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In Potsdam angekommen. Lasse Kohnagel  hier mit seinem neuen Trainer Peter Melzer  ist jetzt offizieller Spieler des Handball-Zweitligisten 1. VfL.

© Andreas Klaer

1. VFL POTSDAM: Konkurrenz für Enrico Bolduan Bundesliga-Lizenz endgültig erhalten

Mit Lasse Kohnagel unterschrieb gestern ein junger Rückraumspieler aus Flensburg beim Handball-Zweitligisten 1. VfL Potsdam

Enrico Bolduan bekommt Konkurrenz. Auf der Position des 27-Jährigen im rechten Rückraum des Zweitliga-Wiederaufsteigers 1. VfL Potsdam will künftig ein anderer Handballer spielen: Lasse Kohnagel. Der 22-jährige Linkshänder, zweiter Neuzugang nach Kreisspieler Alexander Urban (EHV Aue), kommt vom bisherigen Potsdamer Liga-Kontrahenten SG Flensburg-Handewitt II und unterschrieb gestern beim VfL einen Vertrag für zwei Jahre. Zugleich bezog er die Wohnung des bisherigen VfL-Kreisspielers Jörg Reimann in Babelsberg.

„Vor einem Konkurrenzkampf habe ich keine Angst, aber es geht ja vor allem darum, dass wir beide uns ergänzen und auch mal ersetzen“, meinte Bolduan am Rande des gestrigen Abendtrainings. Doch auch Kohnagel, der in Potsdam ebenso wie in seinem bisherigen Verein die Rückennummer 18 tragen wird, ist selbstbewusst. „Enrico ist ein starker Spieler. Aber ich bin nicht hergekommen, um auf der Bank zu sitzen“, erklärte er. „Ich bin zum VfL gewechselt, um mich nach einigen Jahren in der Regionalliga nun in der zweiten Liga zu etablieren.“

Lasse Kohnagel ist seit 15 Jahren Handballer; mit Ausnahme eines einjährigen Ausflugs zum DHK Flensborg immer bei Flensburg/Handewitt. Er spielte und trainierte schon im Nachwuchsalter mit Handball-Größen wie dem Dänen Lars Christiansen, dem Kroaten Blazenko Lackovic, dem Norweger Jonny Jensen und dem deutschen Nationalspieler Andrej Klimovets. Als seine Stärke sieht er selbst „ein ganz gutes Spielverständnis. Und ich bin im Angriff stärker als in der Abwehr“, so der Ballwerfer, der einst als 17-Jähriger beim damaligen Deutschen Meister Flensburg-Handewitt sogar in der Champions League gegen den kroatischen Klub Metkovic ran durfte und ein Tor erzielte. In der jetzt beendeten Regionalliga-Saison belegte er mit 167 Treffern Rang acht der Nordost-Torschützenliste.

Der Handball liegt Kohnagel praktisch im Blut. „Mein Vater Michael spielte einst mit Flensburg ein Jahr in der zweiten Liga, meine Mutter Maike war als Jugendliche Handballerin“, erzählt der 1,90 Meter große Blondschopf. „Und auch alle meine Geschwister sind Handballer.“ Bruder Finn (19) spielte in der vergangenen Saison mit den Regionalligisten DHK Flensborg ebenfalls gegen den 1. VfL, Bruder Per (15) gewann in der vergangenen Saison mit der C-Jugend seines Vereins gegen die gleichaltrigen Potsdamer, Schwester Svea (17) ist beim TSV Nord Harrislee aktiv. „Mein Vater freut sich natürlich, dass ich nun auch in der zweiten Liga angekommen bin“, sagt Kohnagel, und: „Es wäre schön, wenn Finn nach Potsdam nachkommen würde.“

Im April weilten Lasse und Finn Kohnagel schon mal zum Probetraining beim 1. VfL. „Die Jungs hier sind total locker und nett. Ich glaube, ich werde deshalb auch keine Probleme haben, in die Mannschaft zu finden“, meint der Norddeutsche, der im August bei Pro Potsdam sein zweites Ausbildungsjahr zum Immobilienkaufmann beginnt. Vor seinem Umzug nach Potsdam war er noch eine Woche im Urlaub auf Lanzarote. „Das Training hier“, ahnt er, „wird für mich bestimmt eine Umstellung werden.“

Wie zur Bestätigung schickte Trainer Peter Melzer ihn und seine anderen Spieler gestern Abend im Stadion Luftschiffhafen zu zwei 4000-Meter-Läufen. „Lasse ist ein junger Mann, der sich hoffentlich schnell eingewöhnt und die Leistungen wie in Flensburg bringt“, sagt Melzer, dessen Mannschaft am Donnerstag um 19.30 Uhr ein Testspiel beim Ludwigsfelder HC bestreiten wird. (mit wj)

Aufsteiger VfL Potsdam hat endgültig die Lizenz für die 2. Handball-Bundesliga erhalten. Das bestätigte der Geschäftsführer der Handball-Bundesliga (HBL), Frank Bohmann, am gestrigen Montag dem VfL-Teammanager Uwe Janke. Die Zulassung für die Potsdamer, die in der vergangenen Saison mit der makellosen Bilanz von 60:0 Punkten Meister der Regionalliga Nordost geworden waren, sei ohne jede Auflage oder Bedingung erteilt worden. Die offizielle schriftliche Bestätigung werde dem Verein in Kürze zugestellt. PNN

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