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Schlagkräftiger Neuzugang aus Schwerin. Die 24-jährige Angreiferin Saskia Hippe war beim Masters in der MBS-Arena die auffälligste Potsdamer Spielerin.

©  Gerhard Pohl

Sport: Die ersten Ballwechsel der Saison

SC Potsdam startet mit Rang drei beim eigenen Turnier in die heiße Vorbereitungsphase

Von Tobias Gutsche

Das Ende im Spiel um Platz drei beim Volleyballmasters in der MBS-Arena kam etwas früher als gedacht. Und es war unschön. Beim Versuch, den Angriffsschlag des SC Potsdam abzuwehren, schlidderte eine Akteurin der Volleystars Thüringen in Richtung Werbebande hinter dem Feld, krachte mit dem Kopf dagegen und zog sich eine blutende Wunde zu. Weil die Potsdamerinnen ohnehin kurz davor standen, den entscheidenden fünften Satz zu gewinnen, beließ man es einfach dabei und setzte die Partie nicht mehr fort. Mit einem 3:2-Erfolg sicherte sich der SCP somit den Bronzerang beim eigenen Turnier, das der USC Münster durch ein 3:1 im Finale gegen den Schweriner SC gewann.

Dass die Münsteranerinnen triumphierten, war nach Meinung von Toni Rieger nicht überraschend. „Die haben bereits ihren kompletten Kader dabei gehabt und im Vorfeld schon sieben Testspiele absolviert“, erklärte der Sportdirektor des SC Potsdam. Für das Gastgeber-Team von der Havel, das auf drei Nationalspielerinnen (Wiebke Silge, Ivonee Montano, Diana Arrechea) verzichten musste, erfolgten bei dem dreitägigen Event hingegen die ersten Ballwechsel der Saison unter Wettkampfbedingungen. „Dafür hat das alles schon einen sehr guten Eindruck gemacht“, fand SCP-Trainer Alberto Salomoni.

Im Vergleich zur Vorsaison, die der Klub zum dritten Mal in Serie mit dem Viertelfinalaus in der Meisterschaft beendet hatte, steht Salomoni ein fast gänzlich neuer Kader zur Verfügung. Lediglich Lisa Rühl, Lisa Gründing, Nadja Schaus und Ivonee Montano sind noch aus der Spielzeit übrig geblieben, neun Neuzugänge hinzugekommen. Sechs von ihnen brachte der Italiener nun in den fünf Turnierspielen zum Einsatz.

Den besten Eindruck dabei hinterließ Angreiferin Saskia Hippe. Viel lief in der Offensive über die 24-Jährige, die mehrfach mit ihren wuchtigen Schlägen für Potsdamer Punktgewinne sorgte. „Dafür, dass es die ersten Spiele der Saison waren, liefen schon einige Dinge ganz gut zusammen“, meinte die Frau mit der Rückennummer 13, die über 100 Länderspiele in der Vita aufweist und im Sommer vom Deutschen Rekordmeister Schweriner SC in die brandenburgische Landeshauptstadt gewechselt war.

Im Masters-Halbfinale traf sie am Sonntagmorgen auf ihren Ex-Klub, musste sich dabei nur knapp mit 1:2 geschlagen geben. An der Abstimmung in der Annahme sowie im Angriff habe es zumeist noch gehapert, erläuterte sie. „Das entwickelt sich allerdings auch erst mit zunehmender Spielerfahrung.“ Ehe am 17. Oktober die Bundesliga in ihre neue Saison startet, gehe es aus ihrer Sicht nun in der heißen Vorbereitungsphase darum, „das Spielverständnis im Kollektiv zu verbessern, um die individuelle Klasse der Einzelnen hervorzubringen“.

Damit ist zugleich die Aufgabe für Coach Alberto Salomoni formuliert, der den SC Potsdam in seiner fünften Saison als Trainer zum ersten Mal in der Klubgeschichte unter die besten vier Mannschaften Deutschlands führen soll. Nach den Vorrundenspielen des Turniers (1:2 gegen Münster, 3:0 gegen VCO Berlin, 2:1 gegen Köpenicker SC) sowie dem 1:2 gegen Schwerin und 3:2 gegen die Thüringer Volleystars in den Platzierungsspielen resümierte der Italiener: „Ich habe viel Potenzial bei uns gesehen und konnte einiges austesten. Deshalb war das Turnier ein Erfolg für uns.“

Auch auf Funktionärsebene wurde dieses Fazit gezogen. Und das, obwohl am Samstag und Sonntag die MBS-Arena meist nur spärlich besucht war. Als beispielsweise gestern ab 10 Uhr die nominell besten Mannschaften des Teilnehmerfelds – Potsdam und Schwerin – aufeinandertrafen, saßen kaum mehr als 50 Zuschauer in der Halle. „Bei anderen Vorbereitungsturnieren ist gar keiner da“, entgegnete Sportdirektor Toni Rieger. Immerhin: Am Freitagabend, bei der offiziellen Teampräsentation und dem ersten Spiel des Masters zwischen dem SCP und Münster, nahmen fast 600 Fans auf den Tribünen Platz.

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