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Noch eingleisig. Der Bahnhof Griebnitzsee soll ausgebaut worden.

© S-Bahn

Landeshauptstadt: Zweiter Bahnsteig für Griebnitzsee erst 2014 fertig

Anbindung an Flughafenzubringer erfolgt später. Für die Reaktivierung von Pirschheide fehlt auch das Geld.

Von Peer Straube

Babelsberg / Potsdam-West - Die schnelle Direktverbindung vom neuen Flughafen BER in Schönefeld zum Bahnhof Griebnitzsee lässt noch zwei Jahre auf sich warten. Die für einen Halt notwendige Inbetriebnahme eines zweiten Fernbahnsteigs sei „nach heutigem Stand für 2014“ vorgesehen, sagte Deutsche-Bahn-Sprecher Gisbert Gahler am Donnerstag den PNN. Ursprünglich hatte die Bahn die Eröffnung des Bahnsteigs für Mitte 2013 in Aussicht gestellt. Die Stadt hatte noch im vergangenen Jahr sogar auf eine Inbetriebnahme rechtzeitig zur Eröffnung des BER-Flughafens in diesem Sommer gehofft.

Gahler begründete den Zeitverzug mit den aufwendigen Genehmigungsverfahren für den Bau des rund 500 000 Euro teuren Bahnsteigs. Derzeit befinde man sich im Stadium der Vorentwurfsplanung, die sich noch mit der Variantenuntersuchung beschäftige. Dann werde konkret geplant, doch müssten auch Gremien wie das Prüfungsamt des Eisenbahn-Bundesamtes ihre Zustimmung erteilen, sagte Gahler. Auch seien für die Baumaßnahme „Anpassungen an den Gleisen“ erforderlich.

Der RB 22 soll künftig die schnellste Verbindung von Potsdam nach Schönefeld sein. Vom Hauptbahnhof soll man den Flughafen in 42 Minuten erreichen. Vom Bahnhof Griebnitzsee aus sollen die Züge über den Hauptbahnhof, Charlottenhof, Bahnhof Park Sanssouci, Golm, Saarmund, und Genshagener Heide zum Flughafen fahren. Zwar gibt es die Verbindung schon jetzt, aber die Anbindung an Griebnitzsee, die erforderlich für eine Taktverdichtung ist, fehlt noch. Ohnehin können die Bauarbeiten für den zweiten Bahnsteig erst nach dem Ende der Sanierung der Gleise zwischen Berlin-Grunewald und Wannsee beginnen, was zum Jahresende 2012 der Fall sein soll.

Auch der Bahnhof Pirschheide soll vom künftigen Direktzubringer RB 22 profitieren. Derzeit halten diese Züge bereits dort. Damit dies auch bei der neuen Linienführung so ist, muss der Bahnhof allerdings umgebaut werden. 2,2 Millionen Euro an Kosten hatte eine vom Land und vom Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg in Auftrag gegebene Studie ermittelt – und diese Investition ausdrücklich empfohlen. Denn Pirschheide ziehe Fahrgäste aus Geltow und Schwielowsee an und liege zudem im Einzugsbereich des Seminaris-Seehotels, der Sparkassenakademie sowie des Luftschiffhafens und damit der Zuschauer der neuen MBS- Arena. 1200 Fahrgäste zusätzlich, so die Prognose, würde ein angebundener Bahnhof Pirschheide von der Straße auf die Schiene locken – dies entspreche 7000 Kilometer, die statt mit dem Auto mit einem umweltfreundlichen Verkehrsmittel zurückgelegt werden.

Das hat auch die Landesregierung erkannt und die Reaktivierung von Pirschheide jetzt zwar als Maßnahme mit „höchster Priorität“ für den Regionalen Wachstumskern Potsdam eingestuft. Doch wann der Umbau stattfindet, ist derzeit völlig offen. „Es gibt derzeit keine Zeitschiene dafür“, sagte Lothar Wiegand, Sprecher des Landesinfrastrukturministeriums den PNN. Man prüfe gemeinsam mit der Bahn die Realisierungschancen, „weil wir das als sinnvoll erachten“, sagte Wiegand, schränkte aber ein: „Eine Finanzierung für das Projekt gibt es momentan nicht.“ Peer Straube

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