zum Hauptinhalt

61 Meter lang: Potsdam hat eine neue Bob-Anschubstrecke

Die Neueröffnung einer neuen Bob-Anschubstrecke nährt die Potsdamer Medaillenhoffnungen für die olympischen Winterspiele Februar 2022 in Peking. Sie hat dafür aber auch einiges gekostet.

Potsdam - Mit der offiziellen Übergabe der neuen Anschubstrecke an die Bobsportler ist der Sportpark im Luftschiffhafen um eine Attraktion reicher: „Hiermit haben wir bessere, ja internationale Rahmenbedingungen geschaffen, die unsere Sportler benötigen“, sagte Brandenburgs Sportministerin Britta Ernst (SPD) beim entsprechenden Festakt am Dienstag.

Was in rund neunmonatiger Bauzeit entstanden ist, entspricht den modernsten Anforderungen. „Hier wurden alle Wünsche der Bobsportler umgesetzt und berücksichtigt“, sagte Wilfried Lausch, Leiter des Olympiastützpunktes (OSP). Den Athleten steht jetzt eine 90 Meter lange Bahn mit einem sechs bis acht prozentigen Anschubhang und 22 Prozent steilen Bremshang zur Verfügung. Alle fünf Meter kann elektronisch die Zeit gemessen werden. Gerade die ersten 50 Meter des Anschiebens sind entscheidend für die gefahrene Endzeit. Die Anlage hat rund 643.000 Euro gekostet und wurde vom Bund mit 385.000 Euro, vom Land mit 192.900 Euro sowie der Stadt Potsdam mit 64.000 Euro finanziert.

"Entspricht höchsten internationalen Ansprüchen."

Der Präsident des Bob- und Schlittenverbandes für Deutschland (BSD), Andreas Trautmann, hob die „herausragende Bedeutung“ und jahrzehntelange erfolgreiche Arbeit des Trainingsstützpunktes Potsdam hervor. „Dieses von Brandenburg selbst entwickelte Projekt entspricht höchsten internationalen Ansprüchen.“ Mit der Anschubstrecke könnten die Sportler optimal das Anschieben und Einsteigen in den Bob trainieren. „Die benötigten Eigenschaften und Fähigkeiten der Bobanschieber und Piloten wie Explosivität am Start, Athletik, Einstieg und auch fahrerisches Können können hier trainiert werden. Es ist grandios, was hier aufgebaut wurde“, so der BSD-Präsident. Und auch Stützpunkttrainer Jörg Weber bezeichnete die Anlage als optimal. „Wir brauchen jetzt nicht mehr für anderthalb Stunden Training nach Oberhof zu fahren. Da sparen wir Geld und etwa acht bis zehn Stunden Reisezeit“, so Weber. Die Saisonvorbereitung seiner Athleten hat bereits begonnen, und „das umfangreiche Techniktraining können wir jetzt hier absolvieren“, so Weber.

"Es ist einfach optimal"

Eric Franke und Philipp Wobeto bereiten sich mit dem Piloten Nico Walter (Oberbärenburg) auf die anstehenden Weltcups vor. Olympiasiegerin Lisa Buckwitz steht voll in der Ausbildung zur Pilotin und ist in dieser neuen Rolle Perspektivkader. Dazu kommen als Nachwuchskader Paul Hensel und Olympiateilnehmer Christian Poser, der jetzt vor dem Abschluss seiner beruflichen Ausbildung steht und sich in der nächsten Saison voll dem Bobsport verschreiben wird. Landeskader (NK II) sind die ehemaligen Leichtathleten Max Pietza (Dreisprung), Hannes Schenk (Dreisprung) sowie Madlin Dossow (Stoß/Wurf). Für sie ist die Teilnahme an den internationalen Juniorentitelkämpfen das Ziel.

„In einer Woche haben wir den ersten zentralen Leistungstest und zwei Wochen später den Teamtest im Zweier sowie Vierer, was enorm wichtig für bevorstehende Nominierungen ist“, sagte Philipp Wobeto. Der einstige Sprinter ist von der „Neuen“ im Luftschiffhafen begeistert: „Es ist einfach optimal.“

Gerhard Pohl

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false