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Sport: Bronzene Glücksbringer im Gepäck

Mit dritten Plätzen bei der U 23-Europameisterschaft machen die Judoka Setz und Galandi Mut für den Bundesliga-Klassenkampf

Jeweils zwei bronzene Glücksbringer haben die beiden Potsdamer Judoka Martin Setz und Philipp Galandi aus Bukarest mitgebracht. Dort gewannen die beiden Kämpfer vom Universitäts Judo- und Kampfsportklub Potsdam (UJKC) bei den U 21-Europameisterschaften am vergangenen Wochenende jeweils im Einzel sowie im Teamwettkampf die Bronzemedaille. Bessere Mutmacher für den entscheidenden Kampf des UJKC-Bundesligateams um den Klassenerhalt gegen den JC 66 Bottrop am kommenden Samstag gibt es nicht (18 Uhr, MBS Arena).

Bundesliga-Trainer Mario Schendel freut sich über den zusätzlichen Motivationsschub durch seine beiden Schützlinge, die in Bukarest von UJKC-Cheftrainerin Yvonne Bönisch betreut wurden. „Zwei Medaillen sind unglaublich“, sagte Schendel. „Wir wussten um ihre Stärken, uns als Trainerteam war aber klar: Eine Medaille wäre schön.“

Martin Setz, der vor vier Jahren von Bernau zum UJKC kam, gewann in der rumänischen Hauptstadt seine drei Vorrundenkämpfe gegen den Bosnier Petar Zadro, den Bulgaren Plamen Gurov und den Israeli Rodeon Golod mit einer kleinen Wertung. Im Halbfinale gegen den Armenier Arsen Ghazaryan war er dann aber chancenlos: Der Potsdamer wurde zweimal verwarnt und erzielte keine einzige sportliche Wertung, während sein Gegenüber fleißig punktete. Im Kampf um Platz drei hielt sich Setz schadlos gegen den Griechen Rountolf Kourdtidis. „Ich konnte mich von Kampf zu Kampf steigern“, sagte er nach dem Turnier. Dass er – ebenso wie sein Teamkollege Philipp Galandi – in diesem Jahr bei Europacups mehrmals auf dem Podest stand, bedeutete keine automatische Medaillen-Garantie bei den europäischen Titelkämpfen. „Europacup ist die eine Sache. Es hier zu beweisen, ist noch mal was ganz anderes“, sagte sich Setz nach seinen fünf Kämpfen in Rumänien.

Dennoch: Auch Philipp Galandi trug nach zwei ersten und einem zweiten Platz bei Europacup-Auftritten in diesem Jahr die Favoritenrolle bei der U 21-EM in der Gewichtsklasse bis 100 Kilogramm. „Das baut natürlich auch Druck auf“, war sich der Youngster aus Potsdam seiner Rolle durchaus bewusst.

In den ersten beiden Vorrundenkämpfen ließ er nichts anbrennen. Gegen den Litauer Romas Petkus gewann er souverän. Im Duell mit dem Serben Slobodan Djorda gelang keinem der beiden Judoka eine Wertung. Galandi verließ die Tatami nach vier Minuten als Sieger, da gegen seinen Kontrahenten wegen eines leichten Regelverstoßes eine Strafe ausgesprochen wurde. „Die ersten zwei Kämpfe waren wirklich gut“, zeigte sich Galandi mit seiner Leistung bis dato zufrieden. Im Halbfinale gegen den späteren Silbermedaillengewinner Ramazan Malsuigenov war er einen Moment unaufmerksam und musste seinen Traum von der Goldmedaille begraben: Nach nur 28 Sekunden Kampfzeit gelang dem Russen eine volle Wertung. Damit war der Kampf beendet. „Das Halbfinale war leider ein wenig schnell vorbei“, ärgerte sich Galandi, „da hab ich mich überraschen lassen vom Russen.“ Das sah Trainer Schendel ähnlich: „Da hat er sich ein wenig unter Wert verkauft. Wenn er die Phase übersteht, dann hat er vielleicht sogar die Chance auf den Finaleinzug.“

Die somit gesparten Kräfte konnte er im Kampf gegen den Ukrainer Anton Savytskiy gewinnbringend einsetzen – nach 1:23 Minute hatte er seinen Kampf diesmal mit einer vollen Wertung gewonnen. „Ich habe mich eine Stunde hingelegt und ein bisschen geschlafen“, berichtete der Potsdamer von seinem Programm zwischen den Kämpfen.

Im Team-Wettkampf am Sonntag errangen die deutschen Nachwuchskämpfer durch ein 3:2 im kleinen Finale gegen Russland die Bronzemedaille. Die Entscheidung fiel im letzten Kampf. Philipp Galandi betrat beim Stand von 2:2 und holte den entscheidenden dritten Sieg der deutschen Junioren. Martin Setz (-66 kg) und Sandro Makatsaria (-81 kg) hatten gegen die Osteuropäer für die ersten beiden Punkte gesorgt.

In vier Wochen bei den Junioren-Weltmeisterschaften in Fort Lauderdale (USA) vertreten Martin Setz, Philipp Galandia und Paul Elm (Gewichtsklasse über 100 Kilogramm) die Potsdamer Judoka. „Die fahren nicht zum Shopping nach Miami“, ist sich Mario Schendel sicher. Seine Athleten können ein Wörtchen mitreden, aber es müsse alles passen: Tagesform und Auslosung. Neben den starken Judoka aus Europa nannte der Judotrainer die Phalanx der Asiaten und die Kubaner als stärkste Konkurrenten der deutschen Judoka. (mit pek)

Sven Eppelsheimer

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