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DFB-Hallenpokal: Premiere beim letzten Mal

Der 1. FFC Turbine Potsdam blamiert sich beim DFB-Hallenpokal und scheidet in der Vorrunde aus

Von Tobias Gutsche

Rechts angetäuscht, links vorbei. Eine simple Finte, mehr brauchte Kristin Demann nicht, um Amela Krso zu düpieren. Die Ex-Potsdamerin Demann, seit eineinhalb Jahren in Diensten des Fußball-Bundesligisten 1899 Hoffenheim, ließ beim DFB-Hallenpokal der Frauen die Neuverpflichtung des 1. FFC Turbine im letzten Spiel der Vorrundengruppe B gekonnt aussteigen und drosch den Ball zum 2:2-Endstand in die Maschen. Ein Tor, das Wirkung in der Tabelle zeigte. Denn durch das Remis sicherte sich Hoffenheim den dritten Platz seiner Staffel und zog noch ins Viertelfinale ein. Der Titelverteidiger aus Potsdam indes musste als Letzter ganz früh die Duschen in der Magdeburger GETEC-Arena aufsuchen.

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„Das gerade ich meinen ehemaligen Verein aus dem Turnier schieße, ist natürlich eine Pointe“, sagte Demann, die einst auf der Suche nach mehr Spielpraxis von Brandenburg in den Kraichgau gewechselt war. Ein süffisantes Lächeln konnte sich die 21-Jährige, die Psychologie an einer Fernuniversität studiert, nach dem Spiel gegen Turbine nicht verkneifen. Gar nicht zum Lachen zumute war hingegen Bernd Schröder. Als der Ball nach Demanns Schuss nur einen halben Meter neben ihm im Netz zappelte, schlug der Turbine-Trainer auf die Bande ein, schimpfte auf sein Team und drehte sich dann verärgert ab. „Das ist das Schlimmste, was wir jemals beim DFB-Hallenpokal erlebt haben. Dieses Auftreten war unter unserer Würde“, wetterte er. Seit 2006 wird der DFB-Hallencup in drei Staffeln mit je vier Teams ausgetragen – noch nie zuvor war Turbine seitdem in der Gruppenphase gescheitert. Eine 1:4-Niederlage zum Auftakt gegen Bayern München und jeweils ein 2:2 gegen den FF USV Jena und Hoffenheim besiegelten die Blamage. Den Titel sicherte sich überraschend Bayer Leverkusen durch einen 1:0-Finalerfolg gegen den VfL Wolfsburg.

Die Potsdamerinnen ließen in Magdeburg so ziemlich alles vermissen, was es benötigt, um erfolgreich Hallenfußball zu praktizieren. Sowohl in der Offensive als auch Defensive präsentierten sie sich ungeordnet und ohne jegliche Spritzigkeit und Entschlossenheit in den Zweikämpfen. Spielwitz? Fehlanzeige! Es war eher eine vollkommen humorlose Vorstellung. „Wir hatten einen Plan“, versicherte Defensivakteurin Tabea Kemme, „aber wir konnten ihn nicht umsetzen.“

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