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Geschafft. Das OSC-Team nach dem Erfolg im Duisburger Freibad.

© Sandra Seifert/Verein

Eine Wiederholung, die noch mehr wert ist: OSC-Wasserballer gewinnen erneut Bundesliga-Bronze

Wie 2018 hat der OSC Potsdam die Bronzemedaille in der Deutschen Wasserball-Meisterschaft gewonnen. Der Erfolg unterscheidet sich von dem des Vorjahres. 

Von Tobias Gutsche

Duisburg - Das Ergebnis ist das gleiche, doch das Gefühl ein anderes. Wie im Vorjahr hat der OSC Potsdam auch diese Saison die Bronzemedaille in der Deutschen Wasserball-Meisterschaft erkämpft. Nach dem beeindruckenden 9:3-Heimerfolg gegen den ASC Duisburg eine Woche zuvor gewannen die Potsdamer am Samstag an der Wedau mit 10:9 auch das zweite Spiel der Serie und beendeten sie dadurch bereits vorzeitig. „Den Bronze-Triumph wiederholt zu haben, ist ein großartiger Erfolg.“, betonte Andreas Ehrl, Leiter der OSC-Wasserballabteilung.

Wieder dekoriert. Für den OSC ist es die zweite Medaille in einem nationalen Männer-Wettbewerb.
Wieder dekoriert. Für den OSC ist es die zweite Medaille in einem nationalen Männer-Wettbewerb.

© Sandra Seifert/Verein

Die beiden dritten Plätze seien dabei unterschiedlich einzuordnen, sagte er. „Von der Bedeutung her hängt der Erfolg dieses Jahr etwas höher.“ 2018 war es ganz klar das Ziel des OSC, seine erste Medaille in einem nationalen Männer-Wettbewerb zu gewinnen, der Kader wurde entsprechend geformt. „Als das Ziel erreicht war, waren wir glücklich, viel Erleichterung fiel ab.“ Und anschließend das Team teilweise auseinander. Mehrere starke, erfahrene Spieler verließen die Mannschaft. Sie wurden hauptsächlich durch junge Akteure ersetzt, weshalb die Erwartungen für die neue Saison zurückhaltend formuliert wurden. Fast schlichen sich schon Sorgen ein, als der sportliche Leiter André Laube erklärte, bloß nicht in den Abstiegskampf geraten zu wollen. 

"Mit diesem Saisonausgang konnte niemand rechnen"

Davon hielt sich der OSC letztlich weit entfernt. Die neu formierte Truppe von Trainer Alexander Tchigir spielte vielmehr die beste Bundesliga-Hauptrunde der Potsdamer Vereinsgeschichte: Rang vier mit erstmalig positiver Punktbilanz. „Allein das war schon eine Überraschung“, meint Ehrl, dessen Club auch in den Playoffs weiter auf der Erfolgswelle schwamm. Der Ritt gipfelte beim Bronze-Duell mit dem Hauptrunden-Dritten aus Duisburg. „Wir haben eine tolle Leistung gezeigt. Sehr reif“, urteilte der Abteilungschef: „Nach dem personellen Umbruch konnte mit diesem Saisonausgang niemand rechnen. Daher ist die Freude besonders intensiv.“

Im Freudenbad. Ferdinand Korbel nimmt Trainer Alexander Tchigir mit ins Becken.
Im Freudenbad. Ferdinand Korbel nimmt Trainer Alexander Tchigir mit ins Becken.

© Sandra Seifert/Verein

Ein gutes Gespür bei den Transfers sowie starke Trainingsarbeit machten den Triumph trotzdem möglich. Während sich eigene Talente wie Jung-Nationalspieler Lu Meo Ulrich hervorragend etablierten, fügten sich die Neuzugänge nahtlos ein. Etwa wurde Max Vernet Schweimer ein verlässlicher Rückhalt im Tor und Center Konstantin Hüppe ein wichtiger Ankerpunkt vor dem gegnerischen Kasten. Hüppe war es auch, der am Samstag in Duisburg den Siegtreffer erzielte. Obendrein habe sich die Kooperation mit den Wasserfreunden Spandau wieder positiv für Potsdam ausgezahlt, erläuterte Ehrl. Im zweiten Jahr nutzten beide Clubs untereinander die Möglichkeit von Doppelstartrechts für U23-Spieler. Der treffsichere Lukas Küppers und Zentrumsangreifer Ferdinand Korbel, die bei Spandau unter Vertrag standen und hauptsächlich trainierten, kamen fast immer bei den OSC-Partien zum Einsatz. „Sie waren jetzt besser in unserer Spielsystem integriert als vorige Saison. Das hat sich bemerkbar gemacht“, so Ehrl.

Kader soll mehrere Jahre zusammen gehalten werden

Nächste Saison können Küppers und Korbel jedoch altersbedingt nicht mehr mit Doppelstartrecht ausgestattet werden. Der OSC möchte sie dann wieder voll bei sich einbinden. „Die Gespräche mit Spandau laufen“, berichtete der Europameister von 1989. „Wir haben jetzt eine Mannschaft mit großem Potenzial. Unser Wunsch ist es, dass sie für weitere zwei, drei Jahre zusammenbleibt.“

Für den nächsten Schritt der Potsdamer Wasserballer. Die Branchenführer Spandau und Waspo Hannover werde man zwar aus realistischer Sicht nicht verdrängen können. „Aber wir haben das Zeug, ihnen zumindest das Leben schwerer zu machen“, ist Ehrl überzeugt. Sich als dritte Kraft Deutschlands festzusetzen, könnte der Anspruch sein. „Und auch im Europapokal für Achtungszeichen zu sorgen.“ Vier Auftritte in internationalen Gewässern hat der OSC bereits hinter sich. Ein Sieg gelang noch nicht. Nächste Spielzeit wird ein weiterer Versuch gestartet, denn die Europacup-Teilnahme ist dank Bundesliga-Bronze sicher. 

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