zum Hauptinhalt

Sport: Aus Mexikos Höhe ins Rundenkarussell

Vier Potsdamer Schwimmer starten nach einem Trainingslager am Wochenende beim Kurzbahn-Weltcup in Berlin

Noch drei Tage und über 9700 Kilometer Luftlinie ist Benjamin Madeja von seiner ersten großen Bewährungsprobe der nun beginnenden Olympia-Saison entfernt. Am Samstag misst sich der Schwimmer des Potsdamer SV im OSC Potsdam, der heute Abend aus einem Trainingslager in Mexiko-City heimkehrt, beim „FINA/ARENA Swimming Worldcup Berlin 2007“ in der Halle des Berliner Europasportparks zunächst über 50 und dann 200 m Brust mit der internationalen Konkurrenz, tags darauf über 100 m Brust.

„Ich sehe dem Weltcup in Berlin mit einem guten Gefühl entgegen“, sagt Madeja, der sich mit seinen Vereinskameraden Jaana Ehmcke, Johannes Dietrich und Felix Wolf sowie ihrem Coach Jörg Hoffmann drei Wochen lang in über 2300 Metern Höhe auf die bevorstehenden Wettkämpfe vorbereitet hat. „In der dünnen Luft hier hat man beim Schwimmen und Treppensteigen manchmal schon Atemprobleme“, meint der 20-Jährige, dessen Trainingsgruppe in einem neuen Komplex des Nationalen Olympischen Komitees Mexikos übte. „Das sieht hier fast wie in einer deutschen Sportschule aus – mit Schwimm- und Turnhalle, Leichtathletik-Stadion und großer Mensa“, berichtet der Potsdamer.

Der nun auf den Höhen-Effekt hofft – in der nächsten Woche bei den Deutschen Kurzbahn-Meisterschaften in Essen, bei denen es um die Tickets zu den Kurzbahn-Europameisterschaften im Dezember in Debrecen geht; nun aber erst einmal beim Weltcup in Berlin. „Dort ist der Einzug in ein oder mehr Finals mein großes Ziel“, sagt Madeja. Bei den Offenen Potsdamer Kurzbahnmeisterschaften im Oktober im Luftschiffhafen hatte er sich mit neuen persönlichen Bestzeiten über 50 (28,03 s) und 100 m Brust (1:01,32 min) an die Spitze der deutschen Bestenliste der Saison 2007/08 auf diesen Kurzbahn-Strecken gesetzt und damit zusätzliches Selbstvertrauen getankt.

Auch Trainer Jörg Hoffmann traut seinem Schützling einiges zu. „Die größten Chancen in Berlin dürften aus unserer Trainingsgruppe Dietrich und Madeja haben“, ließ Potsdams Schwimm-Idol aus Mexiko wissen. Der 22-jährige Johannes Dietrich will am Samstag und Sonntag über 50 und 100 m Schmetterling im Rundenkarussell um vordere Plätze schwimmen. Beim letztjährigen Weltcup in Berlin wurde er auf der 50-Meter-Strecke in 23,61 s Zweiter hinter dem Ukrainer Sergej Breus (23,30), der auch in diesem Jahr zu seinen Kontrahenten gehören wird; ebenso wie der deutsche Rekordhalter Thomas Rupprath (Rostock), der 2006 diese Strecke nicht schwamm.

Zweimal wird auch Felix Wolf in Berlin starten; der 18-jährige Rückenschwimmer stellt sich über 100 und 200 m erstmals der Konkurrenz beim FINA/ARENA- Worldcup. Außerdem wurde Wolf vom Deutschen Schwimm-Verband für den Weltcup vom 23. bis 25. November im brasilianischen Belo Horizonte nominiert. Klubkameradin Jaana Ehmcke wird im Berliner Europasportpark am längsten in einem Stück durchs Wasser pflügen: Die 20-Jährige schwimmt die 1500 m Freistil.

In den vergangenen Wochen in Mexiko-City war Ehmcke nicht die einzige Frau in Potsdams Trainingsgruppe: Auch Johannes Dietrichs Schwester Sophie- Luise drehte dort ihre Trainingsrunden. Die 18-Jährige, die 2005 bei den Weltmeisterschaften in Montreal zur disqualifizierten deutschen Viermal-200-m-Freistilstaffel zählte, im August 2006 bei den Junioren-WM in Rio de Janeiro Startschwimmerin der „silbernen“ deutschen Viermal-100-m-Freistilstaffel war und anschließend fast ein Jahr wegen Schulterbeschwerden pausieren musste, wird Anfang 2008 vom SwC Berlin zum Potsdamer SV im OSC wechseln. Am Wochenende in ihrer Heimatstadt wird sie nur unter den Zuschauern sein, da sie nach ihrer langen Zwangspause die Weltcup-Pflichtzeiten nicht erreichte.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false