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Landeshauptstadt: Zwei Gesellschafter des Waschhauses steigen aus Neue Querelen im soziokulturellen Zentrum: Peinke verteidigt Neuvergabe der Gastronomie

Berliner Vorstadt - Neue Querelen im Waschhaus in der Schiffbauergasse: Zwei der vier Gründungsgesellschafter des Betreibers des soziokulturellen Zentrums steigen aus der gemeinnützigen Firma aus. Das bestätigten der Potsdamer Baustoffhändler Herbert Brun und der Greifswalder Architekt Mike Rabenseifner am Donnerstag den PNN auf Anfrage.

Berliner Vorstadt - Neue Querelen im Waschhaus in der Schiffbauergasse: Zwei der vier Gründungsgesellschafter des Betreibers des soziokulturellen Zentrums steigen aus der gemeinnützigen Firma aus. Das bestätigten der Potsdamer Baustoffhändler Herbert Brun und der Greifswalder Architekt Mike Rabenseifner am Donnerstag den PNN auf Anfrage. Der Hauptgrund für diese Entscheidung liege in der Zusammenarbeit mit Waschhaus- Geschäftsführer Wilfried Peinke, hieß es unisono. Brun sagte über Peinke wörtlich: „Der macht, was er will“.

Auslöser des Eklats ist die Neuvergabe der Gastronomie im Waschhaus mit seinen tausenden Gästen pro Monat. In einer knappen Erklärung hatte die Betreibergesellschaft Waschhaus gGmbH vor wenigen Tagen mitgeteilt, die „gastronomische Bewirtschaftung der Veranstaltungen“ werde von Juni bis Ende 2013 von Donald Karas von der Berliner Columbia Venues GmbH übernommen. Diese habe bei einer Ausschreibung das „wirtschaftlich günstigste Angebot“ abgegeben. Damit setzte sich die Firma gegen die Waschhaus Gastronomie & Catering GmbH durch, deren Chefin Sandra Erxleben die Gastronomie im Haus seit 1994 leitete. Waschhaus-Gesellschafter Herbert Brun sagte, er habe von der Entscheidung erst erfahren, nachdem sie getroffen war. Für sein Vorgehen besitze Peinke „kein Mandat“, kritisierte Brun. Als Zeichen gegen diese Art der Geschäftsführung hätten sich Rabenseifner und er entschlossen, ihre Posten als Gesellschafter zu verlassen.

Peinke dagegen bestritt gegenüber den PNN, eine einsame Entscheidung gefällt zu haben: „Es ist alles korrekt gelaufen.“ Bei Beratungen zur von der Stadtverwaltung geforderten Ausschreibung der Gastronomie seien Mitgesellschafter einbezogen worden. Anfangs habe Einigkeit geherrscht, für Karas zu votieren. Mit dem neuen Gastrobetreiber werde das Waschhaus weitaus stärker an den Ausschankumsätzen beteiligt sein als bisher, erklärte Peinke. Die höheren Erlöse würden das von Stadt und Land mit rund 500 000 Euro pro Jahr bezuschusste Waschhaus in eine Situation versetzen, finanziell weniger „zittern“ zu müssen. Der neue Betreiber habe zugesagt, das Treseninventar einzubauen, ohne dass der laufende Betrieb des Hauses eingeschränkt werde. Zum angekündigten Austritt der zwei Gesellschafter sagte Peinke, dies sei erst Ende nächsten Jahres möglich – aus rechtlichen Gründen. Dann könnten sie sich ihre Anteile an der Firma auszahlen lassen.

In den vergangenen Monaten hatte es immer wieder Querelen rund ums Waschhaus gegeben. Peinke musste wegen personellen und inhaltlichen Entscheidungen heftige Kritik einstecken. Der SPD-Stadtverordnete Till Meyer nahm die neuen Unstimmigkeiten am Donnerstag zum Anlass, einen neuen Träger für das Waschhaus zu fordern. Bereits in einer fachlichen Evaluierung der Stadt sei das Waschhaus „schlecht“ bewertet worden, so Meyer. Auch die für den Sommer angekündigte Bestellung eines neuen Geschäftsführers sei keine Lösung – dieser müsse in den alten Strukturen unter dem zusätzlich noch als Waschhaus-Gesellschafter tätigen Peinke arbeiten, so Meyer. Zudem habe ein neuer Chef angesichts bestehender Pläne der Stadt, die Neu-Ausschreibung des Waschhauses mit dem Management und Marketing der Schiffbauergasse zu verknüpfen, ohnehin keine Perspektive für eine planungssichere Arbeit.

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