführt. Um die Weste weiter weiß zu halten, „müssen wir in diesem Spitzenspiel von Anfang an hochkonzentriert zur Sache gehen und mehr als hundert Prozent geben“, glaubt Pastushenko, der weiß: „Weißenfels ist eine komplette Mannschaft, die sich vor der Saison mit einigen erfahrenen Spielern verstärkte und auf allen Positionen sehr gut besetzt ist.“

Mitte Oktober gewann Eintracht zwar das Hinspiel beim SSV Einheit mit 98:85, doch seitdem hat sich das Team aus Sachsen-Anhalt kontinuierlich gesteigert. Galaxy gilt dank eines Kooperationsvertrages als Reserve des momentanen Zweitliga-Nord-Zweiten Mitteldeutscher BC, wodurch der Kader sowohl mit sehr talentierten jungen Leuten aus dem Hallenser Basketballinternat als auch mit zweit- und drittliga-erfahrenen Spielern bestückt ist. „Das wird eine ganz schwere Aufgabe, auf die ich mich aber sehr freue, denn ein solcher Gegner ist viel interessanter als einer, den wir überdeutlich schlagen“, so Pastushenko. Eintrachts Coach – dem am Sonnabend Henryk Cielinski studien- und Michael Jankowski arbeitsbedingt fehlen – glaubt nicht, dass in der Sonnabend-Partie schon eine Vorentscheidung über den Aufstieg in die 1. Regionalliga fällt. „Dazu stehen noch zu viele Spiele vor uns. Aber wenn wir jetzt und auch das nächste Spiel eine Woche später beim Tabellendritten Central Hoops Berlin gewinnen, dann sind wir schon ein großes Stück weiter.“

Dazu wollen auch die Kalifornier im RSV-Team beitragen. „Wir werden alles dransetzen, auch gegen Weißenfels ein gutes Spiel abzuliefern“, verspricht Jesse Deister, der mit 255 Punkten derzeit die Werfer-Liste der 2. Regionalliga Ost vor Sebastian Schmohl (AdW Berlin/248) anführt. Und Joe Deister, mit 219 Punkten momentan Dritter dieser Bestenliste, erklärte: „Das wird sicher ein tolles Spiel, wir freuen uns schon darauf.“ Ihr Verein freut sich unterdessen, dass die beiden US-Boys, die jetzt einen Job bei einem neuen RSV-Sponsor bekommen sollen, auch in der kommenden Saison für Eintracht auf Korbjagd gehen wollen.

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