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Brandenburger Fußball: Vereine wollen keine Saisonverlängerung

Wegen der Coronakrise ruht das Fußballgeschehen auch in Brandenburg. Bei einer Befragung sprachen sich die Vereine dafür aus, dass die Saison wie regulär geplant enden soll. Damit wird das Zeitfenster für sportliche Lösungen klein.

Von Tobias Gutsche

Cottbus - Im Brandenburger Fußball wird es angesichts der Coronakrise nicht zu einer Verlängerung der aktuellen Saison über den eigentlichen Stichtag 30. Juni hinaus kommen. Das teilte der Landesverband FLB am Mittwoch mit. Dieser Entscheidung war eine Befragung der Vereine vorausgegangen. Der Verband hatte 531 Clubs, die mit mindestens einer Männermannschaft im Spielbetrieb angemeldet sind, nach ihrer Bereitschaft gefragt, ob sie die Saison auch nach dem 30. Juni fortsetzen würden. 382 Antworten gingen beim FLB ein. Die Mehrheit von rund 60 Prozent stimmte gegen eine Verlängerung, dafür waren 35 Prozent. Rund 5 Prozent gaben an, unentschlossen zu sein. Bei den überregional spielenden Mannschaften lag die ablehnende Haltung sogar jenseits von 75 Prozent.

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Über dieses Votum, die Männersaison am 30. Juni enden zu lassen, werde sich der Verband nicht hinwegsetzen, sagt FLB-Präsident Jens Kaden. „Die Verantwortlichen für den Jugendspielbetrieb haben ihre eigenen Lösungsparameter und das Zeitfenster im Blick, der Freizeit- und Breitensport wie auch der Frauen- und Mädchenausschuss haben nicht diesen Umfang des Spielbetriebes zu bewältigen, als dass es hier Probleme geben könnte.“

Welche Wertung, wenn Saison nicht regulär beendet wird?

Als Mitglieder im Deutschen Fußball-Bund (DFB) hatten jüngst auch der FLB und Nordostdeutsche Fußballverband (NOFV) für die einheitliche Linie gestimmt, die Generalabsage des Spielbetriebs zu verlängern. Bis auf Weiteres wird nicht mehr gekickt. Der DFB hat wegen der Coronavirus-Pandemie seine Spiel- und Jugendordnung umfangreich geändert. Anpassungen zu Punkten wie Spielberechtigungen, Verträge und Wechselperioden können eine Verlängerung der Saison ermöglichen. Auch der Rahmen für einen Abbruch des Spieljahres mit Sonderregelungen zu Auf- und Abstieg wurde geschaffen. Die Landes- und Regionalverbände können die veränderten Modalitäten auch in ihre Strukturen übernehmen, um die Szenarien zu gestalten.

In Brandenburg fällt nun die Option der verlängerten Saison weg. Auf Männer-Landesebene wurde der Betrieb Mitte März nach Spieltag 18 von 30 ausgesetzt. Auch einige Nachholspiele stehen noch an. Das Zeitfenster, um bis Ende Juni alle Partien absolviert zu bekommen, ist demnach klein. Mit einem Vorlauf von 14 Tagen soll eine Wiederaufnahme des Ligabetriebs angekündigt werden. „Die derzeit noch im Raum stehende sportliche Lösung wird dann aber scheitern, wenn mindestens eine, der hinzukommenden Entscheidungen negativ ist“, sagt Kaden. „Dazu gehört die politische Erlaubnis und die Erkenntnis über die reale Chance, den ausgefallenen Spielbetrieb in dieser verbleibenden Zeitspanne auch aufzuholen.“

Sollte die Saison innerhalb der Frist nicht regulär abgeschlossen werden können, müsste der Verband über die Wertung des bisherigen Geschehens urteilen. Wie verhält es sich dann mit Auf- und Abstieg? Anhand welcher Kriterien, also Tabellenstände, würden das geregelt werden? Beispielsweise war der RSV Eintracht 1949 Teltow/Kleinmachnow/Stahnsdorf in der Brandenburgliga bisher als souveräner Spitzenreiter auf bestem Wege, den Sprung in die Oberliga zu schaffen. „Ruhig und besonnen“ sollen jetzt die nächsten Schritte, Denkmodelle und Szenarien geprüft werden, so Kaden. Er betont, „dass es satzungsbedingt durch den DFB keine einheitliche bundesweite Regelung geben wird“. Die Landes- und Regionalverbände müssen individuell Lösungen beschließen.

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