zum Hauptinhalt
Symbolbild.

© Dirk Dehmel/dpa

Zwei Vorfälle in der Waldstadt: Unbekannter spricht Mädchen an

Am Donnerstag wurden in Potsdam zwei Neunjährige unabhängig voneinander womöglich vom selben Mann verfolgt. Der Unbekannte versuchte in beiden Fällen in die Wohnung zu gelangen. Die Polizei sucht nach Zeugen.

Von Eva Schmid

Potsdam - Zwei Mädchen im Alter von neun Jahren sind am Donnerstagnachmittag unabhängig voneinander von einem Mann verfolgt und angesprochen worden.

Der erste Vorfall fand in der Waldstadt gegen 14.35 Uhr statt. Dort lief laut Polizei eine Neunjährige gemeinsam mit einer Freundin die Straße Zum Teufelssee entlang, als sie beim Supermarkt Edeka einen Mann bemerkten. Nachdem sich der Weg der beiden Mädchen trennte, soll der Unbekannte der Neunjährigen bis zu ihrem Zuhause gefolgt sein. Dort soll er sich nach Angaben der Polizei an die Wand gelehnt und versucht haben, das Mädchen in ein Gespräch zu verwickeln. 

Der Mann soll in den Keller geschlichen sein, dann war er verschwunden

Das Kind klingelte daraufhin an der Tür, als die Mutter öffnete, rannte es nach oben und erzählte ihr von dem Vorfall. Der Mann soll sich in der Zwischenzeit in den Keller geschlichen haben, als die Eltern ihn dort später suchten, war er verschwunden. Der Mann war den Beschreibungen zufolge zwischen 26 und 31 Jahre alt und etwa 1,70 bis 1,80 Meter groß. Er trug kurzes, dunkelblondes Haar und hatte keinen Bart. Bekleidet war er mit einem schwarzen Basecap, einem braunen T-Shirt und einem blauen Mundschutz, in der Hand soll er einen braunen Geldbeutel getragen haben. Mit dem Mädchen soll er deutsch gesprochen haben, mit Berliner Akzent.

Mann soll sich zusammen mit Mädchen in Hauseingang gedrängt haben

Nur etwa zwei Stunden später kam es zu einem ähnlichen Vorfall, ebenfalls in der Waldstadt, dieses Mal aber in der Heinrich-Mann-Allee. Dort lief gegen 16.10 Uhr ein ebenfalls neunjähriges Mädchen in Richtung Innenstadt. Etwa auf Höhe des Discounters Netto soll der Unbekannte dem Mädchen bis zu ihrer Haustür gefolgt sein. Der etwa 30-jährige Mann folgte dem Kind, ohne es anzusprechen. An der Haustür angelangt drängte er sich laut Polizei mit dem Mädchen zusammen in das Mehrfamilienhaus und fragte, ob er ihre Toilette benutzen dürfe. Das Mädchen verneinte und fragte an der Tür lautstark ihre Mutter, die ebenfalls verneinte. Als die Mutter kurz darauf zur Tür kam, war der dünne Mann mit braunen, kurzen Haaren und einem stoppeligen Bart bereits verschwunden. Er wurde wie folgt beschrieben: er trug eine knielange Armeemuster-Hose, ein braunes T-Shirt und ein hellbraunes Basecap.  

Zu körperlichen Übergriffen ist es nach Erkenntnissen der Polizei in beiden Fällen nicht gekommen. Ob die beiden Fälle in Zusammenhang stehen und ob es sich womöglich sogar um die gleiche Person gehandelt haben könnte, dazu machte die Polizei am Freitag zunächst keine Aussage. Für Nachfragen war die Pressestelle der Polizei nicht mehr erreichbar. Die Ermittlungen hat unterdessen die Kriminalpolizei übernommen.

Wer etwas am Donnerstagnachmittag gesehen hat und Hinweise liefern kann, soll sich an die Polizeiinspektion Potsdam Tel: (0331) 55 080 wenden. 

Eltern sollten in solchen Fällen sofort die Polizei alarmieren

Im Umgang mit solchen Vorfällen warnt die Polizei vor "Panikmache", allerdings seien Wachsamkeit und Sensibilität für das Thema wichtig. Eltern, die ihre Kinder schützen wollen, sollten ihre Kinder zum Thema Verhalten gegenüber fremden Personen sensibel und kindgerecht informieren, rät die Polizei. Wichtig sei, ihnen damit keine Angst zu machen. Auch die polizeiliche Prävention biete für Schulen und Kindergärten altersgerechte Veranstaltungen zu diesem Thema an. Sollte es zu einem Vorfall gekommen sein, so sollten Eltern zunächst grundsätzlich ihren Kindern glauben, dass sich Sachverhalte auch so zugetragen haben, wie von den Kindern geschildert. Speziell geschulte Polizisten können bei der späteren Befragung diese Glaubhaftigkeit nochmals gemeinsam mit den Eltern überprüfen, erklärt eine Polizeisprecherin.

In einem Notfall sollen Kinder in ein Geschäft gehen oder zu einer Vertrauensperson

Sollten Kinder durch Fremde angesprochen und/oder zum Mitgehen aufgefordert worden sein, sollte umgehend die Polizei informiert werden. Eine sofortige Meldung sei auch deshalb wichtig, weil nur so schnelle und erfolgversprechende Fahndungsmaßnahmen eingeleitet werden könnten, erklärt die Polizei.

Kinder sollten keinesfalls mit Fremden mitgehen, die ihnen Tierbabys, kleine Hunde, Vögel zeigen oder Spielzeug schenken wollen. Auch Geschenke sollten von Fremden nicht akzeptiert werden. Zudem rät die Polizei, dass Kinder von fremden Personen, die sie ansprechen, immer zwei Armlängen Abstand halten sollen. Wenn Kinder aufgefordert werden, mitzugehen oder in ein Auto einzusteigen, dann sollten sie ohne zu antworten weglaufen, sich jedoch nicht verstecken, sondern auf dem schnellsten Weg zu einer Vertrauensperson oder in ein Geschäft gehen und die Eltern und die Polizei anrufen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false