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Harter Zweikampf. Babelsbergs Lovro Sindik (l.) steht hier mit Peter Ocovan (VFC Plauen) förmlich in der Luft. Am Ende stand es 0:0 zwischen ihren Teams.

© Jan Kuppert

Sport: Ausgleichende Ungerechtigkeit

Beim 0:0 am Samstag warteten Babelsberg 03 und der VFC Plauen vergeblich auf einen Elfmeterpfiff

Ein Potsdamer wenigstens hat sich richtig gefreut an diesem torlosen Fußball-Nachmittag zwischen Babelsberg 03 und VFC Plauen in der vierten Liga. Der Ex-Babelsberger Florian Grossert, der 2003 aus der U19 ins Oberliga-Team des SVB gerückt war und bis 2006 im Karl-Liebknecht-Stadion spielte. Mittlerweile verteidigt er im Trikot des VFC Plauen. Er freute sich aber nicht nur, wieder in Potsdam zu sein und über die starke Leistung seines Teams, das von finanziellen Querelen im Verein betroffen ist – nein, er freute sich auch darüber, dass die Pfeife des Schiedsrichters stumm blieb, als er in Minute 72 im eigenen Strafraum den Babelsberger Regisseur Bilal Cubukcu etwas zu forsch angegangen hatte. Ein Elfmeterpfiff hätte nicht überrascht.

Ein Elfmeter wäre wohl nötig gewesen, damit sich auch die vielen anderen Potsdamer unter den 1821 Zuschauern im Stadion so richtig hätten freuen können – über einen Babelsberger Treffer nämlich. Denn der wollte der durchaus bemühten und spielbestimmenden Heimmannschaft einfach nicht gelingen. Es fand sich niemand, der eine aus dem halben Dutzend gut herausgespielter Chancen nutzen konnte. Zweimal stand Nulldrei besonders dicht vor dem Torerfolg: Aber einmal parierte Plauens Torhüter Ebersbach (gegen Lucas Albrechts Flachschuss, 17.), das andere Mal stand der Pfosten im Weg bei Severin Mihms Pfund von der Strafraumgrenze (89.). So blieb es beim 0:0, der SVB ist damit auch im siebenten Heimspiel unbezwungen.

Die Gäste waren defensiv zwar gut organisiert, sehr passsicher und zweikampfstark, aber letztlich offensiv zu harmlos, um ihrerseits wirklich gefährlich werden zu können. Die umformierte Babelsberger Verteidigung – Jonas Schmidt ersetzte den verletzten Kapitän Christian Schönwälder, Laurin von Piechowski vertrat Julian Prochnow (Zehenbruch), und Severin Mihm war für Ugurtan Cepni (Gelb-Rot-Sperre) auf die linke Seite gerückt, während Mittelfeldakteur Miroslav Hecko rechts hinten auflief – stand über 90 Minuten vor keinen ernsthaften Herausforderungen. Und doch hätte Nulldrei in Rückstand geraten können, wenn es dumm gelaufen wäre: Als nämlich kurz vor Halbzeitpfiff nach einem Querschläger an der Strafraumgrenze Plauens Björn Lambach am schnellsten schaltete und nur höchst elfmeterverdächtig durch von Piechowski gestoppt werden konnte. Aber auch hier pfiff der ansonsten gute Schiedsrichter Eugen Ostrin keinen Strafstoß – unter dem Strich waltete also ausgleichende Ungerechtigkeit.

Nulldrei-Trainer Cem Efe wollte die Babelsberger Torflaute allerdings nicht allein seinem Offensivpersonal angelastet sehen. Er erinnerte zu Recht daran, dass gleich drei Spieler diesmal nicht dabei waren, ohne die, so Efe, „Cleverness gefehlt hat“. Besonders in Sachen Ballzirkulation haben sich die drei Ausfälle nicht kompensieren lassen, zu wenig Tempo und zu wenige öffnende Zuspiele seien die Folge gewesen. Das wollte er allerdings keineswegs als Schuldzuweisung an die jeweiligen Vertreter verstanden wissen, denen er, wie der gesamten Mannschaft, eine ordentliche Leistung bescheinigte. Und dass es nicht eben leicht ist, gegen Plauen Tore zu erzielen, haben ja auch schon andere erfahren müssen: Bereits sechsmal blieben die Vogtländer in dieser Saison ohne Gegentreffer.

SVB: Gladrow; Hecko, Schmidt, von Piechowski, Mihm; Sindik, Hellwig; Albrecht (73. Uzun), Cubukcu, Zimmer (87. Soine); Makangu (60. Grundler).

Plauen: Ebersbach; Moraes, Grossert, Thönelt, Lietz; Lambach; Ocovan, Knoll (62. Erbek), Schindler, Wild; Hodzic (62. Häsen, 90. Brusch).

nbsp;Uli Krug

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