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Puh. Die Mannschaft von Turbine-Kapitänin Sarah Zadrazil kassierte eine heftige Klatsche gegen Hoffenheim.

© Jan Kuppert

Dämpfer für Turbine: Potsdamer Fußballerinnen gehen bei der TSG Hoffenheim unter

1899 Hoffenheim, das Überraschungsteam der Frauenfußball-Bundesliga, hat die Erfolgsserie von Turbine Potsdam krachend beendet. Trotz schwacher Bilanz ist Turbine-Trainer Matthias Rudolph mit der Hinrunde seiner Mannschaft zufrieden - und er sieht ein Vorbild. 

Von Tobias Gutsche

Der Aufwind, den Turbine Potsdam zuletzt verspürt hatte, flaute am Sonntag erst einmal ab. Nach vier Pflichtspielsiegen in Serie kassierten die Brandenburger Bundesliga-Fußballerinnen eine heftige 1:5 (1:2)-Auswärtsniederlage bei der TSG 1899 Hoffenheim. „Dieser Rückschlag ist schade. Wir waren leider in den Zweikämpfen nicht griffig genug“, sagte Turbine-Trainer Matthias Rudolph. Dennoch betonte er zur Einordnung: „Nicht vergessen – wir haben gegen eine richtig gute Truppe verloren.“

Hoffenheim ist das Überraschungsteam der Liga, hat nach der nun beendeten Hinserie 28 Punkte und liegt damit als Tabellenzweiter nur drei Zähler hinter Serienmeister VfL Wolfsburg. Turbines Bilanz liest sich derweil nicht gut. Das Brandenburger Team belegt den siebten Platz mit 15 Punkten. Weniger waren es zur Saison-Halbzeit erst einmal – 1998/99, als bloß zehn Zähler auf dem Konto waren. Auffällig ist auch die schlechte Tordifferenz von minus zwei. Im negativen Bereich nach elf Spieltagen waren die Potsdamerinnen bisher auch nur einmal zuvor (1997/98 – minus sieben). Den 23 eigenen Treffern stehen aktuell 25 kassierte Tore gegenüber, bereits jetzt so viele wie in der kompletten Vorsaison. „Offensiv ist bei uns schon einiges gut. Wir müssen aber daran arbeiten, mehr Kompaktheit und defensive Stabilität zu bekommen“, sagte Rudolph.

Noch zwei Partien bis zur Winterpause

Auch wenn sich der einstige Top-Club derzeit nur im grauen Tabellenmittelfeld wiederfindet, ist der Coach zufrieden. „Wir sind schon ein gutes Stück vorangekommen. Es war ja klar, dass es ein langwieriger Prozess wird“, meint der 37-Jährige. Im Sommer hatte Turbine einen großen personellen Umbruch vollzogen und möchte das Team nun perspektivisch aufbauen. Die jüngste Mannschaft der Liga musste schon viel Lehrgeld zahlen, hinzu kamen etliche Verletzungssorgen, die die Entwicklung hemmten. Nach sieben Saisonspielen standen bereits fünf Niederlagen zu Buche. „Aber beachtlich war, dass das Team dann dem Druck standgehalten und sich befreit hat“, so Rudolph. In der Meisterschaft gelangen drei Siege nacheinander, zudem wurde das Viertelfinale des DFB-Pokals erreicht

Auch gegen Hoffenheim sah es gestern zunächst wieder gut aus. Lara Prasnikar brachte den Gast nach zwölf Minuten in Führung. Doch die TSG war insgesamt besser und sorgte letztlich beim Spielergebnis für klare Verhältnisse. Nicole Billa mit drei Toren (16., 34., 59.) und Isabella Hartig per Doppelpack (72., 76.) schossen die Kraichgau-Elf zum Erfolg. Rudolph sieht Hoffenheim als ein Vorbild für das Projekt, das er gerade in Potsdam betreut. „Sie sind über Jahre zusammengewachsen. Da sind Automatismen deutlich, alles hat Hand und Fuß“, sagte er. „So wünsche ich mir das auch bei uns.“ Der Lernprozess seines Teams geht vor der Winterpause noch in den ersten beiden Rückrundenpartien weiter – möglichst mit Siegen am Samstag daheim gegen den 1. FFC Frankfurt und am 15. Dezember bei Schlusslicht FF USV Jena. 

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