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Football ist von viel Taktik und Athletik geprägt.

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American Football in Potsdam: Profiteur des Hypes

Dank regelmäßiger NFL-Übertragungen im deutschen Free-TV ist die Popularität des Footballs hierzulande gestiegen. Vereine wird die Potsdam Royals freuen sich darüber, denn dort gibt es einen verstärkten Mitgliederzulauf zu verzeichnen.

Von Tobias Gutsche

Die Sportwelt schaut am Wochenende nach Santa Clara in Kalifornien, wenn dort der 50. Super Bowl zwischen den Carolina Panthers und Denver Broncos steigt. Dieses Finale der US-Football-Liga NFL ist traditionell ein globales Mega-Event, es lockt rund 800 Millionen Menschen an die TV-Geräte. Im deutschen Fernsehen überträgt Sat.1 das Duell, Spielbeginn ist nach unserer Zeit um 0.30 Uhr am ganz frühen Montagmorgen.

Zu dieser nächtlichen Stunde wird Michael Vogt, Chefcoach des Zweitligisten Potsdam Royals, mit Royals-Spielern und weiteren -Trainern bei der Super-Bowl-Party im Bowlingcenter Babelsberg sitzen und die Begegnung verfolgen. Bundesweit wird dann auch andernorts - sei es in Bars oder in den heimischen Wohnzimmern - der Fernseher wegen dieser Partie flimmern. Denn: „Football hat in den vergangenen Monaten einen Hype in Deutschland erlebt“, sagt Vogt.

Royals haben inzwischen drittes Team formiert

Dass sich dieser von viel Taktik und Athletik geprägte Sport, der gerne auch als Schachspiel mit Kühlschränken bezeichnet wird, hierzulande immer größerer Popularität erfreuen kann, hängt besonders mit der umfangreichen Fernsehberichterstattung auf frei empfangbaren Kanälen zusammen. „An jedem verdammten Sonntag“, wie es in Anlehnung an einen bekannten Football-Film aus dem Jahr 1999 heißt, hat der Sender ProSieben MAXX in dieser Saison mindestens zwei NFL-Hauptrundenpartien gezeigt. In den Play-offs stieg zudem Sat.1 mit ein. Die Eine-Million-Zuschauer-Marke und ein Marktanteil im Bereich der 14- bis 49-Jährigen von 14 Prozent wurden dabei mitunter erreicht. Das sind Top-Werte.

„Vor allem viele junge Leute wurden durch diese Übertragungen für Football begeistert“, meint Michael Vogt. Profit daraus können Vereine wie die Potsdam Royals schlagen. Bei den Königlichen sei der Zulauf an neuen Nachwuchsspielern merklich seit Beginn der großen TV-Präsenz gestiegen, weiß Vogt zu berichten: „Wir hatten schon vorher eine positive Mitgliederentwicklung, doch jetzt war das noch stärker. Uns freut es.“ Fast 200 Aktive zählt der Club inzwischen und hat aufgrund der großen Nachfrage auch bereits ein drittes Team formiert. Neben der Männermannschaft aus der 2. Bundesliga sowie der Regionalliga-A-Jugend, in der 15- bis 18-Jährige ran dürfen, gibt es nunmehr auch ein Angebot für Kinder zwischen zehn und 14 Jahren: Flag Football, eine kontaktlose Spielform.

Saison der Royals beginnt am 14. Mai in neuer Heimstätte

Während in den USA das Endspiel um die Meisterschaft bevorsteht, stecken die Royals-Männer mitten in der Vorbereitung auf die zweite Zweitligasaison ihrer Vereinsgeschichte. Diese beginnt für sie am 14. Mai mit dem Heimauftritt gegen die Bielefeld Bulldogs. Das wird zugleich auch ihre erste Partie in der neuen Heimstätte, dem Stadion Luftschiffhafen. Nach etlichen Jahren, in denen sie im Umland zu Hause waren, erhoffen sich die Royals, mit der Rückkehr nach Potsdam ihrerseits für einen Football-Begeisterungsschub in der Landeshauptstadt zu sorgen.

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