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Die Kanustars von morgen. Für seine vorbildliche Talentförderung wurde der KC Potsdam mit Deutschlands wichtigstem Preis der Nachwuchssportarbeit ausgezeichnet.

© Matthias Schütt

Das "Grüne Band" für den Kanu Club Potsdam: Erfolg mit System

Der KC Potsdam ist eine herausragend arbeitende Kanu-Talentschmiede – dafür erhielt der Verein das „Grüne Band“. Wie der KCP Youngster fördert und was er mit dem Preisgeld aus Deutschlands wichtigster Nachwuchssportauszeichnung plant. 

Die Nachwuchskanuten des KC Potsdam im OSC machen auf dem Wasser eine gute und vor allem erfolgreiche Figur. Ob im Canadier oder Kajak fischen sie regelmäßig Medaillen mit ihren Paddeln. So überzeugten die Landeshauptstädter auch in diesem Jahr wieder bei der Deutschen Meisterschaft in München, wo der Verein vom Luftschiffhafen 80-mal Edelmetall holte – ein neuer Rekord des KCP. Den Großteil davon sammelten die jungen Talente, die auch als Team „Wir für Morgen“ betitelt werden. 

5000 Euro sollen in neues Bootsmaterial fließen

Nun erhielt der Verein für seine vorbildliche Jugendarbeit in den Jahren 2015 bis 2017 erneut das „Grüne Band“. Zum bereits vierten Mal nach 1996, 2005 und 2012 wurden die Potsdamer mit dem bedeutendsten Preis der  leistungssportlichen Nachwuchsförderung geehrt. Seit nunmehr 32 Jahren verleihen der Deutsche Olympische Sportbund und die Commerzbank diese Auszeichnung jährlich an 50 Clubs aus der Bundesrepublik. „Ohne ein gutes Vereinssystem würde es kein Sportler an die Spitze schaffen“, sagte Hockey-Olympiasieger Moritz Fürste, der der KCP-Delegation am Mittwochabend in Berlin die Trophäe und den Scheck über 5000 Euro überreichte. 

Den Preis nahmen Nachwuchstrainer Jeffrey Zeidler sowie 14 Athleten dankend und freudestrahlend entgegen. „Wir investieren viel Zeit und Arbeit in den Nachwuchs. Der Erfolg bestätigt, dass wir alle einen super Job machen und unser System – von den Kleinsten bis zum Spitzensportler – funktioniert“, meinte der 27-Jährige. „Es ist eine abgestimmte Arbeit von allen.“ Mit der Prämie wolle sich der Verein nun neues Bootsmaterial zulegen, wie Jeffrey Zeidler erklärte. „Teilweise ist das schon etwas in die Jahre gekommen.“ Ein Verschnaufen oder gar Ausruhen gibt es für die KCP-Verantwortlichen nie. Stets läuft der Prozess, Talente zu entdecken und zu entwickeln, damit sie später bei Europa- und Weltmeisterschaften sowie Olympischen Spielen Medaillen nach Brandenburg holen.

Schulkooperationen, Feriencamps, Probetrainingseinheiten 

Die Sichtung von potenziellen Top-Paddlern beginnt schon früh – in der dritten und vierten Klasse wird gestartet. Dazu hat der Verein eine enge und vor allem schon langjährige Zusammenarbeit mit Grundschulen der Stadt Potsdam aufgebaut. „Als nächsten Schritt laden wir die Kinder dann zu Feriencamps und Probetrainings ein und wollen die Talente an den Verein binden“, sagte Jeffrey Zeidler. Danach werden die besten Nachwuchsakteure Stück für Stück auf die Anforderungen im Sportschulverbund vorbereitet, wo das Training intensiviert wird. „Kanu ist ein sehr vielseitiger Sport, da wir nicht nur auf dem Wasser trainieren“, betonte Nachwuchssportlerin Greta Siwula, die wöchentlich bis zu zehn Trainingseinheiten absolviert und die Sportschule besucht. Als zusätzlichen Ansporn zu ihrem eigenen Traum von Triumphen hat die KCP-Athletin die großen Potsdamer Olympia- und WM-Helden wie Sebastian Brendel, Ronald Rauhe oder Franziska John (geborene Weber) direkt vor der Haustür am Olympiastützpunkt. „Das macht einen schon sehr stolz und man weiß, was man mit jeder Menge Schweiß alles erreichen kann“, sagte die 14-Jährige, die auf nationaler Ebene bereits glänzen konnte und nun auch international zum Einsatz kommen möchte. 

Da passt es ganz gut, dass die Kanusportler dieser Tage trotz offizieller Herbstzeit noch bestes Wetter haben. Bevor es demnächst mit dem Athletiktraining unter dem Hallendach losgeht, können sie in ihrem natürlichen Habitat für Erfolge arbeiten: auf dem Wasser. 

Matthias Schütt

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