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Für den guten Zweck. Beim Mukoviszidose-Lauf im Lustgarten wurden wieder Spenden errannt. Viele Familien machten mit, um die betroffenen Familien zu unterstützen.

© Manfred Thomas

Brandenburg läuft: Ein kraftvolles Zeichen

Das Wetter war mies. Dennoch versammelten sich wieder viele Teilnehmer beim Mukoviszidose-Freundschaftslauf im Potsdamer Lustgarten. Die Veranstaltung ist ein sportlicher Akt des Helfens.

Vor dem Startschuss ergriff Anne von Fallois das Wort. Sie ist Stiftungsmitglied des Mukoviszidose-Landesverbandes Berlin-Brandenburg, der am gestrigen Sonntag zum 16. Mal seinen Freundschaftslauf im Potsdamer Lustgarten veranstaltete. „Heute geht es darum, Kraft auf die Straße zu bringen, hartnäckig zu sein, durchzuhalten und im Team unterwegs zu sein“, erklärte sie entschlossen. „Das, was wir heute tun, ist eigentlich genau das, was junge Menschen mit Mukoviszidose jeden Tag tun müssen.“ Deswegen sei es ein sehr gutes Zeichen, wenn man den Betroffenen mit einer Teilnahme demonstriere, „dass wir mit ihnen laufen, für sie laufen und das wir vor allem dafür laufen, dass sie eine Zukunft haben“.

Spende für jede zurückgelegte Runde

In Berlin und Brandenburg sind rund 700 Menschen an Mukoviszidose erkrankt. Die angeborene Stoffwechselerkrankung hat unter anderem Atemprobleme zur Folge, weil zähes Sekret die Lunge verschleimt. Jeder Schritt kann für enorme Anstrengung bei den Betroffenen sorgen. Statistisch gesehen werden sie nicht älter als 35 Jahre. Während für Erkrankte und deren Familien Muko, wie sie es verkürzt nennen, eine tägliche Herausforderung bedeutet, ist vielen Teilen der Gesellschaft das Thema fremd oder befremdlich. Um das zu ändern, veranstaltet der Berlin-Brandenburger Verband jährlich in Potsdam den Spendenlauf. Für jede zurückgelegte Runde gab es einen vorher individuell ausgehandelten finanziellen Beitrag der Sponsoren. Einige Tausend Euro konnten so zusammengetragen werden. Denn trotz ungemütlichen Regenwetters hatten sich rund 500 Teilnehmer gestern Vormittag am Fuße des Hotels Mercure eingefunden.

Darunter etliche Mukoviszidose-Patienten selbst, eine Menge Familien, aber auch viel Potsdamer Stadtprominenz. So gab „Tatort“-Kommissar Jörg Hartmann den Startschuss und reihte sich umgehend ins Starterfeld ein. Zuvor hatte Moderator Dirk Thiele bereits einige bekannte Gesichter aus der hiesigen Sportszene auf der Bühne interviewt. Allerdings kam dabei das eigentliche Thema Mukoviszidose viel zu kurz. Stattdessen beklagte Bernd Schröder, Ehrenpräsident des Frauenfußball-Bundesligisten Turbine Potsdam, die häufigen Vereinswechsel von Spielerinnen, Alexander Haase plauderte über seine Tätigkeit als Co-Trainer der deutschen Handball-Nationalmannschaft sowie das Training der Talente an der Sportschule. Und der Geschäftsführer des SC Potsdam Peter Rieger entschuldigte sich, keine Laufsportler aus seinem Verein zu der Charity-Veranstaltung mitgebracht zu haben. Das, betonte er, werde sich nächstes Jahr definitiv ändern.

Fritz Könnicke

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