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Der Ehrenhof des Schlosses Cecilienhof im Neuen Garten.

© dpa

Update

Zusammenhang mit Berliner Anschlag möglich: Öl-Attacke im Potsdamer Cecilienhof

Am 3. Oktober hatten Unbekannte auf der Museumsinsel in Berlin 60 Objekte mit einer Flüssigkeit beschädigt. Zuvor soll es eine ähnliche Attacke in Potsdam gegeben haben.

Potsdam/Berlin -  Zwei Wochen vor einem Öl-Anschlag auf Kunstwerke der Berliner Museumsinsel soll es eine ähnliche Attacke im Potsdamer Schloss Cecilienhof gegeben haben. Laut am Donnerstagabend veröffentlichten Recherchen von „Zeit Online“ und dem Deutschlandfunk sei dabei unter anderem die Bronzeskulptur der Amazone des französischen Bildhauers Louis Tuaillon mit einer öligen Flüssigkeit beschädigt worden. Auch in anderen Räumen wurden Ölspuren gefunden. Für eine Stellungnahme war in der für Cecilienhof zuständigen Stiftung Preußische Schlösser und Gärten am Donnerstagabend niemand zu erreichen.  

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Allerdings seien die Schäden weniger gravierend als in Berlin ausgefallen, hieß es aus Kreisen des Stiftungsrats gegenüber den PNN. Offenbar deshalb wurde der Vorfall auch nicht öffentlich gemacht – die Brisanz ergab sich erst, nach dem Wochen später der Vorfall auf der Berliner Museumsinsel publik wurde. Am 3. Oktober hatten Unbekannte im Neuen Museum, im Pergamonmuseum und in der Alten Nationalgalerie mehr als 60 Objekte mit einer Flüssigkeit beschädigt. Die Tat hatte die Stiftung Preußischer Kulturbesitz erst zwei Wochen später öffentlich gemacht. Sie sprach vom umfangreichsten Schaden, der nach dem Zweiten Weltkrieg auf der Museumsinsel angerichtet worden sei.

Vermutet wird nun ein Zusammenhang zwischen den Vorfällen, zumal es im Sommer eine weitere Öl-Attacke in der Wewelsburg in Ostwestfalen gab, einem einstigen Wallfahrtsort für die Nationalsozialisten. Auch Schloss Cecilienhof hat eine hohe symbolische Bedeutung: Nach Ende des Zweiten Weltkriegs fand dort 1945 die Potsdamer Konferenz statt, in der die Siegermächte über die Neuordnung der Welt berieten. Rechtsextreme, die sich der „Reichsbürger“-Szene zuordnen, erkennen das damals geschlossene Potsdamer Abkommen nicht an.

Zu Angriffen auf das Pergamonmuseam war aufgerufen worden

Vor dem Anschlag auf der Museumsinsel hatten rechtsgerichtete Verschwörungsideologen zu Angriffen auf das Berliner Pergamonmuseum aufgerufen - konkret aus dem Umfeld des veganen Kochs Attila Hildmann selbst hatte auf seinem Telegram-Kanal, wo er regelmäßig Verschwörungstheorien zur Corona-Pandemie verbreitet, geschrieben, im Pergamonmuseum befände sich „der Thron des Satans“. Ferner bezeichnete er den Baal-Altar dort immer wieder als „Zentrum der globalen Satanisten und Corona Verbrecher“, nachts würden im Museum „Menschen geopfert“ und „Kinder geschändet“, schrieb der Verschwörungsideologe seinen Anhängern. 

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