zum Hauptinhalt
Langsamer Rückzug. Jürgen Eschert bleibt dem KCP erhalten.

© PTV

Sport: Ein Urgestein des Sports wurde 70 Jürgen Eschert bleibt dem Kanusport verbunden

Großer Bahnhof gestern in der Mensa der Potsdamer Sportschule: Jürgen Eschert hatte anlässlich seines 70. Geburtstages zum Empfang geladen – und zahlreiche Gratulanten waren der Einladung des Urgesteins des Potsdamer Sports gefolgt.

Großer Bahnhof gestern in der Mensa der Potsdamer Sportschule: Jürgen Eschert hatte anlässlich seines 70. Geburtstages zum Empfang geladen – und zahlreiche Gratulanten waren der Einladung des Urgesteins des Potsdamer Sports gefolgt. „Aus dem Vorstand des Kanuclubs Potsdam habe ich mich inzwischen ja zurückgezogen“, erklärte der Jubilar. „Doch als Berater werde ich dem Verein immer gern auch weiterhin zur Seite stehen.“ Denn mit dem Rückzug ins Privatleben, so der Ehrenvorsitzende des Fördervereins des KCP, habe er noch immer so seine Schwierigkeiten.

Der auf Hermannswerder lebende Eschert holte die Goldmedaille im Einer-Canadier bei den Olympischen Spielen 1964 in Tokio und war damit der erste Olympiasieger Potsdams. Ein verregneter Tag war das damals auf dem Sagami-See in der Nähe der japanischen Hauptstadt Tokio. Ein befreundeter russischer Canadierfahrer hatte ihm den Tipp gegeben, das Rennen von hinten anzugehen. Und so beobachtete Eschert vorerst das Geschehen, um dann nach vorn zu stoßen. Eine Taktik, die er später an die Kanuten des KCP gern weitergab. Das zahlte sich aus: Inzwischen haben es die Kanuten aus dem Luftschiffhafen immerhin auf mehr als 100 Goldmedaillen bei Weltmeisterschaften und den Olympischen Spielen gebracht.

1971 wurde der in Magdeburg geborene Eschert aus der DDR-Nationalmannschaft ausgeschlossen und musste seine Laufbahn aufgeben. Der Grund: Der promovierte Diplom-Sportlehrer trug als Armeeangehöriger in der Öffentlichkeit ein geschenktes T-Shirt mit aufgedruckter USA-Nationalflagge.

Eschert, der in seinem Engagement immer auch stark von seiner Frau Christiane unterstützt wird, steht vor allem aber auch für die stets wachsende Präsenz des Kanusports in der Stadt Potsdam. Er ist Initiator der Potsdamer Wasserspiele und des Kanalsprints, der am Samstag zum siebten Mal durchgeführt wird (siehe nebenstehenden Artikel). Und so ließ es sich Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck gestern auch nicht nehmen, dem „Kanulobbyisten“ zu gratulieren. „Zu den schönsten deiner Leistungen gehört, dass du dein Talent und das ganze Gewicht deiner Erfolge auch für deinen Verein, den Kanuclub Potsdam, eingesetzt hast und dich nach wie vor – jetzt als Ehrenvorsitzender – einsetzt“, so Platzeck.

Auf Blumen verzichtete das Geburtstagskind gestern indes: Lieber, so sagte er, seien ihm ein paar Zuwendungen für die Kanuscheune, die im Luftschiffhafen einmal ein „Haus der Vereine“ werden soll. Henner Mallwitz/ dpa

Henner Mallwitz, dpa

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false