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Steigt wieder auf. Caspar Jacques will für den VfL wieder Tore werfen. 

© Julius Frick

Caspar Jacques vom VfL Potsdam: Von der Seitenlinie zurück auf die Platte

Vor einem Jahr beendete Caspar Jacques schmerzgeplagt seine Karriere als aktiver Handballer beim Drittligisten VfL Potsdam und wurde Co-Trainer der Adler. Nun die Rolle rückwärts. Die Wiedereingliederung des Linksaußen ist im Gange.

Potsdam - Geduld zählt zu den wichtigsten Tugenden eines Sportlers. Die Übung darin fällt mitunter schwer, vor allem als junger Athlet. Caspar Jacques hat die Lektion begriffen. Der Handballer des VfL Potsdam ist gerade mal 23 Jahre alt – und steht vor seinem Comeback. Nachdem er im vergangenen Jahr seinen Rücktritt vom aktiven Sport verkündet hatte, weil ihm eine Bandscheibenverletzung zu viele Schmerzen verursachte, vermeldete sein Verein zu Wochenbeginn die Rückkehr des Linksaußen zur kommenden Saison. „Es geht wieder“, bestätigt Jacques erfreut. 

Intensive Arbeit für die Rückenstabilität

Ganz weg war der Sportmanagement-Student vom VfL-Drittligateam ohnehin nicht. Als Co-Trainer an der Seite von Daniel Deutsch „war ich immer nah dran“, sagt Jacques, „ich habe regelmäßig mittrainiert und gemerkt, dass es geht.“ Schon in der laufenden Saison stand er mehrmals im Kader und bewies bei seinen Einsätzen eine hohe Trefferquote und Präzision. „Mit meinem Körper und meiner Gesundheit ging es stetig bergauf“, so Jacques. 

Vor drei Jahren zog er sich einen Bandscheibenvorfall zu, nach zwölf Monaten konservativer Behandlung entschied er sich für eine Operation mit einem anschließenden Reha-Programm. „Dass der Heilungsprozess so lange dauert, hätte ich nicht gedacht“, sagt Caspar Jacques im Nachhinein. Der Leidensweg habe ihm gelehrt, geduldig zu sein und seinen Körper zu pflegen: „Ich mache zusätzlich zum Krafttraining Übungen für den unteren Rücken, um stabil zu bleiben.“ 

Anderes Spielverständnis als Assistenzcoach bekommen

Seinen Job in den vergangenen Monaten auf der Trainerbank und an der Seitenlinie nennt Jacques eine „coole Erfahrung“. Einerseits sei es wunderbar, dadurch nach wie vor Teil des Teams zu sein, „andererseits habe ich Daniel Deutsch dadurch besser kennen- und verstehen gelernt“, sagt Jacques. Auch wenn er auf seiner Linksaußen-Position nicht so sehr in das taktische Lenkungsgeschehen eines Spiel involviert sei, hat er durch die Zusammenarbeit mit Trainer Deutsch in der aktuellen Saison noch einmal ein anderes Verständnis für Matchpläne und taktische Anweisungen bekommen. Und er könne sich nunmehr auch besser in die Gefühls- und Gedankenwelt eines Trainers versetzen.

Vier Spiele noch in der laufenden Drittliga-Spielzeit, in denen Caspar Jacques als Trainer assistieren und auch als Akteur unmittelbar ins Geschehen eingreifen kann. Letzteres hat nunmehr den Charakter einer praktischen Wiedereingliederungsmaßnahme – möglicherweise auch am kommenden Sonntag, wenn der VfL im vorletzten Heimspiel der Saison den MTV Braunschweig empfängt, den Drittletzten der Nordstaffel (Beginn: 16 Uhr/MBS-Arena). Wer sein Nachfolger auf dem Co-Trainer-Posten sein wird, weiß auch Jacques noch nicht. „Da bin ich schon gespannt“, sagt er. Die Verlautbarung der Personalie wird er geduldig abwarten können. 

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