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Jubeln mit „Tata“. Babelsbergs Stürmer Rafael Makangu (Mitte), Spitzname „Tata“, traf vor zwei Wochen gegen Jena zum 1:0. Es war sein drittes Saisontor. Mit ihm freuen sich Bilal Cubukcu (l.) und Maximilian Zimmer (r.). Am Ende stand es 2:2.

©  Jan Kuppert

Sport: Einfach machen

Rafael Makangu hat bei allen Heimspielen getroffen. Heute steht das nächste an

Sein erstes Tor für den SV Babelsberg 03? Rafael Makangu muss kurz überlegen, aber dann ist es wieder präsent: Amateurstadion Berlin, ein Pass von Süleyman Koc, Makangu umkurvt den Torwart und schiebt ein. Der Gegner damals, im November 2013, war Hertha BSC II.

Am heutigen Freitag geht es erneut gegen die Zweitvertretung des Fußball-Bundesligisten um drei Punkte in der Regionalliga. Um 19 Uhr ist Anpfiff im Karl-Liebknecht-Stadion, der SVB versucht mit einer Flatrate von fünf Euro für jedes Ticket viele Zuschauer zu begeistern. Die Mannschaft hat zu Hause einen Lauf, ist ungeschlagen, gewann zweimal und spielte zuletzt gegen Jena 2:2-unentschieden.

Rafael Makangu hat entscheidenden Anteil an der Serie mit sieben Punkten in drei Heimspielen. Er traf in allen Partien, gegen den Berliner AK (Endstand 2:0) und die TSG Neustrelitz (1:0) als Joker, gegen Jena (2:2) als Mittelstürmer in der Anfangself. Gegen Hertha II, sagt Makangu, „wollen wir unbedingt gewinnen, alles andere wäre enttäuschend. Wir haben schließlich zu Hause noch nicht verloren“.

Dass aus dem 23-jährigen Angolaner wieder ein treffsicherer Stürmer wird, das haben ihm nicht alle zugetraut. Im September 2013 vom Ligakonkurrenten Viktoria 89 gekommen, war er oft Einwechsler, immer der, der für frischen Wind sorgt, auf jeden Ball geht, sich voll reinhängt. Mit Toren belohnt hat er sich, bis auf das fast bedeutungslose 2:4 bei Hertha II im November 2013, bei 20 Einsätzen nur noch einmal: Sein Treffer zum 1:0-Endstand bei Lok Leipzig trug wesentlich zum Klassenerhalt des SVB 03 bei – auch weil Lok, am Ende ein Zähler hinter dem SVB, diese Punkte zum Klassenerhalt fehlten, der dem SVB gelang.

„Er ist unser wichtigster Stürmer“, sagt Nulldrei-Trainer Cem Efe angesichts der drei aktuellen Tore. Efe kennt ihn seit mehr als sechs Jahren – er war Trainer der A-Jugend von Hertha 03 Zehlendorf, holte  Makangu aus der B-Jugend in die Mannschaft. Der war körperlich und technisch den anderen überlegen, spielte sehr mannschaftsdienlich und machte viele Tore, erinnert sich Efe, der das Engagement des heute 23-Jährigen schon immer schätzte. Makangu wechselte später zum 1. FC Magdeburg, kam aber im Sommer 2011 zu Hertha 03 zurück – und damit zu Efe, der inzwischen die Männer trainierte. Auch als Makangu innerhalb Berlins wechselte, verloren sich die beiden nicht aus den Augen. Natürlich sei die Bindung enger, wenn man sich über Jahre kennt, sagt Efe, aber „er kriegt auch mehr Kritik ab als die anderen“.

Und Makangu, der in seiner Familie den Spitznamen „Tata“ (so viel wie „kleiner Vater“) verpasst bekam, arbeitet an sich, er will vom Fußball leben. Das Geheimnis seiner aktuellen Treffsicherheit beschreibt er mit „weniger nachdenken, einfach machen. Und Spaß haben“.

Ingmar Höfgen

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