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Sport: Anerkennung durch Umbenennung

Potsdam wird offizieller Stützpunkt des Deutschen Handball-Bundes und soll so für den Nachwuchs attraktiver werden

Ob Nationalspieler Fabian Wiede oder A-Junior Fynn-Ole Fritz – einige Handballtalente, die wie die beiden Genannten nun bei den Füchsen Berlin spielen, gingen durch die Potsdamer Sportschule. Am 1. Dezember soll diese gute Nachwuchsarbeit in Potsdam gewürdigt werden:  Der Deutsche Handball-Bund (DHB) hat für diesen Montag zur „Eröffnung des DHB-Stützpunktes Berlin/Potsdam“ in die MBS-Arena eingeladen.

Potsdam wird damit zugleich der erste DHB-Stützpunkt für den männlichen Bereich im Land Brandenburg. Der weibliche Nachwuchs wird seit mehreren Jahren und in Frankfurt/Oder gefördert, auch nach der Insolvenz des dortigen Erstliga-Vereins Frankfurter HC.

Auch wenn es in Potsdam im ersten Schritt nur eine Umbenennung ist – Alexander Haase freut sich über die Entwicklung. Haase, Vorstandsmitglied des Drittligisten VfL Potsdam und Trainer am DHB-Stützpunkt Berlin, sieht darin „eine große Wertschätzung für den Standort Potsdam“. Es zeige zugleich, dass es eine starke Handballregion Berlin/Brandenburg gibt. Olaf Ermling, Präsident des Handball-Landesverbandes, sagt, der DHB erkenne damit die Top-Nachwuchsarbeit in Potsdam an. „Für uns als kleines Land Brandenburg macht uns das sehr stolz. DHB-Stützpunkt wird man nicht so schnell“, sagt Ermling weiter. Er sieht die Umbenennung als Demonstration nach außen als ersten Schritt. Alles Weitere werde die Zukunft zeigen. Ermling setzt darauf, dass Potsdam noch attraktiver wird für Nachwuchsspieler.

Bleiben werden zunächst die Wege von der brandenburgischen Landes- in die Bundeshauptstadt, die Alexander Haase derzeit mit vier Potsdamer Talenten immer wieder montags zurücklegt. Im neu geschaffenen Jungfuchsbau im Sportforum Berlin-Hohenschönhausen, der ehemaligen Eliteschmiede des SC Dynamo Berlin, absolvieren einmal pro Woche die größten Talente der Jahrgänge 1996 bis 1998 eine gemeinsame Einheit. Vom VfL Potsdam sind derzeit Henning Cal, Paul Twarz, Levi Schwark und Tim Rosadzinski dabei. Neben einem vom DHB vorgegebenen Krafttraining wird natürlich auch mit dem Ball gearbeitet.

Das Training steht unter der Leitung von Bob Hanning, Manager der Füchse-Bundesliga und lange Jahre Trainer der Füchse-A-Jugend, die regelmäßig die Deutschen Meisterschaften gewann, und Alexander Haase. Haase, einst ein schneller Linksaußen beim VfL und 2006 Trainer des Potsdamer Teams, das sensationell in die zweite Bundesliga aufstieg, ist seit 2009 für den DHB-Stützpunkt als Trainer tätig. Er blieb es auch, als er nach seiner Zeit als Trainer der zweiten Füchse-Mannschaft und Co-Trainer des Bundesligateams Mitte 2013 wieder nach Potsdam zurückkehrte. Jetzt arbeitet er an der Sportschule in Potsdam. In den Jahren ist er unter anderem auch mit Torwart Matthias Frank nach Berlin gefahren, und mit Fabian Wiede. Dessen Weg zum Nationalspieler zeige auch, „was Potsdam geleistet hat“, sagt Haase.

Ingmar Höfgen

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