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Schon bei früheren Spielen des Berliner Fußballklubs BFC kam es zu Ausschreitungen unter den Fans.

© dpa

Auswärtsspiel gegen den BFC: Gewalt zwischen Polizei und SVB-Fans

Gegenseitige Vorwürfe nach dem Spiel in Berlin: Fans des SV Babelsberg 03 fühlten sich nach dem Spiel in Berlin am Samstag von einem Neonazi angegriffen, die Polizei will in dem Mann einen Fan der gegnerischen Mannschaft erkannt haben und ließ ihn ziehen.

Berlin/ Potsdam – Ein Pfefferspray-Einsatz, Schläge und gegenseitige Vorwürfe: Nach dem Spiel des Fußballviertligisten SV Babelsberg 03 und dem BFC Dynamo in Berlin hat es am Samstag zwischen Potsdamer Fans und der Polizei gewalttätige Auseinandersetzungen gegeben. Am Montag warfen sich beide Seiten gegenseitig vor, die Eskalation befeuert zu haben.

Schon vor dem Spiel hatten Sicherheitsbehörden wie berichtet befürchtet, dass die linksalternative Fanszene des SVB zahlreiche Neonazis auf den Plan rufen könnte. Nach Darstellung des SVB-Fanbeirats kam es nach dem Spiel genau so: Mehrere Neonazis hätten Babelsberger Fans verfolgt, die Flüchtenden hätten sich schließlich in eine Kneipe im Prenzlauer Berg gerettet, schließlich sei auch die Polizei erschienen. Ab hier beginnen die gegenseitigen Schuldzuweisungen.

Die SVB-Fans sagen, es sei zu einer Rangelei mit einem Mann gekommen, der ein Neonazi-Shirt trug. Dabei sei ein Zivilpolizist unter Einsatz seines Schlagstocks eingeschritten, dieser habe den SVB-Fans zugerufen: „Verpisst euch!“ Thomas Neuendorf, Sprecher der Berliner Polizei sagte, die Babelsberger hätten einen BFC-Fan angegriffen. Nur der Einsatz von Zivilpolizisten habe Schlimmeres verhindert, so Neuendorf.

Der SVB-Fanbeirat hält dagegen: Der mutmaßliche Neonazi habe sich unbehelligt entfernen dürfen. In der Folge habe ein Großaufgebot der Polizei die Menschen vor und in der Bar eingekesselt. Dann seien Polizisten in die Kneipe gestürmt – „mit Pfefferspray-Dosen im Anschlag“. Dieses sei auch eingesetzt worden, mehrere Fans hätten Reizungen an Augen und Haut erlitten. Für die SVB-Fans sei das nach der Flucht vor den Neonazis die zweite Bedrohung an einem Nachmittag gewesen, so der Fanbeirat: „Wir sind entsetzt über das Vorgehen der Polizei.“ Statt die rechten Angreifer zu verfolgen, habe die Polizei deren Opfer kriminalisiert.

Die Polizei weist die Vorwürfe zurück. Zur Eskalation in der Kneipe sei es gekommen, als in dem Schankraum zwei Polizisten von bis zu sieben Fans mit Tritten und Schlägen angegriffen worden seien, sagte Polizeisprecher Neuendorf. Weitere Kollegen seien zu Hilfe gekommen – und hätten dabei auch Pfefferspray eingesetzt. Danach mussten auch zwei Polizisten wegen Reizungen behandelt werden. Man habe die Personalien verschiedener Fans aufgenommen und wolle im Zuge der Ermittlungen nun auch den Einsatz auswerten.

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