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Arbeiten nach dem Wasserrohrbruch in der Zeppelinstraße.

© Sebastian Gabsch

Zwei Meter tiefes Loch nach Rohrbruch: Gefahrenstelle war einige Minuten nicht abgesperrt

Potsdamer Stadtwerke bedauern den Unfall zweier Radfahrer an der Zeppelinstraße. Die Havarie habe sich im Nebennetz ereignet, daher habe das Alarmsystem nicht gleich reagiert.

Potsdam - Das durch einen Wasserrohrbruch verursachte Loch in einem Gehweg an der Zeppelinstraße, in das zwei Radfahrer am Freitagabend hinein gefahren sind, war einige Minuten lang nicht abgesperrt. Das bestätigte Stadtwerke-Sprecher Göran Böhm am Montag auf PNN-Anfrage. Zwar sei zwischen der ersten Meldung der von Autofahrern alarmierten Feuerwehr zur Havarie um 21.25 Uhr bis zum Eintreffen des Störungsdienstes der Energie und Wasser Potsdam (EWP) um 21.50 Uhr rund 25 Minuten vergangen: Das sei im Bereitschaftsdienst ein guter Wert, so Böhm.  Allerdings seien die Polizei und auch die Kollegen vom Verkehrsbetrieb "viel früher vor Ort" gewesen und hätten "erste Maßnahmen ergriffen", so Böhm. Die zwei Unfälle seien in zeitlicher Nähe zum Rohrbruch passiert. Im EWP-eigenen Warnsystem sei der Rohrbruch nicht sofort angezeigt worden, sagte Böhm, da es sich um eine Meldung im Nebennetz handelte. Er dementierte aber, dass die Gefahrenstelle 25 Minuten ohne Sicherung gewesen sei.

Loch für eine Pfütze gehalten

Wie berichtet waren in Folge des Rohrbruchs eine 22-Jährige und ein 63 Jahre alter Mann mit ihren Fahrrädern in das knapp zwei Meter tiefe Loch gefahren - sie hatten es wegen der Lichtverhältnisse am Abend nur als Pfütze wahrgenommen. Beide Radfahrer hatten sich bei dem Unfall verletzt. Böhm sagte, man bedaure den Unfall. Die verlorene Brille des Mannes habe man noch in der Grube gefunden und ihm übergeben. Eine erste Meldung, der Mann habe auch sein Handy verloren, habe sich aber nicht bestätigt. Zu der verletzten Frau habe man noch keinen Kontakt aufnehmen können, arbeite aber daran. 

Aus der Kommunalpolitik reagierte der Vorsitzende des Bauausschusses der Stadtverordneten Wieland Niekisch (CDU). Das, was in der Zeppelinstraße passiert sei, könne bei Starkregen an vielen Stelle in Potsdam-West und der Brandenburger Vorstadt passieren, so Niekisch. Er weise seit Jahren darauf hin, dass Straßen, Bürgersteige, Bordsteine und vor allem die Leitungssysteme dort „uralt sind, also aus der Kaiserzeit“. Deshalb müsse die Bauverwaltung dort ein Sanierungsgebiet einrichten.

Doch das lehnt die Stadt als nicht zielführend ab. So habe das Land bereits klar gemacht, dass keine Perspektive für eine sogenannte Förderkulisse bestehe, solange es in Potsdam noch andere Sanierungsgebiete gibt, hatte die Verwaltung schon mehrfach erklärt.

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