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Deutsche Judo-Meisterschaften: Potsdamer Festspiele auf der Matte

Der derzeit beste deutsche Judoverein kommt aus Brandenburgs Landeshauptstadt. Beim nationalen Championat stellte der UJKC einen Clubrekord auf und erntet zunehmend Früchte seiner konsequenten Nachwuchsarbeit.

Von Tobias Gutsche

Stuttgart - Beim UJKC Potsdam reift seit einigen Jahren eine glänzende Judo-Generation heran. 2018 stach der Verein mit sieben Titelgewinnen bei den Deutschen Junioren-Meisterschaften heraus. „Intern hatten wir danach überlegt, wie lange es dauern wird, bis wir dann in ähnliche Sphären auch bei den Erwachsenen kommen“, sagt Cheftrainer Mario Schendel. „Wir hatten aber nicht gedacht, dass das schon nach zwei Jahren passieren könnte.“

So ist es nun nämlich gekommen. Beim nationalen Championat der Eliteklasse in Stuttgart sorgte der UJKC am Wochenende für Potsdamer Festspiele auf der Matte. Viermal Gold, dreimal Silber und einmal Bronze bedeuteten das beste Ergebnis der Vereinsgeschichte und im Medaillenspiegel der Veranstaltung mit Abstand Platz eins. „Wir hatten vor längerer Zeit einen konsequenten Weg der Nachwuchsförderung eingeschlagen – jetzt können wir immer mehr die Früchte ernten“, sagte Schendel. Vor den Titelkämpfen in Stuttgart hatte er fünf Medaillen zum Ziel gesetzt und dabei mit bis zu drei goldenen geliebäugelt. Die Meisterschaften standen jedoch unter besonderen Vorzeichen. Weil die deutschen Top-Athleten einiger Gewichtsklassen zeitgleich beim Grand Prix in Tel Aviv antraten, um wertvolle Punkte für die Olympia-Qualifikationsrangliste zu sammeln, fehlten sie im nationalen Vergleich. „Das muss man natürlich berücksichtigen. Trotzdem ist unsere Bilanz sensationell“, meinte Schendel.

Trio zum ersten Mal auf dem Podium bei Elite-DM

Dena Pohl im Gewichtslimit bis 63 Kilogramm, Jana Ziegler (bis 57), Ole Buth (bis 100) und Erik Abramov (über 100) setzten in Schwaben die goldenen Glanzpunkte aus Potsdamer Sicht. Rang zwei belegten Marlene Galandi (bis 70), Kilian Ochs (bis 73) und Tim Schmidt (bis 90). Bronze über die Trostrunde holte Paul Gaffke (bis 90) – und auch Luc Meyer (bis 73), der an Potsdams Bundesstützpunkt (BSP) trainiert, aber für seinen Heimatverein KSC Asahi Spremberg startet.

Zeigler, Gaffke und Meyer standen zum ersten Mal bei einer Elite-DM auf dem Podium. Außerdem schafften es noch fünf weitere UJKC-Aktive bis in die Platzierungsrunde, sodass 14 der 21 angetretenen Potsdamer BSP-Kämpfer unter den Top 7 landeten. „Es hat vieles geklappt bei uns, doch es geht noch mehr“, urteilte Schendel. Sieben Titel wie bei der legendären Junioren-Meisterschaft seien in Zukunft mit der glänzenden Generation nicht mehr unrealistisch.

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