Sport: Die Regattastrecke für Berlins Olympiaträume Seit 45 Jahren geht es am Beetzsee um die Wette

Die Regattastrecke am Beetzsee gilt als hochmoderne und olympiataugliche Wettkampfstätte. „Wenn derzeit in Berlin über eine Bewerbung für Olympische Spiele gesprochen wird, hat man dabei unsere Regattastrecke in Brandenburg an der Havel im Kopf“, sagt Oberbürgermeisterin Dietlind Tiemann (CDU). Vor 45 Jahren wurde die Wettkampfstätte zunächst nur für Ruderer, ein Jahr später auch für Kanuten eingeweiht.

Zwar ging der Bau der Anlage auf einen Beschluss des Deutschen Turn- und Sportbundes der DDR zurück, tatsächlich war die Errichtung ein Meisterstück des Organisierens und Improvisierens durch die Arbeiter des damaligen VEB Bau- und Montagekombinates Ost. Den Überlieferungen zufolge war der Bau nur durch die guten Beziehungen des Baustabes möglich, der Technik und Baustoffe an den Beetzsee schaffte. 60 000 Kubikmeter Erde wurden von einer Landzunge im See abgebaggert, um Platz für die sechs Wettkampfbahnen zu schaffen. Erst dadaurch entstand die vom Volksmund „Acapulco“getaufte Insel.

Ihre erste große internationale Meisterschaft erlebte die Regattastrecke 1972 mit der Ruder-Europameisterschaft. 1985, zur Junioren-Weltmeisterschaft im Rudern, wurde unter anderem die Kapazität der Zuschauertribüne von 2 000 auf 3500 Plätze erweitert. Vier Jahre nach der Wende vereinbarten Stadt und Land die schrittweise Sanierung und Modernisierung. Für zwei weitere Bahnen musste „Acapulco“ etwas schlanker werden. In den vergangenen Jahren war die Naturregattastrecke Schauplatz für zahlreiche Wettkämpfe: Wasserski-Weltmeisterschaften, WM-Läufe im Formel-Eins-Motorboot, die Master-Weltmeisterschaft der Kanuten, Deutsche Meisterschaften im Kanu und Rudern. 2015 sind am Beetzsee die Wassersportwettbewerbe der Baltischen Spiele und der Weltcup im Kanu-Marathon, 2016 die Ruder-EM vorgesehen. pek