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Handballspieler Kevin Struck wechselt von den Füchsen Berlin nach Potsdam.

© imago images/Andreas Gora

1. VfL Potsdam: Engere Zusammenarbeit für den Aufstieg

Der 1. VfL Potsdam will seine Zweitliga-Ambitionen endlich erfolgreich umsetzen. Dafür gibt es nun Schützenhilfe der Füchse Berlin.

Potsdam - Das Ziel ist nicht neu. Seit drei Jahren betont der 1. VfL Potsdam, mittelfristig in der zweiten Handball-Bundesliga spielen zu wollen. In der zweithöchsten Spielklasse vertreten zu sein, stärke nicht nur das Renommee das Potsdamer Vereins, sondern stärke auch das strategische Potenzial seines Kooperationspartners Füchse Berlin.

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Schließlich könnten die jungen Talente aus dem Fuchsbau, die auf ihrem Entwicklungsweg etwas Zeit brauchen, sich dann in unmittelbarer Nähe in der zweiten Liga profilieren. Deshalb intensivieren die Füchse und der VfL ihre Zusammenarbeit, was sich vor allem im neuen Kader des Potsdamer Drittligisten widerspiegelt: Aufgerüstet mit dem bisherigen Füchse-Bundesligaprofi, Europapokalsieger und Vereinsweltmeister Kevin Struck wird in der kommenden Saison der Aufstieg ins Visier genommen.

Struck könne in Potsdam seinem Führungsanspruch gerecht werden

Der 23-jährige Rückraumspieler wurde am Dienstag in Potsdam als „Symbolfigur der Kooperation“ vorgestellt. Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning, der in den vergangenen neun Jahren maßgeblich an Strucks Entwicklung beteiligt war, traut ihm die Führungsrolle in Potsdam zu: „Kevin ist in den Jahren bei uns gereift. Ich glaube, dass er in Potsdam seinem Führungsanspruch gerecht werden wird und dass der VfL mit ihm und den weiteren Spielern den Schritt in die zweite Liga gehen kann.“  

Neben Struck werden zwei weitere Spieler mit Füchse-Vergangenheit in der kommenden Saison beim VfL Potsdam spielen. Kreisläufer Rolando Urios, der vor zwei Jahren schon einmal für den Drittligisten spielte und in diesem Jahr mit TUSEM Essen den Aufstieg in die erste Handball-Bundesliga schaffte, kehrt nunmehr an die Havel zurück. 

Fünf Spieler verlassen den Verein

Urios wurde bei den Füchsen ausgebildet und absolvierte für die Berliner bereits einige Erstligaspiele. Auch David Cyrill Akakpo ist ein ehemaliger Jungfuchs, spielte zuletzt ebenfalls beim TUSEM Essen und kommt nun nach Potsdam. Mit dem spielintelligenten Esten Karl Roosna, der vom Zweitligisten HSG Krefeld nach Potsdam wechselt, und dem Portugiesen Nuno Rebelo, der bereits im letzten Saisonhalbjahr bei der zweiten Mannschaft der Füchse Berlin aktiv war, kommen zwei starke Spieler für die rechte Rückraumposition.

Verlassen werden den Verein fünf Spieler: Dominik Steinbuch, Joe Boede, Philip Joachimsen, Gabriel Gegerfelt und Robin Huntz, der aber künftig in der VfL-Geschäftsstelle tätig sein wird.

Sowohl Füchse-Manager Hanning wie auch VfL-Sportvorstand Alexander Haase – beide kennen sich von Haases Zeit als Co-Trainer bei den Füchsen (2009 bis 2013) – sehen in der Handball-Region Berlin-Brandenburg mit zwei Nachwuchsleistungszentren ein herausragendes Potenzial, „um etwas Großes zu schaffen“. Das dafür nötige strategische Ziel, den VfL in die zweite Bundesliga zu führen, „hat bislang nicht geklappt“, bilanziert Hanning selbstkritisch.

Gemeinsam wurden daher in den zurückliegenden Monaten die Strukturen und die sportliche Qualität in Potsdam auf den Prüfstand gestellt. Hanning ungeschminkte Bewertung: „Wir sind mit der sportlichen Entwicklung des VfL nicht zufrieden.“

Extrem junges Team

Mit erst- und zweitligaerfahrenen Neuzugängen, mit denen die Füchse Berlin maßgeblich Schützenhilfe leisten, mit einer Erhöhung der Trainingsintensität, einer besseren medizinischen Betreuung des Drittliga-Kaders und nicht zuletzt mit professionelleren Strukturen in der Geschäftsstelle des VfL haben die Potsdamer Voraussetzungen geschaffen, um in der kommenden Saison ernsthaft um den Zweitligaaufstieg zu spielen. Zwei bekannte Personalien spielen dabei eine wichtige Rolle: Axel Bornemann, bislang Nachwuchsleiter bei VfL, ist neuer sportlicher Leiter der Adler und maßgeblich verantwortlich für die Zusammenstellung des potenziellen Aufstiegkaders. „Das sind hohe Erwartungen und Ziele, denen ich mich stelle“, sagt Bornemann, der zusammen mit Haase und Hanning über ein exzellentes Netzwerk verfügt, um spielerische Qualität nach Potsdam zu holen.

Bei der Mission Aufstieg hat Cheftrainer Daniel Deutsch das Vertrauen der sportlichen Führung. Mit einem Durchschnittsalter von 23,7 Jahren wird er eine extrem junge Mannschaft betreuen. „Doch ich sehe viel Potential in dieser jungen Mannschaft. Wir haben Spieler mit Erfahrung aus der 1. und 2. Handball-Bundesliga dazubekommen und konnten viele weitere Leistungsträger halten. Zudem sind wir unserer nachwuchsfixierten Linie treu geblieben und haben elf Spieler im Kader, die in Berlin oder Potsdam die Sportschule besucht haben. Auch in Sachen Charaktere und Altersstruktur haben die Jungs alle Voraussetzungen, um eine erfolgshungrige Einheit zu werden“, sagt der VfL-Trainer.

„Erfolg ist planbar“, sagt VfL-Sportvorstand Haase und sieht gute Chancen, künftig den Füchsen Berlin ein sportlich werthaltiger Kooperationspartner zu sein.

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