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Noch die ACP-Heimat. Potsdams Gewichtheber müssen nach der Schließung aus dem alten Brauhausberg-Bad weichen. Womöglich geht es dann in den Schlaatz.

©  Tobias Gutsche

AC Potsdam: Mehr Zeit für den Umzug der Kellerkinder

Der im alten Brauhausberg-Bad beheimatete AC Potsdam profitiert von der Bauverzögerung an der neuen Schwimmhalle. In Ruhe kann nun der Standortwechsel geplant und vollzogen werden. Am Samstag starten die ACP-Gewichtheber in ihre Erstliga-Premierensaison.

Von Tobias Gutsche

Schlechte Nachrichten können für manche auch durchaus gute sein. So etwa im Falle des neuen Potsdamer Schwimmbades am Brauhausberg, das – wie nun bekannt wurde – doch nicht bereits Ende dieses Jahres eröffnet werden kann, sondern voraussichtlich erst im Mai 2017. „Also uns“, sagt Andreas Anker, „kommt das eigentlich ganz gelegen. Wir können erst mal etwas aufatmen.“ Anker ist Trainer beim Athletik-Club Potsdam. Und dieser Verein hat sein Zuhause im Keller des alten Brauhausberg-Bades, bislang aber noch kein Ausweichdomizil sicher, sodass der Bauverzug gleichbedeutend mit mehr Zeit für die Planung einer neuen Trainings- und Wettkampfstätte des ACP sei, erklärt der Coach. „Ansonsten hätten wir ganz schön unter Druck gestanden.“

Die Suche nach einem geeigneten Standort läuft seit Monaten. Mehrere Objekte wurden von den Stadtwerken und der Stadtverwaltung bislang in Betracht gezogen sowie geprüft – zwischenzeitlich war das frühere Judo-Trainingszentrum des UJKC Potsdam an der Pirschheide favorisiert. „Aber das hat sich zerschlagen. Wir haben jetzt jedoch etwas anderes gefunden, das für uns perfekt wäre“, berichtet Anker. Dabei handelt es sich um ein Gebäude im Wohngebiet Schlaatz, das gemeinschaftlich mit dem SV Motor Babelsberg genutzt werden solle. „Wir haben wunderbare Gespräche mit dem SV Motor geführt. Beide Seiten sind der Meinung, dass es ein Gewinn wäre, diese zwei starken Potsdamer Vereine dort anzusiedeln. Das verspricht eine erfolgreiche Zukunft“, meint ACP-Vorstandsmitglied Andreas Anker und fügt hinzu: „Wir hoffen, bald Vollzug melden zu können.“ Und dann kann er in Angriff genommen werden, der Umzug.

ACP-Gewichtheber werden auch 2017/18 erstklassig sein

Bis dahin bleiben die rund 150 Athletik-Club-Mitglieder allerdings erst einmal noch die Kellerkinder vom Brauhausberg. Ein Teil von ihnen gehört zum ambitionierten Gewichtheber-Team des ACP, das dort unten in den vergangenen Jahren so gut trainiert hat, dass es nun ganz oben, in der Beletage seiner Zunft angelangt ist. Vorige Saison holten die Potsdamer nämlich erstmalig in ihrer Vereinsgeschichte den Titel in der 2. Bundesliga Ost und schafften als Zweitplatzierter der Aufstiegsrunde sogar den Sprung in die Elite-Klasse. Die Erstliga-Premierensaison beginnt für den Club aus Brandenburgs Landeshauptstadt am morgigen Samstag mit einem Auswärtskampf beim TSC Berlin (Beginn: 16 Uhr). „Unser Ziel ist es, zu lernen und viele Erfahrungen zu sammeln“, sagt Andreas Anker: „Wir haben ja nichts zu befürchten.“ Denn: In dieser Saison wird noch in zwei Staffeln mit je sieben Mannschaften gekämpft - 2017/18 soll dann auf neun Teams pro Gruppe aufgestockt werden, weshalb es dieses Jahr keine Absteiger geben wird.

Daher wurde beim AC Potsdam auch nicht die Notwendigkeit gesehen, personell aufzurüsten. Der Kader bleibt unverändert. „Wir brauchen jetzt nicht Geld verpulvern, um Heber für uns zu gewinnen, wenn am Ende ohnehin der Klassenerhalt steht. Das bewahren wir uns lieber für 2017/18 auf. Dafür laufen bei uns schon die Planungen“, erklärt Anker, dessen Truppe in der 1. Bundesliga B – dieser sind die Mannschaften aus dem Osten der Republik zugeordnet – sechs Hauptrundenkämpfe bestreiten wird. Anschließend folgt das Platzierungsduell gegen einen A-Gruppen-Kontrahenten. Am 15. Oktober wird der ACP gegen das Oder-Sund-Team – eine Gemeinschaft aus Schwedt und Stralsund – seinen historisch ersten Heimkampf in Deutschlands Gewichtheber-Oberhaus bestreiten. Und das tief unten im Keller des nun doch noch etwas länger in Betrieb bleibenden alten Brauhausberg-Bades.

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